"Höflichkeit" gegenüber anderen Rüden lernen?



 
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Ushi
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BeitragVerfasst am: 17.6.2005, 17:35    Titel: "Höflichkeit" gegenüber anderen Rüden lernen?    

Hallo Westie-Freunde, es würde mich interessieren, was ihr dazu sagt: kann ein Rüde "nachträglich" lernen, sich gegenüber anderen Rüden "höflich" zu benehmen statt wie irr herumzubellen?

Mein Idefix ist 2 Jahre alt und hat schon mit weniger als 1 Jahr begonnen, andere Rüden anzuknurren. Er geht dann schon auch mal den anderen an und schnappt hin, hat aber noch nie gebissen. In der Hundeschule musste ich das mit Schnauzengriff und Nackengriff/Niederdrücken/Umwerfen beantworten, obwohl ich den Eindruck hatte, dass er unsicher ist oder Angst hat (hat sich ganz leicht von den anderen wegrufen lassen, als ob er geradezu darauf gewartet hätte, dass ich ihn rufe).

Ich habe dann vor einem halben Jahr diese Hundeschule verlassen, weil der Idefix letztlich völlig verunsichert war (die bösen anderen Hunde - obwohl, die haben ihn ja eigentlich ignoriert, waren ja immer größere; und das Frauchen auch immer böse!) Ich versuche jetzt, ihn abzulenken oder wenigstens nur mit scharfem "NEIN" zurecht zu weisen. Wir machen eben um andere Rüden einen Bogen.

Wenn das nicht gelingt (unvermutetes Zusammentreffen an der Ecke), verbellt der Idefix den anderen ganz wütend (in hoher Tonlage, klingt wie Alarmgeschrei) und springt dabei in die Leine, Rute hoch aufgestellt bis übergeschlagen. Nicht unbedingt ein Ausdruck von Angst, nicht wahr? Am schlimmsten ist das in seinem "Revier", also in der Nähe unserer Wohnung.

Andererseits friert er oft ein, wenn uns unterwegs ein anderer Hund entgegen kommt, auch bei Hündinnen. Denen nähert er sich dann vorsichtig mit allen Beschwichtigungssignalen, die ein höflicher Hund so drauf haben muss, Hündinnen liebt er auch wenn sie kastriert sind.

Letztens als Besucher auf der Hundeausstellung in Tulln war er völlig problemlos, hat nichtmal geknurrt, obwohl dort wirklich massenhaft Hunde waren und wir teils ganz dicht an ihnen vorbei mussten.

Wir waren von Anfang an immer mit vielen Hunden in jeder Altersstufe zusammen, und als Welpe war der Idefix überhaupt nicht ängstlich. Er wurde allerdings schon einigemale von einem anderen Rüden "vermöbelt" (er ist halt immer der Kleinere), ist aber noch nie ernsthaft gebissen worden.

Nun würde es mich interessieren, ob ein Hund "nachträglich" höfliches Hundebenehmen auch gegenüber Hunden, die er nicht mag, lernen kann? Bringt es was, ihn überschwenglich zu loben, wenn er Beschwichtigungssignale setzt, auch wenn das nicht in der Stress-Situation mit einem Rüden ist sondern gegenüber einer Hündin?

Liebe Grüße von

Ilse & Idefix
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Ela
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Asterix *18.01.2005
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BeitragVerfasst am: 17.6.2005, 18:38    Titel:    

Hallo Ilse,

es gibt sicherlich viele im Forum, die Dir darauf antworten können,
aber ich bin leider nicht so ein toller "Erziehungsprofi".

Justin (hat heute seinen 13. Geburtstag Lachen ) verhält sich beim Spazierengehen großen Rüden gegenüber ziemlich zickig, bei der Damenwelt haben wir überhaupt keine Probleme.

Asterix ist momentan noch freundlich zu Mensch und Tier (außer Katzen und Vögel!!), aber man kann ja nicht wissen, wie er sich verhält, wenn er mal älter ist.

Generell ist es wohl so wie bei den Menschen; es gibt halt Leute, die man überhaupt nicht ausstehen kann.

