Hilfe!! Timmy hat Diabetes

AndreaundTimmy · Verfasst am: 13.10.2007, 20:45 Titel:

Hallo Jörg!
Na endlich, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass sich noch jemand mit einem Diabeteshund meldet. Um so mehr habe ich mich heute morgen gefreut, als ich Deine Nachricht gelesen habe. Da deine Lilly ja schon Anfang des Jahres erkrankt ist, hast du ja einen Erfahrungsvorsprung von einem halben Jahr. Von Timmys Diabetes weiß ich seit Anfang Juli, also bin ich erst seit knapp 4 Monaten mit dem Problem konfrontiert. Es tut mir sehr leid, dass Lilly schon Probleme mit dem Augenlicht hat. Kann man da noch etwas tun (Einsetzen von künstlichen Linsen wegen grauem Star) oder ist sie schon erblindet?
Schön, dass Du mit Caninsulin auch gut zurecht kommst, wobei ich 2x 10IE täglich bei einem Gewicht von 7,3 kg recht viel finde. Timmy hat 11,2 kg und er ist mit 2x9 IE tgl. gut eingestellt. Es gibt in Köln eine Endokrinologin, Fr. Dr. Angelika Hörauf, sie ist spezialisiert auf Diabetes und hat im Internet einige Abhandlungen veröffentlicht. Sie schreibt, die meisten Hunde sind mit unter 1 IE pro kg Körpergewicht 2xtgl. gespritzt optimal eingestellt. Das würde bei Lilly bedeuten, sie müsste mit 14 IE auskommen. Warum benötigt Lilly so viel Can? Du schriebst, unter 20 IE kommt sie nicht hin.
Timmy kann ich auch nicht selbst den BZ messen, auch seine Ohren rücken kein Blut raus. Nicht mal der TA hat das geschafft, musste auch an die beinvene gehen. Ein Tagesprofil in einer Klinik kommt für mich nicht in Frage, da der Hund dort nicht entsprechend den häuslichen Gegebenheiten lebt, sondern im Zwinger sitzt, alle 2 Stunden angezapft wird und die daraus resultierenden Werte für mich wenig Aussagekraft besitzen würden. Ich habe beschlossen, alle 3 Wochen beim TA Blut nehmen zu lassen und den Fructosaminwert im Labor bestimmen zu lassen. Du weißt sicher, dass man damit den durchschnittlichen Zuckerwert der vergangenen 2-3 Wo. erhält. Diese Kontrolle reicht mir aus, um zu sehen, ob Timmy gut auf Can eingestellt ist.
Wie sieht deine Kontrolle von Lillys Blutzuckerwerten aus?
Was das Futter angeht, haben mir 3 TA und 2 Tierkliniken zu Trockenfutter RC geraten, da die Nahrungszusammensetzung jeden Tag exakt gleich sein sollte, was man nur über Fertignahrung sicherstellen könne. Habe diesbezüglich auch mit dem hersteller von Caninsulin gesprochen, die bestätigen die meinung der TA. Auch sollte man Trockenfutter den Vorzug geben, da es im Gegensatz zu feuchtfutter mehr Rohfaseranteile enthält.
was die Ernährung angeht, differieren die meinungen auch sehr. Im Forum Tierdiabetes behaupten sie steif und fest, man könne keinen Hund unter trockenfutter auf Insulin einstellen. Man müsse selbst kochen. Ich würde aus meiner Erfahrung sagen, das stimmt so nicht. Timmy bekommt TF plus 1 EL Dosenfutter(Fleisch pur)- er frisst ohne Dose das TF nicht- und ich habe ihn sehr wohl so auf Can eingestellt bekommen.
Kannst Du mir mal beschreiben, was Du so täglich für Lilly selbst zubereitest? Was sind diese gerstengraupen, davon reden sie im Tierdiabetesforum auch dauernd.
Jörg, ich würde mich gerne intensiv mit Dir austauschen, vielleicht kann der eine vom anderen noch etwas lernen. Zwar weiß ich nicht, ob es die anderen interessiert, was wir uns so berichten. Aber wen es nicht interessiert, weil er das problem Diabetes nicht hat, der braucht unsere beiträge ja nicht zu lesen. Er kann sie aber nachlesen, wenn er vielleicht in 2-3 Jahren selbst mit Diabetes bei seinem Hund konfrontiert wird. Hier gibt es viele Besitzer von nicht kastrierten Hündinnen. Wie ich gelesen habe, sind 80 - 90 Prozent der Diabeteshunde Hündinnen. Rüden sind nur zu 10 Prozent betroffen.
Von dem, was wir hier berichten, können u.U. andere einmal profitieren.
Was denkst Du über meinen Vorschlag, uns hier auszutauschen. Alternativ könnten wir unseren Wissensaustausch aber auch per mail außerhalb des Forums betreiben- davon hätten aber im Notfall andere nichts, was ich schade fände.
Vielleicht ist unter den über 2000 Forumsmitgliedern noch jemand mit einem Zuckerhund??
Dieser Jemand möge sich bitte auch melden. Je mehr Erfahrungen wir sammeln können, umso besser für unsere Schätze! Die TÄ haben leider soooo weeenig Ahnung von Diabetes, man hält es nicht für möglich!

Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass ich nicht mehr alleine mit meinem Diabetesproblem bin und mich mit Dir austauschen kann.

Liebe Grüße Andrea
und wuff wuff von Timmy an Lilly

Google Anzeigen

jörg · Verfasst am: 14.10.2007, 17:56 Titel:

Hallo Andrea!
Erfahrungsvorsprung ist gut - wir haben unser großes Problem, die Läufigkeit, ganz gut (jedenfalls besser, als zu Anfang geglaubt!) hinter uns gebracht und immer versucht, uns so gut und umfassend wie möglich zu informieren (machen wir jetzt auch noch, aber soviel Neues kommt nicht mehr dazu). Man wird einfach ruhiger und gelassener und genießt jeden Tag, an dem es seinem Hund gut geht!

Die Insulinmenge, die Lilly braucht, ist freilich sehr hoch. Normal wird (für Mensch und Hund gleich) mit 0,5 bis 1 IE pro kg Körpergeweicht gerechnet (physiologisch erforderlich). Damit haben wir auch begonnen und uns ganz langsam, ca. alle drei Tage um eine halbe Einheit erhöht, an den jetzigen Stand herangearbeitet. Ziel war es dabei (in Abstimmung mit den beiden Tierärztinnen, die Lilly behandeln), Glukose im Urin möglichst zu vermeiden und einen guten Allgemeinzustand zu erreichen. (Lilly war von gut 8 kg auf 6,3 kg abgemagert, klapperdürr, struppiges, glanzloses Fell, und sah sich selbst nicht mehr ähnlich!)

Die Blutzuckermessung haben wir einfach nicht hingekriegt. Lilly hat so gute Gerinnungseigenschaften und ist auf der anderen Seite sofort in Aufruhr, wenn sie nur die Vorbereitungen zur Blutabnahme vermutet, daß wir keine Chance hatten. Zu Anfang haben wir - Blut und Urin parallel - mal zwei Tagesprofile recht und schlecht zusammengekriegt, aber den Streß wollten wir der Lilly nicht weiter zumuten- davon geht der Blutzucker auch nur nach oben! So laufe ich halt immer wieder mit meinem Schälchen hinter ihr her und warte, bis sie puschelt!

Frau Cubigsteltig hat uns zwar geraten, nicht aufzugeben, weil das Ohr richtig lernen kann, zu bluten, aber das haben wir dann nicht mehr probiert. Das Ohr wird dazu mit einem Säckchen mit Reis, in der Mikrowelle warmgemacht, erwärmt, damit es richtig gut durchblutet wird. Wenn das klappt, wird neben dem Hund die Lanzette ausgelöst, damit das Geräusch keine Aufregung mehr hervorruft. Irgendwann kann man dann die Ohrrandvene suchen (von hinten mit der Taschenlampe das Ohr durchleuchten) und das Stechen andeuten, bis man schließlich den Hund soweit hat, das er ohne zu murren seinen Blutstropfen herausrückt! Da wir aber mit dem Caninsulin klarkommen, haben wir das nicht in Angriff genommen - schließlich haben ja bis vor wenigen Jahren auch menschliche Diabetiker nicht die Möglichkeit gehabt, ihre Blutzuckerwerte ständig zu kontrollieren! Wenn wir auf andere Insulinsorten umsteigen müßten, wäre es natürlich unbedingt erforderlich, zu messen, weil sonst die Gefahr einer zu hohen Injektionsmenge besteht, eben der Nachteil der besseren Anpassung an den jeweiligen Zustand!

