Rolle als "Rudelführer" verloren????

kleinerhund · Verfasst am: 15.5.2006, 21:49 Titel: Rolle als "Rudelführer" verloren????

Hallo!

Bräuchte wieder einmal eure Hilfe bzw. eure Meinung und Erfahrung. Unsere Westie (mittlerweile 18 Wochen alt) hat sich super eingelebt und wir kommen (bis auf das Bellen wenn ihm etwas nicht passt oder nicht schnell genug geht) super mit ihm zu recht. Er ist eine echte Bereicherung!

Habe allerdings gerate einen Artikel gelesen, in dem stand dass man einem Hund auf keinen Fall erlauben sollte mit aufs Sofa zu gehen, da er sonst denken könnte, dass er die gleichen Rechte hat wie sein Rudelführer (also ich) oder gar glaut das er der Chef sei. Das könne zu ernsthaften Problem führen. Es stand auch noch in dem Artikel, das man es ihm auf keinen Fall einmal erlauben und dann plötzlich verbieten darf, denn auch das könne die Rolle als Rudelführer in Frag stellen.

Ich habe es unserem kleinen erlaubt aufs Sofa zu gehen. Allerdings nur auf eins. Alle anderen Sofas, sowie das Bett sind Tabu. Habe ich mich somit sehr falsch Verhalten? Habe ich jetzt noch die Möglichkeit etwas an der Sache zu ändern um somit etwas zu verbessern, oder ist der Zug abgefahren und Probleme vorprogrammiert? Kann mein Hund überhaupt das eine Sofa von den anderen und vom Bett unterscheiden?

Für eure Antworten wäre ich sehr dankbar! Vielleicht weiß ja auch noch jemand Rat bezüglich des "Bell-Problems"!?!

Viele Grüße!
Carolin

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Inge · Verfasst am: 15.5.2006, 22:01 Titel:

Hallo Carolin,
also ich muß gestehen, das unsere Drei mit im Bett schlafen, aber trotzdem voll als Rudelführer anerkannt werde. Das Bellen gibt sich noch, unser Kleiner hörte von ganz alleine damit auf. Er wird jetzt 10 Mo. alt und bellt eigentlich gar nicht. Er schlägt nur einmal kurz an, wenn Besuch kommt.......

LG Inge

kleinerhund · Verfasst am: 15.5.2006, 22:04 Titel: Na dann bin ich ja beruhigt!

Da kann ich ja auf jeden Fall zuversichtlich sein! Vielen Dank für die schnelle Antwort!!!

Stefanie · Rang 09 Alter: 43 Anmeldedatum: 23.11.2005 Beiträge: 780

Hallo Carolin!
Also sowohl die Hündin meiner Mutter, als auch meine eigene Hündin dürfen sowohl aufs Bett als auch aufs Sofa. Allerdings kam das so nach und nach. Am Anfang waren ihnen allerdings diese beiden "Aussichtsplätze" verwehrt.
Prinzipiell glaube ich, dass ein Hund Sofas unterscheiden kann, wenn er es gelernt hat. Unsere durften bei meinem Opa lange nicht auf den Sessel oder aufs Sofa (Bett ist immernoch tabi) und haben es auch respektiert. Sie probieren es auch bei anderen Leuten eher selten aus.
Rudelprobleme manifestieren sich in meinen Augen anders, zB. dürfen unsere beiden uns auch ordentlich begrüßen wenn wir nach Hause kommen.
Ein Problem wäre es für mich, wenn mein Hund knurren oder schnappen würde, wenn ich ihm seinen Fressnapf wegnehme.
Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen.
Liebe Grüße
Stefanie

Inge · Verfasst am: 15.5.2006, 22:26 Titel:

Hi Carolin,
da muß ich Stefanie Recht geben, ihr müßt euren Kleinen den Fressnapf oder auch das Stück Wurst aus der Schnautze nehmen können, ohne das er knurrt oder nach euch schnappt. Damit müßt ihr so früh wie möglich anfangen.

Lg Inge

ellerchen · Verfasst am: 16.5.2006, 04:56 Titel:

Hallo Carolin,

Nelly darf auch auf die Couch, nur bleibt sie erst unten sitzen und schaut uns mit ihren Kulleraugen an, so als ob "Darf ich hoch?", nach unserem okay kommt sie hoch. Das hat sie von ganz allein gemacht.
Ich finde es auch viel wichtiger, dass unsere Hunde sich Essen aus der Schnauze nehmen lassen...
Viel Glück!

Scotsman · Verfasst am: 16.5.2006, 06:21 Titel:

Hallo Carolin,

die Rolle eines Rudelführers ist bestimmt nicht nur an dem (Sitz-)platz des Chefs festgemacht.
Es sind vielmehr die kleinen, vom Menschen meist unterschätzten, Gesten des Zusammenlebens, die Deinem Hund ein Bild von Deiner Rolle geben.
Wenn Du mit einem Hund zusammen bist, musst Du Dir stets absolut sicher sein, dass Du alle auftretenden Situationen im Griff haben kannst, denn diese Selbstsicherheit nimmt der Hund wahr und erkennt die Führungsrolle an. Verstärkt wird das z.B. noch über Dein Verhalten im Alltag. Wenn Du neben dem Hund auf der Couch sitzt, rück ihm einfach mal langsam "auf die Pelle", bis er Dich anschaut um zu sehen, was da abgeht. Dann schau stur mit geradem Blich an ihm vorbei und fordere ihn auf, das Sofa zu verlassen und setze dies mit sehr sanftem Nachdruck ggf. durch. Wenn er spurt - nicht loben! Sein Verhalten ist dann ja für den Chef selbstverständlich, da lobt er nicht für.10min später kannst Du ihn dann wieder zu Dir rufen. So merkt er, wer der Herr über das Sofa ist und passt sich an. Aber das ist nur eine Aktion in langen Ketten ganz einfacher Alltagssituationen, die Du ohne jedes Kommando zur Festigung Deiner Position nutzen kannst.
Gruß
Mike

Ushi · Rang 11 Alter: 68 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

Hallo Carolin, mach dir keine Sorgen, so schnell ist nicht der Zug abgefahren! Unsere Wuffls lernen zwar unglaublich schnell, aber sie lernen ja ununterbrochen, und sie verändern sich auch ständig, sodass jede neue Erfahrung die alten wieder überlagert. Es ist ja auch umgekehrt so: dein Hundi hat was gelernt, was du von ihm möchtest, und ein paar Wochen später funktioniert das schon wieder nicht.

Bezüglich Rudelchef geb ich den anderen vollkommen recht: Der Maßstab ist, wie dein Hund reagiert, wenn du ihm ein Spielzeug, sein Futter oder z.B. einen Kauknochen wegnimmst. Knurrt er oder schnappt er gar, DANN musst du was unternehmen, aber auch nur wenn das öfter auftritt. Jeder junge Hund wird das einmal probieren, wie seine Menschen reagieren, wenn er sich wichtig macht, das ist noch keine Tragödie. Nur wenn er das öfter macht, braucht er eine Zurechtweisung, und die muss noch gar nicht sehr scharf ausfallen.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Ilse