Intensivmedizin



 
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seekrabbe
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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 08:15    Titel: Intensivmedizin    

Intensivmedizin für Haustiere: Neue ethische Konflikte für Tierärzte

Die Intensivmedizin für Haustiere wirft ethische Fragen für Tierärzte auf. Viele Tierbesitzer wollen ihren Liebling zu jedem Preis am Leben halten und muten ihm damit viel zu.

Intensivmedizin für Haustiere wirft Fragen auf: Mit immer neuen Behandlungsmöglichkeiten in der Tiermedizin wächst nach Ansicht des Jenaer Philosophen Peter Kunzmann die Vermenschlichung von Hund und Katze. Zudem öffnen sich neue ethische Konflikte für Tierärzte. "Es gibt Tierbesitzer, die ihren Vierbeiner nicht loslassen können und ihn so eisern durchbehandeln lassen wollen, wie es nur geht", sagte Kunzmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Intensivmedizin für Haustiere: "Schmerzvolles Siechtum"

"Mitunter mutet er dann seinem Tier ein schmerzvolles Siechtum zu." Dabei gerieten die Veterinäre in eine Zwickmühle. Denn derjenige, der sie bezahlt, ist nicht ihr Patient. Aber Hund und Katze haben längst soziale Funktionen übernommen und sind für manchen Tierfreund Partner- oder Kindesersatz. Aus Angst, das Tier zu verlieren, ließen manche ihren treuen Gefährten bis zuletzt intensivmedizinisch behandeln, weiß Kunzmann.

Der Experte leitet am Ethikzentrum der Universität Jena das Projekt "Die Gestaltung des tiermedizinischen Fortschritts im tierärztlichen Berufsethos". Viele für den Menschen entwickelte Behandlungsmethoden halten nach seinen Angaben Einzug in die Tiermedizin. Die Palette reiche von Chemotherapie und Bestrahlung bei Krebs bis hin zu Implantaten und Prothesen. Anders als etwa in den USA seien Organtransplantationen bei Tieren hierzulande nicht möglich.

Tiere in Heimen als Spender

"Das lässt das Tierschutzgesetz nicht zu, weil man dem Spendertier damit Schaden zufügt", erläuterte Kunzmann. In den USA würden unter anderem Tiere in Heimen als Spender verwendet. Im Gegenzug müsse Herrchen oder Frauchen des Tieres, dem auf diese Weise geholfen wird, das Heimtier bei sich aufnehmen. Mit dem verstärkten Einsatz von Intensivmedizin bei Haustieren werde eine neue Stufe ihrer Vermenschlichung erreicht. "Zugleich wächst die Kluft zwischen Heim- und Nutztier."

Denn während Hund, Katze und Zwergkaninchen verhätschelt und geliebt werden, ist bei Schweinen, Hühnern und Rindern Massenhaltung gang und gäbe - ihr Wert beschränkt sich auf ihren rein ökonomischen Nutzen. "Früher hatten auch Hund und Katze eine ganz praktische Funktion", betonte Kunzmann. "Katzen wurden zum Mäusefangen gehalten, Hunde als Jagdgehilfe oder als Wachhund." Waren sie dafür zu alt und nicht mehr zu gebrauchen, bekamen sie bestenfalls ihr Gnadenbrot. Ansonsten wurden sie verjagt oder getötet.

Geld für Haustier: Nicht unmoralisch

Kunzmann verwies dabei auf die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten, die dieses Schicksal deutlich vor Augen führe. Geld für ein Haustier auszugeben, hält er allerdings nicht für unmoralisch - auch wenn damit menschliche Not gelindert werden könnte. "Wir halten es auch niemandem vor, viel Geld für einen Skiurlaub in den Rocky Mountains auszugeben, das sinnvoller für mildtätige Zwecke verwendet werden könnte", erklärte der Philosoph. Doch sieht er durchaus ein Verteilungsproblem: Den medizinischen Fortschritt können sich nicht alle Tierhalter leisten. (dpa, AZ)

Quelle: Augsburger Allgemeine.

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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 09:14    Titel:    

Was ich noch als sinnvoll erachten würde, wären die Vitalwerte des Hundes. Oftmals heißt es, hasst du Fieber gemessen? Und manchmal ist einem in der Hecktik dann doch der Normalwert entfallen. Vielleicht sollte man die Möglichkeit bieten, die Vitalwerte schnell und unkompliziert nachzusehen.

Vitalwerte
Puls: 80 bis 120 /min
-an der Oberschenkelarterie
-schneller bei kleinen Hunden, Welpen und bei Aufregung oder Schock
-langsamer bei gut trainierten Hunden

Atmung
10 bis 30 / min
-große Hund atmen langsamer als kleine
-wenn der Hund hechelt, kann nicht gezählt werden

Temperatur
38° - 39° erwachsene Hunde
38,5° - 39,5° Welpen / Junghunde
-rektal gemessen

Schleimhäute
Normal: rosa
-blass: Schock, Blutarmut
-bläulich: Sauerstoffmangel
-gräulich: Vergiftung
-gelblich: Leberfunktionsstörungen

Die angegebenen Werte sind Richtwerte.
Jeder sollte die Vitalwerte des eigenen Hundes kennen und immer mal wieder überprüfen, um im Ernstfall routinierter reagieren zu können.

LG, Alex
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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 09:39    Titel: Re: Intensivmedizin    

seekrabbe hat folgendes geschrieben:
Intensivmedizin für Haustiere: Neue ethische Konflikte für Tierärzte

Die Intensivmedizin für Haustiere wirft ethische Fragen für Tierärzte auf. Viele Tierbesitzer wollen ihren Liebling zu jedem Preis am Leben halten und muten ihm damit viel zu.