Deine Kontrolle der Einstellung des Blutzuckers über den Fructosaminwert finde ich gut, werden wir auch mal überlegen. Lilly rückt nämlich auch an der Beinvene kein Blut heraus, und es ist dann wieder ein ziemlicher Aufstand zu erwarten - die Frage ist, was ist besser für den Blutzucker?
Läßt Du dabei auch den HB1ac-Wert mit bestimmen, um zusätzlich eine Langzeit-Kontrolle zu bekommen?

Beim Futter haben wir gar keine andere Wahl gehabt, als selbst zu kochen - wegen ihrer Hautprobleme hat Lilly immer nur selbst gekochtes Futter bekommen müssen. So haben wir nur die Stärke richtig einstellen müssen in der Zusammensetzung. Wenn Du mit der Kombination von Trockenfutter und Dosenfutter hinkommst und Timmy mitmacht, gibt es doch gar keinen Grund für Dich, selbst zu kochen! (egal, wer was dazu zu sagen hat!)

Lilly bekommt zwei Mahlzeiten, morgens einen Truthahnburger und abends ein Süppchen, beides jeweils in größerer Menge vorbereitet und portionsweise eingefroren.
Der Truthahnburger ist abgewandelt nach Suzan Anson: Kochen für den Hund. Er besteht aus 1/3 Putenfleisch (fein gehackt), 1/3 Milch und Creme fraiche zu gleichen Teilen und 1/3 Getreideprodukten (Haferkleie, Haferflocken, Dinkelschrot, Hirseflocken, Polenta, Amaranth...) sowie Petersilie. Das Ganze abgeschmeckt und gebraten. Wir müssen immer nur aufpassen, das unsere Enkelin der Lilly noch etwas überläßt!
Der Burger taut über Nacht langsam auf und wird morgens nur ganz kurz angewärmt - die Lilly steht dann sofort da!
Das Süppchen wird aus 1/3 Rindfleisch, 1/3 Gemüse (Möhren, Kohlrabi, Fenchel, Lauch, Blumenkohl, ...) und 1/3 Gerstengraupen zubereitet. Gerstengraupen sollen - im Gegensatz zu Kartoffeln und Nudeln, beim Reis sind die Meinungen geteilt - einen langsameren Übergang der Glukose ins Blut bewirken. Wir haben uns auf die Perlgraupen von Hahne eingeschossen und sind ganz zufrieden damit.
Zu dem Süppchen kommen dann noch dazu: 3 Teelöffel Joghurt, 1 Meßlöffel Heilerde, 2 Eßlöffel Möhren (geraspelt und kurz überbrüht), 500 mg Taurin und etwas Kürbiskernöl.

Ganz wichtig ist für uns, daß Lilly zweimal täglich für ungefähr eine Stunde mit uns läuft. Durch die Bewegung geht Glukose direkt in die Muskulatur (diesmal ohne Insulin zu brauchen, wie das funktioniert, habe ich bis jetzt noch nicht so richtig begriffen, die Mediziner werden schon recht haben, aber bei Sportlern mit Diabetes kann es ja dadurch auch zur Unterzuckerung kommen!). Wir konnten auch feststellen, daß Lilly zu Anfang, mit der schlechten Einstellung, viel weniger gelaufen ist und jetzt wieder richtig Freude an der Bewegung hat - was uns natürlich auch guttut!

So, das reicht erstmal, hoffe ich! Nächstens mehr!

Viele Grüße von Lilly und Jörg!

Angelika vonderlerche · Verfasst am: 14.10.2007, 18:47 Titel:

Hallo
Ich bekomme es jetzt sehr gut hin bei Michell Blutzucker zu messen.
Da sie ja Unterzucker hat habe ich auch bei ihr 3x am Tag gemessen.
Die erste Zeit habe ich gedacht das wird nie etwas,aber jetzt kein Problem mehr.
Ich habe ihr Ohr von innen immer ganz ausrasiert und dann steche ich am Rand vom Ohr nach dem ich es etwas Massiert habe. es ist ja wirklich nur eine geringe Blut notwendig dafür.
Jetzt macht es ihr auch nichts mehr aus den es gibt ja danach immer etwas besonderes.
Lg Angelika

AndreaundTimmy · Verfasst am: 16.10.2007, 15:58 Titel:

Hallo Jörg,Wuff Wuff Lilly!

