Tastsinn und Geschmacksinn



 
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seekrabbe
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BeitragVerfasst am: 19.6.2012, 08:32    Titel: Tastsinn und Geschmacksinn    

moin zusammen, habe einen Artikel gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Der Tastsinn ist für Hunde sehr wichtig, da sie über Berührungen soziale und emotionale Bindungen mit anderen Hunden und Menschen aufbauen. Durch Berührungen können Hunde messbar beruhigt werden – der Puls wird langsamer und die Atmung regelmäßiger.

Hunde nehmen Berührungen vor allem über die Haut und mit Hilfe ihrer Vibrissen wahr. Sie verfügen über zwei verschiedene Arten von Rezeptoren in der Haut – zum einen gibt es Rezeptoren für den Oberflächenkontakt, welche sich direkt unter der Haut befinden und die Bewegungen der Haare auf die Rezeptoren am Haarfollikel übertragen, und zum anderen existieren Rezeptoren für stärkeren Druck, welche tiefer unter der Haut sitzen. Die Nase und die Lippen des Hundes reagieren besonders stark auf Druck, da dort besonders viele Sinnesnerven enden.

Über die Pfoten können Vibrationen wahrgenommen werden. Im Gesicht hat der Hund Vibrissen, welche starrer als normale Körperhaare sind und zudem tiefer in die Haut reichen. An der Basis der Vibrissen befinden sich zahlreiche Tastrezeptoren. Man nimmt an, dass die Vibrissen sehr wichtig sind für den Hund, da 40 Prozent des für den Tastsinn verantwortlichen Gehirnabschnittes für das Gesicht zuständig sind. Die Vibrissen dienen dem Hund als Frühwarnsystem, um sich vor Zusammenprallen oder Augenverletzungen zu schützen. Deshalb sollten Hunden die Vibrissen niemals entfernt werden. Die Vibrissen sind so sensibel, dass sie einen Gegenstand nicht einmal berühren müssen, um ihn wahrzunehmen – die Luftwirbel, die beim Vorbeigehen entstehen, reichen zur Wahrnehmung aus.


Hunde besitzen ausschließlich Kältesensoren. Eine Ausnahme ist die Nase, in der sich Wärmesensoren befinden, die besonders den Welpen dazu dienen, nach der Geburt zur Mutter zu finden. Bei der Berührung mit heißen Gegenständen reagieren Hunde mit ihren Schmerzrezeptoren, nicht mit Wärmesensoren. Hunde können wie Menschen Schmerz empfinden. Es ist bewiesen, dass sich Hunde nach Operationen schneller erholen, wenn Schmerzmittel eingesetzt wurden – sie beginnen nach der Operation früher zu fressen und trinken, stehen schneller auf und können früher nach Hause. Evolutionsbedingt verbergen Hunde Schmerzen jedoch oft, um nicht aus dem Rudel verstoßen zu werden. Indizien für Schmerzen können Winseln, Kläffen, starkes Hecheln, ein schneller Atem, Zittern, Unruhe, Rückzug bei Berührung, Aggressionen bei Berührung, Lecken/Benagen der schmerzenden Körperteile, schneller Puls, erweiterte Pupillen oder eine erhöhte Körpertemperatur sein.

Geschmacksinn

Hunde besitzen Geschmacksknospen auf den Papillen der Zunge, aber auch auf dem Gaumendach und am Eingang des Schlundes. Insgesamt verfügt der Haushund über 1700 solcher Geschmacksknospen (der Mensch hat 9000). Um Geschmack wahrnehmen zu können, müssen Moleküle im Speichel gelöst werden, weshalb Hunde über vier Paar Speicheldrüsen verfügen. Es gibt zwei verschiedene Arten von Speichel – einen eher wässrigen, welcher für die Gemüsenahrung zuständig ist, und einen eher schleimigen, welcher Moleküle der Fleischnahrung löst. Hunde reagieren auf die gleichen Stoffe wie der Mensch (Süßes, Saures, Bitteres und Salziges), allerdings sprechen sie weniger stark auf salzige Nahrung an.

