Jan Fennell - "Mit Hunden sprechen"



 
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Tom
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Hunde der User:
Jackie

BeitragVerfasst am: 8.8.2004, 11:48    Titel: Jan Fennell - "Mit Hunden sprechen"    

Ich bin mal so frei und schreib nen Beitrag in diesen noch jungfräulichen (aber interessanten) Forumsbereich Cool

Author: Jan Fennell
Titel: Mit Hunden sprechen
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Pro:
Grundsätzlich finde ich nichts von dem was in dem Buch geschrieben steht wirklich falsch, das war´s aber auch schon, also weiter mit dem...

Contra:
Mir ist das Buch VIEL ZU EINSEITIG. Es wird beim Leser, zumdindest bei mir, sehr stark der Eindruck suggeriert, das ALLE Problembereiche im Zusammenleben mit unseren 4-Beinern, in einem Streben nach Rudelführerschaft bzw. dem Innehalten einer Rudelführerschaft begründet liegen, welche dann halt mal eben mit ein bisserl "Amichien Bonding" aus der Welt geschafft werden können..... easy as 1, 2, 3.
Das ist mein einziger, allerdings sehr schwerwiegender Kritikpunkt an diesem Buch. Es ist dermaßen unflexibel das ich es eigentlich nicht fassen kann. Die beschriebenen Grundregeln des A.B. sind wie gesagt ja ansich nicht verkehrt, aber deswegen kann ich doch nicht hergehen, und behaupten das alle Hunde sich in der erhofften Weise "ändern" werden. Dieses Buch geht auf die Unterschiedlichkeit des Individuums Hund mit keinem Wort ein. Was beim einen prächtig funktioniert wird jedoch beim nächsten wirkungslos verpuffen oder gar kontraproduktiv sein! Diese grenzenlose Pauschalisierung geht mir wirklich gehörig gegen den Strich. Statt die Leute mehr in Richtung "Beobachtet eure Hunde - Lernt sie zu lesen", zu ermuntern, wird ein 08/15 Programm empfohlen. Eben genauso wie bei Monty Roberts´ "Join up". Problem erkannt - Problem gebannt. Ursache kann mannigfaltig sein - die Lösung ist jedoch steht´s ein stures Abspulen eines Patentrezeptes. Nochmal - dieses Rezept kann bei vielen Hunden in der Tat Türen öffnen und Probleme beseitigen bzw. zumindest abmildern. Ich lege nur Wert auf das Wörtchen kann, weil ansonsten einfach viel zu leicht der Eindruck entsteht, mit ein ein paar wenigen Verhaltensvorgaben Berge versetzen zu können. Es ist für mich bestenfalls ein Ansatz, wahre Rudelführerschaft macht sich jedoch noch an 1000 anderen Dingen fest. Beispielweise Gestik, Mimik, Auftreten, Selbstsicherheit, Geruch des Hundeführers - die komplette Persönlichkeit eines Menschen. Auch daran läßt sich arbeiten - leider nicht in 5 Minuten oder 2 Wochen - schön wär´s...

Fazit:
Ich bereue es nicht das Buch gelesen zu haben - der/die ein oder andere mag sinnvolles für sich und seinen eigenen Hund daraus ableiten können.
Aber als Universal-Handbuch für Hundeerziehung (und diesen Eindruck erweckt es aufgrund der o.g. Einseitigkeit) taugt es m.M. nach in keinster Weise.

Gruß
Thomas
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Bea
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Wohnort oder Bundesland: an der Nordseeküste...

Hunde der User:
Little Cosimo vom Rendsburger Land genannt Cosmo
Sir Vincent vom Weingarten

BeitragVerfasst am: 8.8.2004, 13:18    Titel:    

Hallo Thomas,

so in etwa war auch meine Reaktion.

Ein schönes Buch,sehr schön geschrieben!Man merkt der Autorin ihre Liebe zu den Hunden wirklich an.
Auch das Amichien Bonding ist sicherlich nicht verkehrt.Aber ich fand es nach ein paar Seiten schon unglaubwürdig,das nur dadurch alle Probleme beseitigt werden können.
Und als es interessanter Weise einen Westie erwähnte...nun ja,aus dieser kurzen Randgeschichte konnte ich mir persönlich nix heraussuchen...
Nach lesen des Buches stand für mich mal wieder die Frage im Raum:wollen wirklich alle Hunde instinktiv die Rudelführerschaft übernehmen?