Die Kochrezepte für Lilly hören sich ja suuper lecker an. Da Timmy jedoch fürchterlich mäkelig ist, würde er mir die Sachen spätestens am 3.Tag schätzungsweise vor die Füße spucken bzw. am Napf schnüffeln, mich vorwurfsvoll angucken- was wieder dasselbe??- und sich angewidert wegdrehen. Wenn ich nicht geruchsmäßig durch wechselndes Nassfutter immer Abwechslung bieten würde, könnte ich das Trockenfutter vermutlich selbst fressen. Aber so klappt das hervorragend. Ich habe meinen Prinzen eben in den fast 8 Jahren viel zu sehr verwöhnt. Aber für mich ist und war der Hund eben eine Art Kindersatz.

Nun noch einmal zur Insulineinstellung. ich war bei 3 TA und 2 Tierkliniken und habe mich beraten lassen. Keiner hat von mir verlangt, den Blutzucker selbst zu messen, da sie alle wissen, welch ein Stress das für Tier und Halter bedeutet. Mit wurde geraten, mich an der Trinkmenge zu orientieren.Normal sagt man sind 50-70 ml pro KG Körpergewicht. Zu Beginn der Krankheit trank Timmy fast 1800 ml und der Urin tropfte nur so aus ihm raus. Jeden Morgen war sein Liegekissen oder Körbchen nass- er merkte den Urinverlust nachts gar nicht.
Zuerst haben wir versucht, Caninsulin 1xtäglich zu spritzen, der Blutzucker stieg eher noch an. Dann wurde auf ein Humaninsulin gewechselt, es tat sich nicht viel. Dann stand der Verdacht cushing Syndrom im Raum, da das ein Grund sein kann, wenn das Insulin nicht anschlägt. Ein entsprechender Stimulationstest war jedoch gottlob negativ- kein cushing!
Dann bin ich in die 2. Tierklinik zu einem Facharzt Innere medizin, der riet uns dann nochmals mit Caninsulin zu probieren, aber 2 x tgl. spritzen. Das funktionierte dann endlich und wir haben uns wie Du vorsichtig in der Dosierung vorgetastet. Immer die Trinkmenge und die Inkontinenz im Blick. Und siehe da, der Hund ist wieder dicht und die Trinkmenge nahm kontinuierlich ab. Jetzt nach ca. 7 Wochen Spritzen trinkt er meist nur noch ca. 600 ml, also wieder völlig normal. Dann habe ich überlegt, wie ich das mit dem Messen mache und stieß im Internet auf einen Artikel, wo vorgeschlagen wurde, den Fructosaminwert regelmäßig messen zu lassen. Viele Tierhalter sind nämlich nicht bereit bzw. in der Lage, die Messungen selbst zuhause zu machen und ein Tagesprofil unter stationären Bedingungen ist auch nicht gerade prickelnd für alle Beteiligten. Dort stand auch aufgelistet, wie der Fructosaminwert anschließend zu deuten sei. Bei zuckerkranken Tieren werden nämlich andere Maßstäbe angelegt als beim gesunden Tier. Ein gesunder Hund hat einen Wert zwischen 225-365.
Ein hervorragend auf Insulin eingestellter Hund liegt bei 350-400.
Gute Kontrolle herrscht bei einem Wert zwischen 400-450. Als akzeptable Kontrolle wird ein Wert zwischen 450-500 bezeichnet. Schlechte Einstellung auf Insulin bedeutet ein Wert mehr als 500.
Mit diesem Artikel im Hinterstübchen habe ich vor 2 Wochen dann erstmalig den Fructosaminwert bestimmen lassen. Vor Beginn 2 Mal tgl. Spritzen lag er bei 547!!
Zu meiner riesengroßen Freude ergab die Kontrolle vor 2 Wochen einen Wert von 397!! Ich war total stolz auf mich.
Nächste Woche werde ich wieder den Fructosaminwert checken, dann habe ich immer eine gute Kontrolle ob er optimal eingestellt ist.
Den HB1ac-Wert habe ich noch nicht kontrolliert, da ich von seiner Diabetes ja erst knapp 3 Monate weiß. Ich denke aber, Fructosamin alle 3-4 Wochen reicht- ist ja auch alles nicht billig.

Hast Du Lilly schon mal Fructosamin bestimmen lassen? Welcher Wert kam raus? Woher weißt Du, dass Lilly gut eingestellt ist? Schließst Du das aus ihrer besseren Mobilität und dass sie wieder zugenommen hat?

Jetzt habe ich noch eine Frage zu dieser Frau Cubigsteltig: Behandelt sie Lilly persönlich oder holst Du Dir per mail Rat bei ihr. Was kostet das dann, die Dame berät ja sicher nicht kostenlos. Lebt die Frau in deiner Nähe und Du gehst mit Lilly zu ihr?

