Marie Rang 11
Alter: 63 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 29.6.2006, 14:27 Titel: Arthrosevorbeugung |
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Gelenkerkrankungen effektiv vorbeugen!
Gelatine ist das Nahrungsmittel mit dem größten Anteil an Kollagenfasern, einem wesentlichen Bestandteil des Knorpels.
Mittlerweile konnte in Tierversuchen nachgewiesen werden, dass eine regelmässige Aufnahme von Gelatine Kollagen tatsächlich auch im Knorpel angelagert wird.
Bei langfristigem konsequenten Verzehr täglich können Stabilität und Belastbarkeit des Knorpels verbessert werden.
Eine Gelatinesubstitution kann sowohl vorbeugend als auch bei schon bestehender Arthrose zur Symptomminderung und zum Knorpelaufbau erfolgen.
Gelatine wirkt allerdings nur, wenn noch regenerationsfähiges Knorpelmaterial vorhanden ist.
Arthrose entgegenwirken !
Arthroseprobleme beim alternden Hund sind im Patientengut der heutigen Kleintierpraxis keine Seltenheit. In den USA leiden 20 % der 44 Millionen Hunde an Osteoarthrose (Johnson, 1997).
Diese Problematik resultiert u. a. aus dem Anstieg der Lebenserwartung, aber möglicherweise auch aus den veränderten Lebens- und Ernähr ungsgewohnheiten der Tiere. In einer lebensbegleitenden Studie mit 100 Labradorhunden ist festgestellt worden, dass bereits eine
geringfügige Überschreitung des idealen „body condition score„ das Entstehen einer Osteoarthrose signifikant
begünstigt (Kealy et al., 2002).
Die Ernährung der Hunde besteht zum überwiegenden Anteil aus kommerziellen Fertigfuttermitteln, hier besonders aus Trockenfuttermitteln.
In früheren Zeiten hingegen wurden durchaus Schlachtreste oder Reste menschlicher Mahlzeiten gefüttert. Wegen der teilweise problematischen Verdaulichkeit werden in normalen Fertigfuttermitteln Bindegewebe als Proteinquelle gemieden. Es ist jedoch erwähnenswert, dass eben in
diesen bindegewebigen Anteilen der Gehalt an kollagenem Protein besonders hoch ist.
Kollagen ist eines der am längsten bekannten Eiweiße, seine Moleküle beinhalten drei Ketten, die eine Tripelhelix bilden.
Die hauptsächlichen Aminosäuren sind Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Der Gehalt an essentiellen Aminosäuren jedoch ist gering, weshalb Kollagen diätetisch gesehen als minderwertiges Eiweiß gilt. Über den tatsächlichen Bedarf an kollagenem Protein von Hunden gibt es noch keine Studien.
Im Vergleich zu dem Bedarf beim Menschen (Beuker, 1993)
und der Tatsache, dass wildlebende Caniden auch Knochen, Sehnen, Haut, Fell, etc. des Beutetieres zu sich nehmen, erscheint der Gehalt in einigen Futtersorten allerdings niedrig (Hesse 2002). In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die Supplementierung des Hundefutters mit Gelatinehydrolysat die Beschwerden von manifesten Arthrosen
beeinflussen kann oder nicht.
Die Osteoarthrose ist ein häufiges Problem von älteren Hunden, die in der tierärztlichen Praxis / Klinik vorgestellt werden. Aus zahlreichen humanmedizinischen Studien ist der positive Einfluss von
Gelatinehydrolysat, als Lieferant kollagener Bausteine, für den Gelenkknorpel bekannt. In der folgenden Anwendungsbeobachtung wurden 26 Hunde mit einem Durchschnittsalter von 8,2 Jahren
und einer Erkrankungsdauer von mehr als einem Jahr einbezogen. Die Hunde erhielten über einen Zeitraum von 8 Wochen täglich 20 g Gelatinehydrolysat zusätzlich zur üblichen Nahrung
supplementiert.