Hier stellt sich doch die Frage, wie es nach der intensivmedizinischen Versorgung aussieht? Ist danach ein normales, schönes Leben möglich, dann bin ich absolut dafür (und habe einen HUnd auch schon intensivmedizinisch versorgen lassen, mit 24 Stunden Überwachung und allem, was bei Menschen auch gemacht wird), ist es danach ein Siechtum, dann sind wir bei der gleichen Gretchenfrage, wie beim Menschen auch.


Intensivmedizin für Haustiere wirft Fragen auf: Mit immer neuen Behandlungsmöglichkeiten in der Tiermedizin wächst nach Ansicht des Jenaer Philosophen Peter Kunzmann die Vermenschlichung von Hund und Katze.

Darauf kann auch nur ein Philosoph kommen.

Zudem öffnen sich neue ethische Konflikte für Tierärzte. "Es gibt Tierbesitzer, die ihren Vierbeiner nicht loslassen können und ihn so eisern durchbehandeln lassen wollen, wie es nur geht", sagte Kunzmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Intensivmedizin für Haustiere: "Schmerzvolles Siechtum"

"Mitunter mutet er dann seinem Tier ein schmerzvolles Siechtum zu." Dabei gerieten die Veterinäre in eine Zwickmühle. Denn derjenige, der sie bezahlt, ist nicht ihr Patient. Aber Hund und Katze haben längst soziale Funktionen übernommen und sind für manchen Tierfreund Partner- oder Kindesersatz. Aus Angst, das Tier zu verlieren, ließen manche ihren treuen Gefährten bis zuletzt intensivmedizinisch behandeln, weiß Kunzmann.

Der Experte leitet am Ethikzentrum der Universität Jena das Projekt "Die Gestaltung des tiermedizinischen Fortschritts im tierärztlichen Berufsethos". Viele für den Menschen entwickelte Behandlungsmethoden halten nach seinen Angaben Einzug in die Tiermedizin. Die Palette reiche von Chemotherapie und Bestrahlung bei Krebs bis hin zu Implantaten und Prothesen.

Was soll daran falsch sein?

Anders als etwa in den USA seien Organtransplantationen bei Tieren hierzulande nicht möglich.

Ist im europäischen Ausland auch möglich.

Tiere in Heimen als Spender

"Das lässt das Tierschutzgesetz nicht zu, weil man dem Spendertier damit Schaden zufügt", erläuterte Kunzmann. In den USA würden unter anderem Tiere in Heimen als Spender verwendet. Im Gegenzug müsse Herrchen oder Frauchen des Tieres, dem auf diese Weise geholfen wird, das Heimtier bei sich aufnehmen.

Habe ich noch nie gehört und haben relativ viele und intensive Kontakte nach Amerika. Hunde werden dort nach relativ kurzer Zeit im Tierheim euthanasiert.

Mit dem verstärkten Einsatz von Intensivmedizin bei Haustieren werde eine neue Stufe ihrer Vermenschlichung erreicht. "Zugleich wächst die Kluft zwischen Heim- und Nutztier."

Denn während Hund, Katze und Zwergkaninchen verhätschelt und geliebt werden, ist bei Schweinen, Hühnern und Rindern Massenhaltung gang und gäbe - ihr Wert beschränkt sich auf ihren rein ökonomischen Nutzen. "Früher hatten auch Hund und Katze eine ganz praktische Funktion", betonte Kunzmann. "Katzen wurden zum Mäusefangen gehalten, Hunde als Jagdgehilfe oder als Wachhund." Waren sie dafür zu alt und nicht mehr zu gebrauchen, bekamen sie bestenfalls ihr Gnadenbrot. Ansonsten wurden sie verjagt oder getötet.

Was will er uns damit sagen?

Geld für Haustier: Nicht unmoralisch

Kunzmann verwies dabei auf die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten, die dieses Schicksal deutlich vor Augen führe. Geld für ein Haustier auszugeben, hält er allerdings nicht für unmoralisch - auch wenn damit menschliche Not gelindert werden könnte. "Wir halten es auch niemandem vor, viel Geld für einen Skiurlaub in den Rocky Mountains auszugeben, das sinnvoller für mildtätige Zwecke verwendet werden könnte", erklärte der Philosoph. Doch sieht er durchaus ein Verteilungsproblem: Den medizinischen Fortschritt können sich nicht alle Tierhalter leisten.

Den medizinischen Fortschritt können sich auch in der Humanmedizin nicht alle leisten - traurige, aber reale Wahrheit.

(dpa, AZ)

Quelle: Augsburger Allgemeine.

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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 20:23    Titel:    

Hallo,

ich würde es immer wieder tun, solange die Chance auf Genesung oder wenigstens auf ein erträgliches Leben besteht.

Kea's schwere Krankheit und die lebensnotwendige OP + intensivmedizinische stationäre Behandlung war zu 100% richtig entschieden. Heute ist sie gesund! Sehr glücklich

Ich habe meinen Diabolo 3,5 Wochen intensivmedizinisch stationär behandeln lassen und es gab Stimmen die ihn erlöst hätten, da er unerträgliche Schmerzen hatte und die Chancen damals gering waren.

Heute 5 Monate später ist er wieder auf den Beinen und darf sogar schon wieder ein kleinbissen geritten werden Sehr glücklich

Die Kosten sind natürlich hoch, aber ich würde mein letztes Hemd verkaufen um meinen Tieren zu helfen!

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Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
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BeitragVerfasst am: 27.6.2012, 21:41    Titel:    

da kann ich mich eigentlich Anja und Nicole nur anschliessen .... dafuer.gif
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