Hundefrisbee

babababy · Verfasst am: 18.3.2005, 22:35 Titel: Hundefrisbee

Der Ex-Streuner Beni ist Weltmeister im Hundefrisbee!

Es tönt unglaublich, ist aber wahr. Beni war ein Streuner in Polen, als sich Karin Actun aus Deutschland seiner erbarmte. Auf der Suche nach einem anspruchsvollen Hundesport stiess sie auf Hundefrisbee. Bereits zwei Jahre später wurde das Team Europameister, und im vergangenen Oktober holte es den Weltmeister-titel! Hundefrisbee ist in der Schweiz wenig bekannt, doch das könnte sich bald ändern.

Karin Actun ist eine junge Frau, die die Verantwortung ihrem Hund gegenüber ernst nimmt: «Beni war ein Streuner, den ich während eines Ferienaufenthaltes in Polen kennen lernte. Das war im August 2000. Der mittelgrosse Mischling war etwa ein Jahr alt. Weder Radfahren, noch Inlineskaten und stundenlange Spaziergänge vermochten Beni zufrieden zu stellen. Er brauchte eine Beschäftigung, die ihn fordert. Eine Kombination von Körper- und Kopfarbeit sollte es sein. Ich surfte im Internet, stiess auf Hundefrisbee - und war begeistert. Ich benötigte ein paar Monate bis ich mit meinen Würfen zufrieden war, Kurse gabs damals in Deutschland noch nicht.» Dann gings Schlag auf Schlag: Karin Actun und Beni sind heute unter anderem dreifache Europameister, zweifache Deutsche Meister und seit Oktober 2004 sogar Weltmeister!

Für wen ist Hundefrisbee geeignet?

Jeder Hund, der gerne spielt, sich gerne bewegt, gesund ist, dürfte seinen Spass am Disc-Dog-Sport (Hundefrisbee) haben. Dies trifft - wie beim Agility - besonders auf Hütehunde (Border Collie) oder Mischlinge zu, während grossen, bequemen Tieren das Apportieren von Scheiben nur begrenzt Freude bereitet. Kommt dazu, dass für die Sprünge gesunde Gelenke Voraussetzung sind. Und wie siehts für Minihunde aus? «Kein Problem! Der grosse Vorteil vom Hundefrisbee ist, dass der Sport sich dem Hund anpasst und nicht umgekehrt. Ein Jack Russell beispielsweise jagt eben kleineren Scheiben nach», weiss Karin Actun.
Auf die Frage, wo der Hund denn Kopfarbeit zu leisten hat, erklärt die Weltmeisterin geduldig: «Wer einmal eine Kür gesehen hat, den dürfte die Harmonie zwischen Mensch und Hund beeindrucken. Der Halter kommuniziert mit seinem Vierbeiner mit teilweise winzigen Gesten. Der Hund reagiert etwa auf eine Kopfdrehung oder darauf, wie sein Halter die Scheibe in der Hand hält. Eine Kür läuft flüssig ab, der Hund muss sich unheimlich konzentrieren, auch wenn das Ganze durchschnittlich nur zwei Minuten dauert. Bei der EM-Kür, die auf dem Video auf meiner Homepage angeschaut werden kann, meistern wir 32 Würfe. Das ist oberster Level und sowohl für mich als auch für Ben sehr anspruchsvoll. Maximal sieben Scheiben darf der Hundeführer in der Hand halten. Ich werfe und während Ben die Scheibe holt, lese ich eine andere wieder auf. Zu den Tricks zählen etwa die Ab- und Übersprünge, wozu Ben meinen Körper benutzt. Er springt von meinem Rücken ab, über ein vorgestelltes Bein oder Ähnliches, bevor er einer weiteren Scheibe nachjagt.»

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

Hundefrisbee lässt sich auf jedem weichen Boden austragen. Geeignet ist eine Reithalle, Sand oder Schnee. «Am schönsten ist es natürlich auf einer Wiese! Egal wo gespielt wird: Es ist enorm wichtig, das Spielfeld zuerst nach Unfallrisiken abzusuchen. Beispielsweise eine Vertiefung an einem Hang kann ein solches Risiko sein. Der Anfänger beginnt, nachdem er die Würfe erst für sich geübt hat, mit zwei Scheiben. Eine wirft er, der Hund holt sie zurück und schon darf er als Belohnung der zweiten nachjagen. Hundefrisbee ist ein Beutespiel und das Fangen die Belohnung. Leckerbissen werden höchstens bei Übungen eingesetzt, bei denen der Hund lernen soll, zum Beispiel auf den Rücken seines Halters zu springen. Diese Elemente sind vergleichbar mit solchen aus dem Dogdance-Sport. Wer die Grundlagen beherrscht, dessen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt so viele verschiedene Arten, eine Scheibe zu werfen und Tricks einzubauen. Das ist das Schöne am Disc-Dog-Sport, man ist völlig frei», schwärmt Karin Actun.