Zusätzlich können sie aufgrund spezieller Rezeptoren, welche vor allem auf der Zungenspitze liegen, Fleisch- und Wassergeschmack wahrnehmen. Generell lehnen Hunde Saures und Bitteres ab; sie bevorzugen außerdem Fleisch vor Gemüse (vor allem Rinder- und Schweinefleisch). Die verschiedenen Regionen der Geschmackswahrnehmung auf der Zunge sind etwas anders angeordnet als beim Menschen. So reagiert der seitliche Teil der Zunge auf süße, salzige und saure Nahrung, während der hintere Zungenteil auf Bitteres anspricht. Die Rezeptoren, welche fleischige Nahrung anzeigen, sind auf der ganzen Zunge verteilt, kommen jedoch auf dem ersten Drittel gehäuft vor.

Quelle: Tierarztblog.com

Lieben Gruß
Sunny und Elke
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BeitragVerfasst am: 19.6.2012, 13:16    Titel:    

danke.gif sehr interessant.
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BeitragVerfasst am: 19.6.2012, 15:06    Titel:    

Das Thema "Vibrissen" hatten wir letzte Woche beim Trimmen. Ehrlich - ich hatte da vorher nix davon gehört und dachte, dass sind ein paar dicke Borsten, die sie von ihren Ururahnen geerbt haben.... kaputtlach.gif

Naja gut, wenn man eine kompetente Westiezüchterin für´s Trimmen hat... whistling, da kann ich immer noch was lernen.... Respekt

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BeitragVerfasst am: 19.6.2012, 17:10    Titel:    

richtig ---- und immer fleissig im forum lesen, da wird man auch schlau.

lieben gruß Welle

Sunny und Elke
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BeitragVerfasst am: 20.6.2012, 21:55    Titel:    

seekrabbe hat folgendes geschrieben:
richtig ---- und immer fleissig im forum lesen, da wird man auch schlau.



RICHTIG Klatschen Klatschen

danke1.gif Elke liebe

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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 08:15    Titel:    

Da kann ich auf die schnelle noch etwas ergänzen. Beim Hören & Sehen weiß ich zwar besser bescheid. Aber ein paar Ergänzungen fallen mir schon noch ein.

Jacobsonsche Organ oder die nasale Vomero-Orgel, hilft dem Hund die verschiedenen Gerüche wahrznehmen. Dabei handelt es sich um ein kleines Organ, hinter den Schneidezähnen, welches einen Kanal im Gaumen bildet. Die sich hier befindlichen Reichzellen sind direkt mit dem Limbischen System verbunden. Das Limbiche System ist das s.g. Urhirn, der älteste Teil im Gehirn unserer Hunde. Es ist für die Entstehung von Gefühlen, die Hormonbildung und das Triebverhalten zuständig. Wenn der Hund beim intensiven Schnuppern mit den Zähnen klappert, ist dies ein Anzeichen dafür, dass er das Jacobsche Organ benutzt. Sicher konntet ihr das bei euren Hunden bereits beobachten.

Unsere schätzungsweise fünf Millionen Riechzellen liegen im Gegensatz zu denen des Hundes in einem sehr kleinen Bereich an der Rückseite der Nase. Die Riechzellen der Hunde dagegen verteilen sich über eine große Fläche. Die Anzahl der Riechzellen ist dabei auch abhängig von der Größe des Hundes. Westies liegen dabei eher im unteren Bereich, bei etwa 145 bis 150.000.000 Riechzellen. Das sind beim Hund ca. 10% des gesamten Hirnvolumens. Beim Menschen macht das Riechzentrum nur etwa 1% des Hirnvolumens aus. Hunde können auch, im Gegensatz zum Menschen jedes Nasenloch unabhängig benutzen (Stereoriechen) und haben bei besseres Duftgedächtnis als wir Menschen. Der Gehirnteil, der die Nervenimpulse der Riechzellen interpretiert ist hoch entwickelt und kann bis Duft Informationen wie ein Computer in einer Datenbank nach bereits gespeicherten Informationen forsten. Beim Menschen ist das Riechzentrum nur etwa 3 cm² groß, das des Hundes liegt in den Mittelwerten bei etwas 130 cm². Der Westie liegt dabei wieder in den untereb Mittelwerten bei etwa 100 cm².

