Hört das eigentlich nie auf???
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kika Rang 07
Alter: 63 Anmeldedatum: 26.08.2005 Beiträge: 483 Wohnort oder Bundesland: NRW, Herford
Hunde der User: Bonnie *20.05.2004
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Verfasst am: 4.7.2006, 13:46 Titel: Hört das eigentlich nie auf??? |
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Hallo ihr Lieben
Seid einiger Zeit schon fällt mir auf, daß Bonnie (2 Jahre) immer schlechter gehorcht. Z.B. hatte ich gestern Abend folgende Situation:
ich war mit Bonnie im Garten, habe neben ein wenig Gartenarbeit auch immer mal wieder mit ihr Ball gespielt. Im Garten nebenan spielte die Tochter des Nachbarn; Bonnie immer mittendrin . Als ich Bonnie rief, weil wir nach Hause mußten, reagiert sie überhaupt nicht. Ich also hin, Bonnie persönlich abgeholt. Sie kam auch erst mit um gleich einen Haken zu schlagen und wieder zurück zur Nachbarin. Dieses Spiel wiederholte sich mehrere Male bis ich endgültig genug hatte und sie mir geschnappt habe. Vor dem Haus habe ich sie dann wieder abgesetzt, Bonnie tut so, als müßte sie pischern, guckt aber erst mal wieder in der Gegend rum, bis sie die nächsten Kinder einige Häuser weiter entdeckt, und macht sich wieder auf die Läufe. Ich wie von der Tarantel gestochen hinterher, inzwischen kamen die Kinder auf Bonnie zugelaufen und wollten mit ihr spielen. Ich habe mir Bonnie schnappen können und hab den Kindern erklärt, daß es jetzt ganz schlecht sei, weil Bonnie ins Haus müßte. Zu Bonnie in scharfem Ton "jetzt aber ab in Haus" gleichzeitig mit kurzem Griff in den Nacken deutlich gemacht, daß ich es diesmal ernst meine . Sie mit hängenden Ohren und eingekniffenem Schwanz abgezockelt.
Soweit der Verlauf. Nun meine Frage, ist denn die Erziehung eigentlich nie abgeschlossen, eigentlich hat sie schon sehr gut gehorcht und ich meine, ein Hund muß auf mein Rufen kommen, egal wieviele Kinder gerade da sind. ODER????? liege ich da falsch.
Jedenfalls habe ich sie dann den rest des abends ignoriert. Sie kam zwar immer wieder mal und hat mich angestupst, ich habe aber -auch weil ich wirklich ärgerlich war- nicht mehr reagiert. Wie lang sollte eigentlich eine "Bestrafung" dauern (ich halts ja nicht wirklich lange aus)?.
Ich bin gespannt auf eure Ratschläge
fragende Grüße von Kerstin und meinem kleinen Teufelchen Bonnie |
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Diana of Ivy Garden Rang 11
Alter: 55 Anmeldedatum: 12.10.2004 Beiträge: 3658 Wohnort oder Bundesland: NRW
Hunde der User: Fantasy in White of Great Windstars (gen. Queenie) Balu von der Rekener Mühle Beautiful Holly of Ivy Garden Braveheart Scooby Jr. of Ivy Garden
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Verfasst am: 4.7.2006, 16:18 Titel: Re: Hört das eigentlich nie auf??? |
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Hallo ihr Lieben
Seid einiger Zeit schon fällt mir auf, daß Bonnie (2 Jahre) immer schlechter gehorcht. Z.B. hatte ich gestern Abend folgende Situation:
ich war mit Bonnie im Garten, habe neben ein wenig Gartenarbeit auch immer mal wieder mit ihr Ball gespielt. Im Garten nebenan spielte die Tochter des Nachbarn; Bonnie immer mittendrin . Als ich Bonnie rief, weil wir nach Hause mußten, reagiert sie überhaupt nicht. Ich also hin, Bonnie persönlich abgeholt. Sie kam auch erst mit um gleich einen Haken zu schlagen und wieder zurück zur Nachbarin. Dieses Spiel wiederholte sich mehrere Male bis ich endgültig genug hatte und sie mir geschnappt habe. Vor dem Haus habe ich sie dann wieder abgesetzt, Bonnie tut so, als müßte sie pischern, guckt aber erst mal wieder in der Gegend rum, bis sie die nächsten Kinder einige Häuser weiter entdeckt, und macht sich wieder auf die Läufe. Ich wie von der Tarantel gestochen hinterher, inzwischen kamen die Kinder auf Bonnie zugelaufen und wollten mit ihr spielen. Ich habe mir Bonnie schnappen können und hab den Kindern erklärt, daß es jetzt ganz schlecht sei, weil Bonnie ins Haus müßte. Zu Bonnie in scharfem Ton "jetzt aber ab in Haus" gleichzeitig mit kurzem Griff in den Nacken deutlich gemacht, daß ich es diesmal ernst meine . Sie mit hängenden Ohren und eingekniffenem Schwanz abgezockelt.
