Hund misshandelt

babababy · Verfasst am: 10.5.2005, 20:50 Titel: Hund misshandelt

unfassbares Urteil Verrückt

Hund mißhandelt, Zeugen beleidigt

Prozeß: Bewährungsstrafe für 43jährigen unter anderem wegen Tierquälerei.

Wie weit der Angeklagte den Hund geworfen hat? Der Zeuge überlegt, schüttelt den Kopf: Vielleicht zwei, drei Meter, schätzt er. "Ich habe nur gesehen, wie er ihn genommen hat und weggeschleudert hat", sagt er. Albert W. (43) ist vor Gericht, weil er am 27. Juli 2004 sein Chihuahua-Hündchen am Nacken packte, es auf den Rasen warf und dann das verängstigte Tier mehrfach schlug. Anschließend griff er den Zeugen an, der sich über die Behandlung beschwerte, beleidigte ihn mit derber Wortwahl.
Albert W., ein drahtiger Mann, tätowiert und ganz in Leder gekleidet, spielt den Fall herunter. Er hat eine Frau, drei Kinder - und 22 Eintragungen im Zentralregister. Vorstrafen wegen Beleidigungen, Körperverletzungen. Sein Chihuahua, zuvor gerade frisch gebadet, habe sich an jenem Tag in Igelkot gewälzt, deswegen sei der Angeklagte sauer gewesen. Er habe seinen Vierbeiner daher ein wenig gezüchtigt, gesteht er halbherzig. Und überhaupt: Die Beleidigungen zwischen ihm und dem Zeugen aus der Nachbarschaft, der hinzukam, seien gegenseitig gewesen. Und doch gibt sich der Angeklagte, ermuntert durch die Verteidigerin, einen Ruck: "Darf ich mich bei Ihnen entschuldigen?", fragt er den Zeugen. Der antwortet zerknirscht: "Ich nehme es an, wenn Sie sich ändern", Gewalt möge er nicht. Der Angeklagte nickt: "Ich arbeite dran." Immer wenn er Alkohol getrunken habe, neige er zu Gewalt, erzählt seine Ehefrau Katharina W. (31) über ihn, aber jetzt besuche er eine Selbsthilfegruppe, trinke keinen Alkohol mehr. Der Staatsanwalt fordert zehn Monate Haft, ohne Bewährung, da der Angeklagte während einer noch laufenden Bewährungsstrafe straffällig wurde. Der Amtsrichter hat ein Einsehen, nicht zuletzt wegen der Familie, um die sich der Angeklagte kümmern muß. Das Urteil: fünf Monate Haft auf Bewährung wegen Tierquälerei, Beleidigung, versuchter Körperverletzung. Der Richter: "Es ist Ihre letzte Chance." neh

erschienen am 10. Mai 2005 in Hamburg

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