Fuchsbandwurm



 
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Marianne
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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 19:10    Titel: Fuchsbandwurm    

Wie gefährlich ist dieser für unsere Hunde und für uns selbst? Ich habe im Leishmaniose-Forum gelesen, dass ein Hund daran gestorben ist. Allerdings hatte der Leishmaniose, aber die hatten die Besitzer wohl ganz gut im Griff.
Für Menschen ist er ja wohl auch tödlich.
Da stellt sich für mich dann doch wieder die Frage der regelmäßigen Entwurmung, zumal Fuchsbandwurmeier wohl schwer im Kot nachzuweisen sind.
Vielleicht weiß jemand etwas mehr darüber??
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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 19:33    Titel:    

Hallo Marianne

Also ich habe mal eine Reportage gesehen im Fernsehen über diesen Fuchsbandwurm. Anscheinend haben die Grossstädte teilweise gerade zu Invasionen von Füchsen. Und wenn die eben diesen Wurm haben, ist der für Hund und Mensch tödlich. Nur, den Menschen kann man mit Medikamenten behandeln, die man aber ein Leben lang einnehmen muss und selbst wenn man den früh nachweisen kann, hinterlässt der grosse Schäden.

Als ich den Bericht gesehen habe, wusst ich zuerst nicht, ob ich jemals wieder in einen Wald gehen soll oder nicht! Also eine wirklich schlimme Sache!!!!!!

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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 19:41    Titel:    

Hallo Marianne
Das habe ich im Internet gefunden

Fuchsbandwurm

Infektionsgefahr für Mensch und Haustier

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur den Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infektionskette einbezogen sind, können auch Katzen, in selteneren Fällen Hund und Mensch betroffen sein.

Der geschlechtsreife, nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht.

Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.

Auch Hunde und Katzen können infizierte Mäuse fressen. Sie werden dann genau wie der Fuchs zu Endwirten, in deren Dünndarm der Fuchsbandwurm parasitiert. Krankheitserscheinungen, wie Darmentzündung, Durchfall, Abmagerung oder stumpfes Fell treten jedoch nur bei starkem Wurmbefall auf. Die Fuchsbandwurminfektion bei Hund und Katze gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die Tiere zu Ausscheidern von Bandwurmeiern werden und ihr Kot - ebenso wie der des Fuchses - Ansteckungsquelle für den Menschen sein kann.

Der Mensch muß Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist er ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber - wie bei echten Zwischenwirten - eine Finnenentwicklung statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe weitgehend zerstört. Für den Zwischenwirt Mensch ist die Fuchsbandwurm-Infektion daher sehr gefährlich. Eine Heilung ist kaum möglich.

Die Vermeidung von Infektionsrisiken ist besonders wichtig. Bodennah wachsende Früchte wie Beeren und Pilze können mit Bandwurmeiern behaftet sein und sind dadurch eine gefährliche Ansteckungsquelle für den Menschen. Sie sollten niemals ungewaschen gegessen werden.

Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, dürfen nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Auch sollten Hunde und Katzen, die in der Nähe von Fuchspopulationen gehalten werden, regelmäßig entwurmt werden. Der Tierarzt verabreicht ein gegen den Fuchsbandwurm besonders wirksames, rezeptpflichtiges Medikament. Die Darmparasiten sterben dadurch ab und die Produktion von Wurmeiern wird unterbrochen.

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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 19:42    Titel:    

Fuchsbandwurm:
Gefahr für Leib und Leber
Der Eingriff in ökologische Regelkreise zieht Konsequenzen nach sich, die für Mensch und Tier bisweilen äußerst unangenehme Folgen haben können. Krankheiten dienten in der Medizingeschichte immer wieder als Regulativ, um den Fortbestand entsprechender Tierarten zu kontrollieren. Beispielhaft sei hier nur die Myxomatose genannt, eine Augenerkrankung, die bei Kaninchen zur Erblindung führt. Vertreter dieser Nager entwickelten sich in einigen Ländern zu einer derartigen Plage, daß Farmer um ihre Ernte fürchteten. Doch die natürliche Ordnung stellte sich gewissermaßen von selbst wieder her, da das Augenleiden die Populationen drastisch verminderte. Ähnlich verhält es sich mit der Tollwut, die vor allem Füchse betrifft. Doch was tun unsere kommunalen Behörden? Sie versuchen mittels großflächiger Tollwutimpfungen in diesen Regelkreis einzugreifen. Auf diese Weise wird ein natürliches Korrektiv ausgeschaltet. Das Resultat ist eine ungezügelte, massenhafte Vermehrung der Fuchsbestände, deren Organismus häufig von Parasitenerkrankungen befallen ist.


Infektionskette beim Fuchsbandwurm. Aus: B. Loos-Frank et al., Merkblatt zur Biologie; Verbreitung und Diagnose des Kleinen Fuchsbandwurmes. Ratschläge zur Vermeidung von Infektionen. Schriftenreihe für Ökologie, Jagd und Naturschutz 1/92, Leinfelden-Echterdingen 1992, S. 5

Unter diesen Erkrankungen kommt dem Fuchsbandwurm (lat. Echinococcus multilocularis ) eine besondere Rolle zu, der vielfach in Meister Reinekes Darm zu finden ist. Über den befallenen Kot werden reife Eier abgesetzt, die in der Regel von Nagetieren aufgenommen werden. Im Darm dieser Zwischenwirte schlüpft die Ei-Larve, durchdringt die Darmwand und wird mit dem Blut in die Leber getragen. Dort vermehren sich die Parasiten zu Tausenden und durchsetzen das befallene Organ derart, daß die Bewegungsfähigkeit der Nager stark eingeschränkt wird. Die Tiere werden eine leichte Beute für den Fuchs, womit sich der Kreis schließt.

