Enterococcus faecium Welpen-Studie



 
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Marie
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BeitragVerfasst am: 23.5.2006, 07:10    Titel: Enterococcus faecium Welpen-Studie    

Wirkung von Enterococcus faecium
auf den Organismus neonataler Hundewelpen


In der vorliegenden Studie wurde der Effekt der oralen Gabe eines Probiotikums bestehend aus Ec. faecium (Konzentration 1 x 108 KbE pro 100 g Futtertrockensubstanz) auf die Entwicklung und den Gesundheitsstatus mutterlos aufgezogener Beaglewelpen untersucht.

Dazu wurden je 6 Welpen einer Kontrollgruppe bzw. einer Versuchsgruppe zugeteilt. Der Versuch begann an Tag 3 nach Geburt der Welpen, so dass eine ausreichende Kolostrumaufnahme gewährleistet war, und endete an Tag 98. Allgemeinbefinden, klinische Parameter, tägliche Futteraufnahme, Gewichtszunahme, Kotmenge und Kotkonsistenz wurden erfasst, außerdem wurden 8 Blutproben zur Bestimmung des Immunstatus bzw. 4 zur Anfertigung des Blutbilds gewonnen.

Es wurden kontinuierlich Kotproben zur Bestimmung der Trockensubstanz genommen und zu 4 Zeitpunkten eine mikrobiologische Untersuchung, sowie eine Laktat- und Ammoniakbestimmung aus dem Kot jedes Welpen durchgeführt.

Zur Bestimmung einer spezifischen Immunantwort wurde in Woche 8 und 12 humanes Serumalbumin (hSa) appliziert und der Gehalt an IgG, IgA und spezifischen Antikörpern gegen hSa im Serum der Tiere gemessen. Während der ersten acht Tage der Untersuchung beeinflußte das Probiotikum das Allgemeinbefinden der Versuchswelpen eher negativ.

Dies äußerte sich in Müdigkeit, Gähnen, geringer Sauglust, geringem Muskeltonus und geringer Futteraufnahme. Abgesehen davon konnten jedoch keine abträglichen Effekte des Probiotikums auf den Gesundheitsstatus der Welpen festgestellt werden. Die Zulage von Ec. faecium wirkte sich auf Gewichtszunahme und Futteraufnahme nicht aus.

In der Beifutterperiode lag bei der Versuchsgruppe die durchschnittliche Futterverwertung um 6,5 % höher. Während kein Effekt des Probiotikums auf rote Blutkörperchen und Thrombozyten festgestellt werden konnte, wies die Versuchsgruppe zu den meisten Zeitpunkten eine tendenziell höhere durchschnittliche Zahl an Lymphozyten, neutrophilen Granulozyten und Monozyten auf.

Ec. faecium führte somit möglicherweise zu einer erhöhten Zahl an Makrophagen, und somit Monozyten, einer stärkeren Immunantwort mit höheren Lymphozytenzahlen, bzw. einer erhöhten Phagozytoseaktivität durch neutrophile Granulozyten.

Die ab Woche 2 etwas niedrigere IgG Konzentration im Serum der Versuchsgruppe könnte auf das Probiotikum zurückzuführen sein, höhere durchschnittliche IgA Werte in Woche 2 und 4 wiesen auf eine Stimulierung der Schleimhautimmunität durch den Zusatzstoff hin.

Ein Einfluß auf die spezifische Immunantwort gegen hSa war nicht zu erkennen. Das Probiotikum schien im Kot der Versuchstiere zeitweise zu einer höheren aeroben Gesamtkeimzahl mit niedrigerem Anteil an E. coli, zu höheren Enterokokkenzahlen und durchgehend zu einem niedrigeren Anteil Cl. perfringens positiver Tiere zu führen.

Dies ist für den Erhalt der Eubiose im Darm ebenso wünschenswert, wie die bei der Versuchsgruppe durchgehend festgestellte höhere durchschnittliche Zahl an Laktobazillen. Die hohe Streuung aller Keimzahlen bei den Einzeltieren ist zu berücksichtigen. Die Zahl an aeroben Keimen, Clostridium perfringens, Enterococcus spp. und Lactobacillus spp. nahm mit zunehmendem Alter der Welpen ab.

In der Milchaustauscherperiode schien das Probiotikum tendenziell zu einer Verminderung der Trockensubstanz im Kot beizutragen. Ein signifikanter Einfluß von Ec. faecium auf die Konzentration von Laktat und Ammoniak im Kot konnte nicht beobachtet werden, wobei die hohe Streuung der Einzelwerte zu berücksichtigen ist. Dennoch schien das Probiotikum zu Versuchsbeginn den Ammoniakgehalt im Kot tendenziell
zu senken.

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00001443/

Ammoniak im Kot


Ureasebildende Bakterien im Darm synthetisieren aus Nahrungsprotein und in den
Darm hinein ausgeschiedenem Harnstoff Ammoniak. Dieses toxische
Stoffwechselprodukt des Proteinmetabolismus wird in großen Mengen über den
Portalkreislauf der Leber zugeführt, wo es normalerweise zu Harnstoff entgiftet und
dann über die Nieren ausgeschieden wird (Kraft und Dürr 1999). Eine niedrige
Ammoniakproduktion im Darm ist somit zur Entlastung des Stoffwechsels
wünschenswert.
Ec. faecium ist fähig aus Arginin Ammoniak zu bilden (Mundt, 1986). Insofern wären
aufgrund der Fütterung des im Milchaustauscher enthaltenen Arginin-reichen Eigelbs
(Kienzle und Landes 1995) eventuell höhere Ammoniakwerte im Kot der
Versuchswelpen zu erwarten gewesen. Tatsächlich waren aber die
durchschnittlichen Ammoniakwerte im Kot der Versuchswelpen zu Versuchsanfang
um 33,8% niedriger als bei der Kontrollgruppe. Dies könnte ein Hinweis darauf sein,
daß das Probiotikums anfangs schädliche ureasebildender Bakterien im Darm
zurückdrängen kann.

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der Darmschleimhaut. Darüber hinaus
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ß-D-Glucan das Immunsystem
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Christa
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BeitragVerfasst am: 23.5.2006, 08:12    Titel:    

Hallo Marie
Danke, mal wieder sehr interessant.
Liebe Grüsse
Christa

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BeitragVerfasst am: 23.5.2006, 09:57    Titel:    

Hallo Marie, danke für den interessanten Artikel. Das einzige, was mich irritiert, ist dass das offenbar ein "Tierversuch" an Beaglewelpen war, die zum Zweck der Studie von ihrer Mutter getrennt wurden? Konfus Oder hab ich da was falsch verstanden? Mit den Augen rollen

lG
Ilse
Marie
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BeitragVerfasst am: 23.5.2006, 10:10    Titel:    

Hallo Ilse,

die Tiere in all diesen Studien werden nur als Versuchsobjekte behandelt .
Schlimm finde ich, wenn in diesen Versuchsreihen den Tieren Organe entnommen werden, um z.B. Fütterungsversuche " besser nachvollziehen zu " können.
Ushi
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BeitragVerfasst am: 23.5.2006, 10:54    Titel:    

Ja, Marie, da muss ich dir recht geben - wir wollen ja alle immer mehr wissen, und da wird es wohl in bestimmten Dingen ohne "Tierversuche" nicht gehen. Wir können nur hoffen, dass die Wissenschaftler verantwortungsvoll und human vorgehen. Konfus

lG
Ilse
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