Soweit der Verlauf. Nun meine Frage, ist denn die Erziehung eigentlich nie abgeschlossen, eigentlich hat sie schon sehr gut gehorcht und ich meine, ein Hund muß auf mein Rufen kommen, egal wieviele Kinder gerade da sind. ODER????? liege ich da falsch.
Hallo Kerstin,
zu Deiner Frage Erziehung: Neee, die ist nie abgeschlossen. Und konsequent musst Du immer sein. Ihr ganzes Leben lang. Sie wird es auch immer mal wieder herausfordern.
Das liegt in der Natur des Hundes. Wenn der Fingerzeig von Euch kommt, Frauchen oder Herrchen haben das "Rudel" nicht mehr im Griff, wird der Hund es selbst übernehmen. Aus seiner Sicht geht es hier um das Überleben des Rudel. Der Hund wird also in für ihn unklaren Situationen immer mal wieder versuchen die Führerposition zu übernehmen.
Jedenfalls habe ich sie dann den rest des abends ignoriert.
Im Hunderudel sind die Hunde nicht nachtragend. Da gibt es mal ein *grrrr* und dann geht es normal weiter.
Sie kam zwar immer wieder mal und hat mich angestupst, ich habe aber -auch weil ich wirklich ärgerlich war- nicht mehr reagiert.
Sie hat Dich angestuppst? Sogar die Öhrchen noch etwas nach hinten gelegt und dann stupps, stupps? Das ist ein Beschwichtigungssignal. Sie wollte sich, auf gut deutsch gesagt, wieder bei Dir einschleimen. Das solltest Du nicht missachten, sondern den Hund ab diesem Zeitpunkt wieder normal behandeln. Er wird sonst verunsichert und weiß nicht mehr was Du von ihm möchtest.
Wie lang sollte eigentlich eine "Bestrafung" dauern (ich halts ja nicht wirklich lange aus)?.
Es kommt die Rüge bzw. ein eindeutiges Kommando und dann geht der Alltag normal weiter mit konsequentem Verhalten.
Ich bin gespannt auf eure Ratschläge
fragende Grüße von Kerstin und meinem kleinen Teufelchen Bonnie |
Was Dir aber zu denken geben sollte, warum Bonnie lieber bei den Kindern ist als bei Dir???
Wenn sie mit denen so gerne spielt, warum übernimmst Du diesen Part nicht. Wenn ihr das Spielen so viel Spaß macht, dann nutz die Situation und Spiel mit ihr. Unten findest Du noch Tipps zum Thema "Richtig Spielen". Du musst für Bonnie schon interessant bleiben. In Deinem beschriebenen Fall waren die Kinder ja viel interassanter als Du. Warum sollte sie bei Dir bleiben.
Wenn Du Deinen Hund mit Motivation erziehen möchtest, musst Du ihn sein ganzes Leben lang motivieren. Es ist genauso, als wenn Du arbeiten gehst. Das würdest Du auch nicht mehr lange machen, wenn Dein Lohn nicht mehr kommt.
Genauso ist es beim Hund. Er ist ein Opportunist, also ein Wesen, dass etwas nur dann macht, wenn sich für ihn ein Vorteil daraus ergibt. In diesem Sinne sein Überleben. Das ist sein oberstes Ziel.