LG Ela
tintin
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BeitragVerfasst am: 18.6.2005, 07:14    Titel: Terrierart    

Leider ist das von dir geschilderte Verhalten bei gerade kleineren Terriern weitverbreitet, das kommt der Beliebtheit der Westies bei Besitzern großer Rassen nicht gerade entgegen und auch die großen Hunde mögen deßhalb offt speziel keine Westies.
Leider weiß ich mir in solchen Situationen auch nicht zu helfen,
unsere 2 Rüden sind zum Glück nicht sooo schlimm, obwohl unser "Champ (10 Jahre) von klein an keine kleinen Rüden mag.
Einen Dackel oder Yorkie wenn er sieht, geht er drauf los, das ist immer sehr peinlich, weil er ein großer kräftiger Kerl ist.
Mit großen Rüden hat er keine Probleme, das sind seine Freunde aus dem Begleithundelehrgang - also Seinesgleichen-!
Unser junger Rüde (2Jahrt) ist zum Glück sehr verträglich, vielleicht weil er immer die 2. Geige bei uns spielt?
Ich denke aber auch, daß es eine Frage des ererbten Tempraments ist, wie sich die Burschen verhalten und sicher sind die eher unsicheren Herren , die giftigeren, - das ist bei Menschen ja genau so!

Wenn das Verhalten für dich sehr belastend ist, wende dich doch mal an einen Hundetrainer, der mit euch einzelunterricht macht, denn in deiner Hundeschule ist das ja echt schlecht gelaufen!
Viel Erfolg!
Gruß Regina
Pia
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BeitragVerfasst am: 18.6.2005, 09:22    Titel: Re: Terrierart    

tintin hat folgendes geschrieben:
Ich denke aber auch, daß es eine Frage des ererbten Tempraments ist, wie sich die Burschen verhalten und sicher sind die eher unsicheren Herren , die giftigeren, - das ist bei Menschen ja genau so!


Ich möchte mich auch einmal einmischen wenn ich darf Winken
Beide Aussagen von Tintin sind richtig. Aaaaber, das ist nur die Ausgangslage, nachträglich folgt das erlernte Verhalten. Neuere Studien errechneten, dass nur 20 % des Wesens eines Hundes ererbt sind und 80 % wird erlernt.

Sie hat lediglich 2 Möglichkeiten: 1. Dieses Verhalten klar und deutlich abzustellen oder 2. den Hund in seinem Verhalten zu hindern, indem sie ihn jedesmal anleint.

Griessli
Pia
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BeitragVerfasst am: 18.6.2005, 09:30    Titel:    

Hallo Ilse
Ich hatte mal mit Leo, das gleiche Problem.
Heute knurrt er keinen Hund mehr an, auch wenn er angeknurrt wird, ausser im Rudel, da ist es noch etwas schwierig, aber da auch nur an der Leine.
Ich denke, das es auch ein Zeichen von Unsicherheit ist.
Ich habe es ihm strikt verboten und immer wieder aus gesagt.
Das Phänomen der Hundeausstellungen hatten wir auch.
LG
Christa

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BeitragVerfasst am: 20.6.2005, 07:35    Titel:    

Hallo Ilse

Ich kann mich im grossen und ganzen den Vorschreiberinnen nur
anschliessen. Durch Konsequenz wirst Du schon noch viel erreichen.
Unerwünschtes Verhalten versuchen "wegzutrainieren".

Sag aus, pfui, nein, falsch, oder knurre ihn an.... Ich würde ein ganz
neues Geräusch oder Wort einführen. Ich habe für unerwünschte
Situationen ein tieferes "ah" eingeübt. Das ist dann gaaaaanz falsch und
dass weiss Baba dann, hört in der Regel auf. Dann wird er kurz
aufgucken und das ist dann genau DER Moment, in dem Du ihn ein Gutzi
hinhalten kannst. Falls Du Deinen Wuffel auf den Clicker konditioniert
hast, würde ich sobald er Dich anguckt und aufhört andere anzubellen,
clicken und gleich belohnen.