Ich meine,ich _weiß_,das meine Hund weiß das _ich_ seine Rudelführerin bin.Das merke ich an seinen Respektbekundungen schon deutlich.Und trotzdem geht er als erstes duch die Eingangstür zum Gassigehen(geht wegen dem Ablauf auch nicht anders).Und wenn er dann seinen Kopf auf meine Knie legt,streichel ich ihn-warum auch nicht?

Mein Fazit:mir gefällt die Grundhaltung,nämlich das man Hunde auch ohne Gewalt erziehen kann.Das Amichien Bonding ist sicherlich eine überaus geeignete Methode zur Festigung der Führerschaft.
Aber für Problemhunde müßte es schon differenzierter gesehen werden.

Mir tut es nicht leid,es gekauft und gelesen zu haben.

LG Bea
mauzebe
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BeitragVerfasst am: 3.9.2004, 19:37    Titel:    

Ich bin mir nicht so ganz sicher was ich von dem Buch halten soll.

Wir haben jetzt seit fast 3 Wochen einen Westie-welpen und ich glaub so ca. vor 2 Wochen habe ich mir dieses Buch gekauft. Es ist mein erstes "Hunde-erziehungsbuch"

Mir macht das ganze irgendwie Angst. Ganz vorne beschreibt die Dame ja wie ihr erster Hund auf ihre Kinder losgegangen ist und das Baby gebissen hat.
Tja ich habe selber zwei Kinder (2 Jahre und 6Monate). Mein Problem mit diesem Buch besteht eigentlich darin das wenn ich mich nicht daran halte was darin in punkto Rudelführerschaft beschrieben wird der Hund ja fast zwangsläufig die Kinder beissen wird.
Das gibt mir dann doch irgendwie ein mulmiges Gefühl, da es noch dazu unser erster Hund ist und wir demnach völlige Neulinge sind.

Weiters bezieht sich ihr Buch soweit ich mich erinnern kann nur auf Hundehalter die ein Haus mit Garten haben, keineswegs aber auf Wohnungshunde. Noch dazu sollten ihrer Meinung nach Hunde und Kinder "getrennt" werden.

Sonst finde ich das Buch eigentlich nicht schlecht da die Hunderiehung bei völlig ohne Gewalt auskommt. Das ist für mich ein riesen plus.

Nur wie gesagt wenn ich damit rechnen muß das der Hund die Kinder beißt wenn ich mich nicht strikt an die Rudelregeln halte die sie beschrieben hat dann wird mir doch ein wenig mulmig Traurig
Slade
Gast









BeitragVerfasst am: 9.9.2004, 21:54    Titel:    

mauzebe,
Du hast doch das Grundproblem erkannt...
wir haben unseren Liebling mit 1,5 Jahren völlig verzogen übernommen (Tierheim halt), dennoch würde ich ihm nie gestatten vor mir das Haus zu verlassen oder and der Leine zu ziehen. Im Übrigen hat der erste Hund die Kinder gebissen, bevor er erzogen wurde...Jan Fennel mag eine unter tausenden Hundetrainern sein und es gibt unter den 1000 Trainern bestimmt 2000 Meinungen zu dem Thema x und y. Was uns an der Methode gefällt, ist die absolute Gewaltfreiheit und die strikte Konsequenz.
Selbst unser Wohnungshund (gut er kommt ca 6 mal am Tag für min ne halbe Stunde raus) hat es sehr schnell gerafft, dass ein Spaziergang auch verschoben werden kann, wenn er an der Leine zerrt, egal wie dringend er nun auch muss.
Die Problematik bei der Erziehung nach dieser Methode ist die eigene Inkonsequenz des Gewohnheits"tieres" Mensch und ein falsches Hundeverständniss, da diese Methode nicht an der Symphtomatik sondern am eigentlichen Missverständniss zwischen Hund und Mensch ansetzt.
Ich hatte vor einem halben Jahr einen bissigen, nervösen, überaggressiven Rüden, heute geht mein Dicker um die Uhrzeit auf ein "Heia" in sein Körbchen im Schlafzimmer, kann Beten, Köpfchen und sonstige Scherze und ist in meiner Gegenwart ein geduldiger selbstsicherer Hund, der seinen Platz kennt.
Gruss,
Slade
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