Ben ist ein Naturtalent

Ben ist ein unglaublich talentierter Hund. Als die beiden an ihrem ersten Wettkampf teilnahmen, gefiel sich Ben sofort als Mittelpunkt. «Er hatte überhaupt kein Problem mit dem Publikum oder mit dem Lärm. Das hat mich selbst überrascht. Bei diesem ersten Wettkampf ging es um die Europameisterschaft und ich bin rein aus Spass hingefahren. Nun, nach Hause gingen wir dann mit dem Pokal! Mich hat auch gefreut, dass Mischling Ben allen Border Collies, die am häufigsten vertreten sind, das Wasser reichen konnte. Er scheint fürs Frisbee geboren zu sein!», erzählt die stolze Besitzerin von ihrem steilen Einstieg in einen speziellen Hundesport.
In Amerika kennt man Disc-Dogging seit 30 Jahren. Dort ist dieser Sport höchst populär und beliebt auch als Showeinlage bei diversen Veranstaltungen. Karin Actun bildet sich in den USA stetig weiter und gibt ihr Wissen an Kursen und Seminaren in Deutschland weiter. An ihrer und Bens Karriere arbeitet sie ebenfalls hart. Fünf Stunden pro Woche übt sie das Scheibenwerfen ohne Ben, und mit ihm trainiert sie jeden zweiten Tag zwischen zwei und fünf Minuten. «Der Hund darf nicht überfordert werden! Arbeit und Spiel müssen ihm Spass machen, und der Ehrgeiz des Führers sollte dem angepasst sein», rät Karin Actun.

Christine Naef
Einige Tipps für Hundefrisbee-Anfänger

- Hundefrisbee ist ein Sport, den man nicht einfach drauf los ausprobieren sollte. Eine gute Anleitung ist unerlässlich.
- Jeder Hund ist anders und so sollte auch das Training individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden.
- Bei Hunden, die noch nicht ausgewachsen sind, müssen Sprünge vermieden werden.
- Nur auf weichem Untergrund ohne Löcher spielen.
- Wurfscheiben für Menschen sollten nicht eingesetzt werden, da sie häufig schwer, scharfkantig oder aus nicht geeignetem Material sind. Spezielle Hundescheiben können in Onlineshops gekauft werden.
- Anfangs übt der Hundehalter mit einem menschlichen Spielpartner. Nur wenn die Scheibe nicht zu hoch fliegt oder plötzlich abfällt, kann der Hund sie gefahrlos fangen.
- Die Gesundheit des Hundes muss im Vordergrund stehen. Den guten Disc-Dogger erkennt man nicht an halsbrecherischen Tricks, bei denen der Hund gefährdet ist sondern an den sicheren Landungen des Hundes!
Informationen zum Hundefrisbee gibt es im Internet unter s.de" target="_blank">www.sky- dog

s.de oder bei Karin Actun, D-45138 Essen, Telefon 0049 201 890 35 47 oder per E-Mail: s@lycos.de">sky- dog

s@lycos.de

Eine Schweizer Anlaufstelle ist der Hundesportlerin nicht bekannt, doch auf Einladung eines Hundeclubs würde sie auch gerne in der Schweiz Seminare anbieten!

Tierwelt, Nr. 11, 2005

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Anja O`Glendence · Verfasst am: 5.5.2005, 11:39 Titel:

Hallo Alexandra,

ich fange schonmal an, die Beiträge, die nun in den Hundesport gehören zu verschieben.

Sind ja viele interessante Sachen dabei, die vielleicht den ein oder anderen ermuntern, den Spieltrieb rauszulassen Lachen

Liebe Grüße
Anja

babababy · Verfasst am: 5.5.2005, 15:04 Titel:

Hallöchen Anja

au ja,... das ist ja super nett von Dir!

Danke!!

Winken

tinalein · Verfasst am: 28.5.2005, 15:55 Titel:

Hallo Alex,

habe für Sandy auch eine Frisbeescheibe (also für Hunde) Wie kann man ihr das denn genau beibringen? Muss sie gewisse Grundvoraussetzungen haben?

Kennst du dich damit aus?

LG Wolke

babababy · Verfasst am: 28.5.2005, 20:41 Titel:

Hallo Tina

Nein ich selber spiele nicht Hundefrisbee. Meine schnallen das irgendwie nicht ganz. Kara kann das schon besser. Ist auch grösser. Doch obs an der Grösse liegt,.... ich weiss es nicht!

Ich denke Grundvoraussetzung ist, dass Sandy ausgewachsen ist. Einfach schon von den teilweisen hohen Sprüngen die die Hundis machen. Und auch natürlich Spass muss dabei sein, wie bei allem.

Aber da Sandy noch jung ist, kannst Du ja den Frisbee einfach noch nicht allzu hoch werfen, dann geht das auch. Einfach entsprechend dem Alter
und dem Können anpassen.

ViEl SPASS!!!!!!!!!!!

Wolke