Welpen finden, ihre Mutter mit ihren Geruchssinn unmittelbar nach der Geburt. Ohne ihren Geruchssinn, wären Welpen kurz nach der Geburt nicht in der Lage, ihre Mutter zu finden. Über den Geruchssinn findet die erste Prägung statt. Die ersten Lernprozesse finden über das Limbische System statt. Hier werden die besonders wichtigen Gerüche, wie die einer heißen Hündin, verwesenden Futters oder von Blut gespeichert. Der Geruch der Mutterhündin setzt sofort die Suche nach der Milchbar in Gang. Der Geruch einer heißen Hündin äußert sich sofort in Triebverhalten. Es findet also keine Interpretation, sondern eine Reaktion statt. Auch Menschen haben noch solche Urinstinke, das ist aber ein anderes Thema. Besonders ausgeprägt ist der Geruchssinn der Hundes für Fettsäuren. Gleiches gilt für die Buttersäure. Die olfaktorischen Fähigkeiten der Hunde, sind unseren deshalb auch weit überlegen. Deshalb benutzt man in Frankreich auch Hunde für die Trüffelsuche, also Pilze die bis zu 30 cm tief unter der Erde wachsen. Ein Hund schafft es, bis zu 300 mal pro Minute zu einzuatmen.

Wie bereits erwähnt bestehen Gerüche aus Molekülen bestimmter chemischer Substanzen, welche in der Luft schweben. Landen diese Moleküle auf den Geruchsmembranen im inneren der Nase des Hundes, leiten Nervenimpulse die „Geruchsinformation“ weiter. Je länger die Nase des Hundes, desto größer ist der olfaktorisches Bereich in der Nase. Je länger allerdings der Fang des Hundes, desto länger auch die Durchströmungszeit. Wichtig ist auch die Größe der Nase, die für das Luftvolumen eine Rolle spielt. Vorgesicht und Kopfform spielen also auch bei Riechen eine Rolle. Bestes Beispiel dafür sind Stöberrassen, wie Pointer oder Cocker. Auch die nasse Nase hat eine Funktion. Sie unterstützt die Riechzellen, da sich in wässriger Umgebung befindliche Moleküle besser auflösen lassen. Durch die Auskleidung mit Schleimhaut, wird die Nase ständig befeuchtet. Offensichtlich ist dies beispielsweise bei Rüden, die der Spur einer heißen Hündin folgen. Oftmals hängt sogar ein Tropfen an der Nase. Der zweite Vorteil liegt darin, dass sich alte Gerüche, leichter wieder beseitigen lassen. Hund lässt sie einfach abtropfen. Auch die Pigmente dienen der Geruchsintensivierung, wie genau sie funktionieren, wird derzeit aber noch erforscht. Vielleicht ist ja jemand auf aktuellerem Stand und kann dazu mehr Informationen beitragen.

LG, Alex
seekrabbe
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BeitragVerfasst am: 26.6.2012, 08:19    Titel:    

hallo Alex,

klasse gemacht Klatschen - man lernt nie aus. Darf ich fragen, von wo Du dieses fundierte Wissen hast? finde es toll, Deine Beiträge zu lesen, sie sind ja beinahe schon wissenschaftlich.

Lieben Gruß aus dem verregneten kalten hohen Norden

Sunny und Elke
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