Deine Aufgabe ist es also, dass Du für Bonnie interessanter wirst als die Kinder wie von Dir beschrieben.
Hier mal ein paar Tipps zum richtigen Spielen:
Das Spielen wird schon zu Hause regelmäßig geübt. Das SPIELZEUG wird NIEeeee weggeworfen. Das Spiel wird bei Dir am Körper beendet, durch einen sogenannten Beutetausch. Halte schon vorher ein Leckerchen in Deiner Nähe (Tasche oder so etwas, es muss schnell griffbereit sein).
Jetzt spielst Du ganz hektisch mit ihr. Das Spielzeug ist ein Beuteersatz, also bewege es bitte wie ein flüchtendes Kaninchen, hektisch hin und her, wieder etwas zögern und hektisch hin und her, hüpfen usw. (meine natürlich das Spielzeug ). Wenn das Spiel auf dem Höhepunkt angekommen ist (nicht warten, bis sie keine Lust mehr hat), nimmst Du das Leckerchen und gibst es ihr. Wenn sie wenigstens etwas gefräßig ist, wird sie in diesem Moment das Spielzeug los lassen und Du steckst es sofort weg (das Spielzeug natürlich).
Dieses Prozedere wiederholst Du ein paar mal am Tag, wenn Du meinst, dass sie gerade Lust zum Spielen hat, aber bitte nicht direkt nach ihrer Aufforderung, immer ein paar Sekunden warten. Ihr Lieblingsspielzeug gibt es ab jetzt nur noch für diese Aktionen. Wenn Du sie richtig "rattig" auf das Spielzeug gemacht hast, benutzt Du es in der gleichen Art und Weise auf den Spaziergängen. Genauso wie oben beschrieben, egal, was die evtl. blöden Blicke der anderen Dir in diesem Moment vermitteln wollen. Mach Dir nichts draus, es geht ja jetzt um Deinen Hund. Beendet wird das Spiel wieder auf seinem Höhepunkt (mit Beutetausch).
So verknüpfst Du das Zusammensein mit Deinem Hund mit etwas positiven. Du musst es aber zu Hause erst üben. Bonnie muss merken, dass es nichts schöneres auf der Welt gibt als gerade jetzt mit Dir zu spielen. Deshalb auch auf dem Höhepunkt abbrechen, damit sie sich tieeeerisch auf das nächste Spielen mit DIR freut.
WICHTIG:
Das Spielzeug darf nicht weggeworfen werden, da die Belohung (Spielzeug bekommen) an der Stelle stattfindet, an der es gerade hingefallen ist. Die Belohnung (das wunderschöne Häschen fangen ) soll aber mit Dir verknüpft werden. Deshalb nicht wegwerfen und das Spiel mit einem Beutetausch (Leckerchen) und OHNE KOMMANDO (z. B. AUS) beenden. Ein Kommando bedeutet immer eine Unterordnung des Hundes. Bonnie soll das Spiel aber positiv ohne Unterordnung beenden. Danach geht der ganz normale Alltag weiter. Bis zum nächsten Spiel
Wir haben mit dieser Methode schon sehr gute Erfolge erzielt.
Versuch es doch einmal
Wenn Du noch fragen hast oder Probleme entstehen, melde Dich einfach.
Liebe Grüße
Diana
PS: Der Nackengriff hat nur den Hund verunsichert. Du hast ihr allerdings nicht klar machen können, was Du von ihr wolltest. Den Nackengriff gibt es unter Hunden nicht.
Es wird auch immer wieder Menschen geben, die sich bei der Ausbildung das Meideverhalten zu nutze machen. Also eine Ausbildung mit Schmerzen oder Isolation. Dieses möchte der Hund natürlich meiden und wird demnächst tunlichst vermeiden, dieses Fehlverhalten noch einmal zu zeigen. Das sind meistens die Hunde, die mit hängender Rute bzw. geduckt neben dem Hundeführer bzw. -führerin laufen.
Aber das wollen wir ja in diesem Fall nicht. _________________ "Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und
Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären,
in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann? "
*Arthur Schopenhauer*
"Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken,
als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede."
*Louis "Satchmo" Armstrong*
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