Du kriegst das mit viiiiiiiiiel Training, Geduld und Konsequenz hin.


Halt uns auf dem Laufenden Ilse!!

Welle

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**Ein Hund hat in seinem Leben nur ein Ziel - sein HERZ zu verschenken -Zitat J.R. Ackerley- **
Ushi
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BeitragVerfasst am: 20.6.2005, 09:22    Titel:    

Vielen Dank euch allen für die tröstlichen Beiträge - offenbar ist mein Idefix einfach ein ganz normaler frecher Westie-Rüde und ich muss einfach noch mehr Geduld und Ausdauer haben, um ihm seine Unarten abzugewöhnen.

Überhaupt mache ich die Erfahrung (Idefix ist ja mein erster Hund), dass vieles doch sehr lang dauert, bis man einen Erfolg sieht. Ich habe mir das anders erwartet, weil z.B. stubenrein war er nach 1 Woche (allerdings war die höllisch anstrengend, hab damals 5 kg abgenommen!)

Also werd ich euren Rat befolgen und ihn einfach jedes Mal, wenn er sich aufführt, deutlich zurechtweisen und wenn er es unterlässt, ausgiebigst loben und belohnen!


Liebe Grüße

Ilse & Idefix
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BeitragVerfasst am: 23.6.2005, 10:20    Titel:    

Versuche mal vorauszuschauen und warte nicht erst, bis er Gelegenheit hat, etwas falsch zu machen. Das geht so:
Postitive Bestärkung

Die praktische Durchführung dieser Konditionierungsart ist sehr einfach und wird von den meisten von euch ganz selbstverständlich bereits angewendet!

Ich nehme den Spaziergang mal als Beispiel. Jedesmal, wenn der junge Hund mich ansieht und mir seine Aufmerksamkeit schenkt, belohne ich es. Entweder durch vorhergehenden Click oder auch ohne. Der junge Hund lernt, es lohnt sich aufzupassen was Herrchen macht! ICH finde, seine Aufmerksamkeit ist etwas Postitives und bestärke es durch Belohnung.

Das heisst aber, dass ich während des Spazierengehens nicht mit meiner Freundin tratschen kann und den jungen Hund sich selbst überlasse sonst verpasse ich diese Momente, wo er mich erwartungsvoll anschaut und ER lernt, es lohnt sich nicht, Herrchen anzuschauen oder aufzufordern, also driftet er über in selbstbelohnendes Verhalten, er schnüffelt überall rum, findet da und dort was feines zum Fressen. tja und dann muss ich ihm das schon wieder abgewöhnen.
Pia
Ushi
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BeitragVerfasst am: 23.8.2005, 10:36    Titel:    

Hallo, am Freitag waren mein Idefix und ich mit Emmi @emphchen und ihrem süßes Jackpot unterwegs. Sind fast 2 Stunden an der Donau entlang gewandert. Und die beiden Schlingel haben sich tadellos vertragen. An der Leine spielen beide den starken Mann, aber ohne Leine gibt es überhaupt kein Problem. Sogar als Leute mit 2 Baby-Hündinnen entgegenkamen, hat sich jeder eine "geschnappt" und mit ihr gespielt, keine Streitereien, kein Geknurre! (Der Idefix hat dann zwar zu bellen begonnen, aber das ist ja harmlos ... Smilie )

Bin so froh, der Jackpot ist der "Kumpel", den der Idefix schon als Kleiner gebraucht hätte, dann wär er vielleicht jetzt nicht so schwierig mit anderen Rüden! dafuer.gif Wolke Ich bin sicher, wenn wir uns noch ein paarmal treffen, spielen die 2 sogar miteinander - sie haben einander schon ein paarmal so andeutungsweise zum Spielen aufgefordert! Klatschen Klatschen

lG

Ilse


Jackpot_Idefix.JPG
 Beschreibung:
Emmi hat das Ereignis im Foto festgehalten: Jackpot "flirtet" mit mir, und "Rotbart" Idefix schaut dezent weg
 Dateigröße:  102.85 KB
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Jackpot_Idefix.JPG

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