Der Erkrankungsverlauf wurde, wie im Studienplan gefordert, monatlich durch tierärztliche Untersuchung (A) und wöchentlich durch die Patientenbesitzer (B) protokolliert. Die Patientenbesitzer mussten sich nach vorheriger tierärztlicher Anleitung an ein genau definiertes
Untersuchungsprotokoll halten.
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/weiden_ws04.pdf
Ergebnisse
Bei den Hunden mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats (Bewertung auf einer Skala von 0-4) ist zu Beginn des Untersuchungszeitraums eine positive Beziehung zwischen dem Lahmheitsgrads und dem Alter festzustellen. Ungeachtet dessen nimmt der Lahmheitsgrad der Hunde mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats während des Untersuchungszeitraums von 1,73 auf 0,84 signifikant ab.
Die Reduzierung der Beschwerden nach dem Aufstehen und beim Treppenlaufen, bewertet durch die Hundebesitzer, ist im Untersuchungszeitraum bei den Hunden mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats signifikant. Eine Besserung der Lauffreude allgemein und eine Reduzierung des Berührungsschmerzes am Rücken kann ebenfalls festgestellt werden.
Die Blutplasmakonzentrationen der Aminosäuren Glyzin, Prolin und Hydroxyprolin steigen sowohl bei den Hunden mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats als auch bei den klinisch-orthopädisch gesunden Hunden im Untersuchungszeitraum an.
Studie Humanmedizin
Im Vergleich zu anderen Einweißen enthält Gelatine die Aminosäuren Glycin und Prolin in etwa 10 bis 20fach höherer Konzentration. Diese beiden Aminosäuren sind wichtige Bestandteile des Bindegewebes.
In einer Studie wurden Patienten, die an Arthrosen leiden, mit Gelatine bzw. Gelatinehydrolysat behandelt. Bei diesen Patienten wurde eine deutliche und statistisch belegbare Besserung verschiedener Prüfparameter festgestellt.
In experimentellen Untersuchungen zeigte sich, dass Gelatine und Gelatinehydrolysat die Kollagen-Synthese von Knorpelzellen stimuliert. Darüber hinaus werden auch noch die Proteoglycane, die Bestandteile in Knorpel, Sehnen und Gelenken sind, vermehrt gebildet.
Im Tierversuch wurde mit radioaktiv markiertem Gelatinehydrolysat nachgewiesen, dass die Bestandteile im Darm absorbiert und im Knorpel angereichert werden.
Bei einer 3 Jahren dauernden Osteoporose-Studie wurde festgestellt, dass eine Gelatine-Therapie effizienter ist als eine Therapie mit Calcium. Auch konnte gezeigt werden, dass bei Einnahme von Gelatine die Zahl der Knochenbrüche um ein Mehrfaches zurückgeht.
Die höchste Wirksamkeit erzielt man mit bereits aufgespaltener Gelatine, das so genannte Hydrolysat aus collagenem Eiweiß (Collagen-Hydrolysat), da dieses leichter aufgenommen und somit besser verwertet werden kann. Collagen-Hydrolysat wird in einem besonderen Prozess, der enzymatischen Hydrolyse, hergestellt. Hierdurch entstehen sehr kleine Collagen-Fragmente, die unverdaut die Magen-Darmwand passieren können und mit dem Blut zu den Gelenken transportiert werden. Alle Zellen unseres Körpers müssen ständig ernährt werden, so auch der Gelenkknorpel. Die Eiweiß- bzw. Aminosäurenzusammensetzung des Collagen-Hydrolysat entspricht der faserigen Zellstruktur des Gelenkknorpels. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass zu Collagen-Hydrolysat aufbereitete Gelatine die Darmwand teilweise unverändert passiert. Collagen-Hydrolysat stimuliert die Collagen-Synthese von Knorpelzellen, darüber hinaus wird ein weiterer wichtiger Bestandteil der Knorpelmatrix, die Protoglycane vermehrt gebildet. Collagen-Hydrolysat führt also zur vermehrten Bildung von Knorpelgewebe. |
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