Durch Verzehr von Wildgemüse oder Fallobst, sogar durch das Einatmen der winzigen Bandwürmer kann auch der Mensch in die tragische Rolle des Zwischenwirtes geraten. Ist die Ansteckung erfolgt, entwickeln sich Zysten in der Leber, die zu tumorartigen Gebilden heranwachsen können. Vorausgesetzt die Erkrankung wird überhaupt als Echinokokkose erkannt, besteht dann die Therapie in einer Operation oder aber in lebenslanger (!) Gabe von Chemotherapeutika. Da die Medizin bei einer Echinococcuserkrankung an ihre Grenzen stößt, muß die Bekämpfung des tückischen Erregers schon im Vorfeld stattfinden. Doch die Entwurmungskur aus der Luft, bringt nicht den gewünschten Erfolg, wie Fuchsbandwurmexperte Ernst Holzhofer im TEM-Interview einräumt.

Da sich aufgrund der Tollwutimpfung die Fuchsbestände in Zukunft noch weiter vermehren werden, kommt insbesondere auf jene Produzenten von Arznei- und Nahrungsergänzunsgmitteln eine erhöhte Verantwortung zu, die traditionelles Wildgemüse verarbeiten. Allerdings machen sich nur verschwindend wenige Hersteller überhaupt die Mühe, ihre Chargen auf Fuchsbandwurmbefall hin zu überprüfen. Die TEM-Redaktion ist gern bereit hier Roß und Reiter zu nennen.


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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 19:44    Titel:    

Selbstgepflückter Bärlauch? - Nein Danke!

Ein TEM-Gespräch mit dem Piloten Ernst Holzhofer, der den Fuchsbandwurm aus der Luft bekämpft.

TEM: Herr Holzhofer, weshalb widmen Sie sich der Fuchsbandwurmbekämpfung?

Holzhofer: In den späten achtziger Jahren galten meine Einsätze der Tollwutbekämpfung aus der Luft. Dazu habe ich ein Schleudersystem konstruiert, das den exakten Abwurf sogenannter Presslinge aus der Luft zielgenau steuert, um die Tollwuterkrankung flächendeckend zu bekämpfen.

TEM: Und was bei der einen Seuche gelang, ließ sich auch bei der Eindämmung des gefürchteten Fuchsbandwurmes ermöglichen?

Holzhofer: Immerhin erkrankte in meiner Region vor [einigen Jahren ein Patient und verstarb. Aus diesem Grunde erkannten wir die Notwendigkeit, den gefürchteten Erreger in gleicher Weise wie die Tollwut zu bekämpfen. Anstatt eines Lebendimpfstoffes wird dem Pressling ein Entwurmungsmittel zugesetzt.

TEM: Waren Sie bei der Echinococcusbekämpfung genauso erfolgreich wie bei der Tollwut, die in Süddeutschland nahezu ausgerottet ist?

Holzhofer: Die Entwurmungskur hat nur eine Wirkzeit von sechs Wochen. Dann müßte man den Vorgang wiederholen. Sie können sich jedoch vorstellen, daß aus Kostengründen nur maximal zweimal im Jahr die entsprechende Entwurmung durchgeführt wird.

TEM: Würden Sie mit diesem Hintergrundwissen, sich einen Bärlauchsalat, selbstgepflückt aus dem heimischen Wald, zubereiten und verzehren?

Holzhofer: Keineswegs. Ich bin doch kein potentieller Selbstmörder.

TEM: Herzlichen Dank für das Gespräch.

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BeitragVerfasst am: 19.12.2004, 20:14    Titel:    

Hallo Marianne,

eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm verläuft für Menschen schwer. Eine Heilung ist ausgeschlossen, lediglich eine Unterdrückung durch lebenslange Einnahme von Medikamenten scheint neuerdings möglich. Die Sterblichkeit beim Menschen konnte von 95% auf mittlerweile 10% abgesenkt werden, was aber immer noch ein sehr hoher Prozentsatz ist.

Allerdings sehe ich hier keinen Grund zur Panikmache. Jhrl. stecken sich in Deutschland nach offiziellen Schätzungen 20-max. 200 Menschen mit dem Parasit an. Die Übertragung erfolgt primär durch den Verzehr von Nahrungsmitteln, die infiziert sind, aber gelegentlich auch durch Haustiere wie Katzen und Hunde. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektionen durch einen Hund ist demnach verschwindent gering und liegt im Bereich des allgemeinen Lebensrisikos. Seitdem ich diese Zahlen kenne, juckt mich der Fuchsbandwurm eigentlich nicht mehr sonderlich. Die Wahrscheinlichkeit duch einen Autounfall zu schaden zu kommen ist mehrere 100-mal erhöht und ich habe ja auch keine Angst vor dem Autofahren.

Dennoch ist die Entwurmung sicherlich eine Notwendigkeit, um Schaden von unseren Wauzis abzuwenden , insbesondere durch die anderen Parasiten, die weitaus häufiger sind.

Lieber Gruß

Frank
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