So, jetzt habe ich Dich aber zugelabert. Ich denke, ich habe nichts vergessen, was ich loswerden wollte.

Liebe Grüße
Andrea
Wuff Wuff von Timmy

Pia13 · Verfasst am: 22.10.2007, 08:25 Titel:

Hallo Andrea und Jörg,

zur Diabetes kann ich euch leider nichts sagen, da ich gottlob noch nie damit direkt konfrontiert war.

Aber eine Bitte habe ich an euch beide und alle, die ebenfalls betroffen sind.

Tauscht euch bitte weiterhin hier im Forum aus!

Auch wenn vielleicht keine oder nicht viele Antworten zu dem Thema kommen mögen - so haben Betroffene immer die Möglichkeit nachzulesen.
Da hat Andrea vollkommen Recht! top

Für eure Schnuffs kann ich euch nur wünschen, dass sie noch eine lange, möglichst fitte und beschwerdefreie Zeit bei euch haben werden.
Aber da bin ich mir ziemlich sicher - so liebevoll wie sie umsorgt werden.

Viele Grüße
Pia

AndreaundTimmy · Verfasst am: 24.10.2007, 09:33 Titel:

Hallo Jörg, hallo Lilly!

Habe jetzt sooo lange nichts mehr von Euch gehört.
Was ist los mit Euch??
Geht es Lilly gut??

Melde Dich doch mal wieder, ich denke, unser frisch geknüpfter Kontakt sollte doch nicht abreißen!

LG Andrea und Timmy

Mareille · Verfasst am: 30.10.2007, 11:07 Titel:

wenn ihr erlaubt. würde ich gerne bei euch mitmachen. bei kiwi wurde vor einer woche diabetes festgestellt. sie hatte am anfang einen wert von 480.

das spritzen mach mir keine probleme, erstaunlicherweise. aber blut abnehmen ist auch bei ihr ein großes problem. auch aus den venen bekommt nur der chef in der praxis blut. bei den anderen funktioniert das nicht.

auch ich möchte meinem hund keine angst vor meiner hand machen. im augenblich gehe ich jeden 2. tag zum ta zur kontrolle und besserer einstellung. im moment bekommt sie 2 x 4e am tag.

selber kochen fällt bei mir leider aus. ich hatte eine salmonellenvergiftung und habe immer noch einen riesenekel vor fleisch. ich habe bei der fa. vet-concept ein längeres beratungsgespräch gehabt. damit werde ich es jetzt mal probieren.

AndreaundTimmy · Verfasst am: 30.10.2007, 20:43 Titel:

Hallo Mareille,

wie du schreibst, hat Kiwi mit 480 ja noch einen sehr hohen BZ-Wert. Wieviel wiegt Kiwi zur Zeit? Da Du wie ich selbst keinen BZ messen kannst, können wir uns ja die Hand reichen. ich habe mich bei der Einstellung immer an der täglichen Trinkmenge orientiert. Da bei Dir aber 3 Hunde leben, ist es sicher nicht möglich, exakt abzumessen und zu kontrollieren, wieviel Kiwi am Tag so trinkt. Dadurch wird es sehr schwer für dich werden, den BZ richtig einzustellen.
Wenn du beim TA Blut abnehmen und den BZ messen lässt, hast du nur den Wert von dem Zeitpunkt. Sagen wir mal 11 Uhr, aber was ist um 12.30 Uhr, um 16,00Uhr oder um 21.30 Uhr?? Das sind nur Beispiele, um es zu verdeutlichen. Die Profis im Diabetesforum für Tiere messen z.T. stündlich über den Tag verteilt- Tagesprofile-, um sich über die Wirkungsdauer vom Caninsulin einen Überblick zu verschaffen. Da wir das nicht können, spritzen wir eigentlich ins Blaue, ohne Kontrolle zu haben, was ich sehr bedenklich finde. Da ich aber nicht selbst den BZ messen kann, bleibt mir leider nichts anderes übrig. Das bereitet mir große Bauchschmerzen, aber da es dem Hund durch meine Spritzerei besser geht, muss mir diese Handhabung genügen. Ich lasse alle 3 Wochen Blut beim TA abnehmen und im Labor den Fructosaminwert bestimmen, der den durchschnittlichen BZ-Wert der vergangenen 2-3 Wochen wiedergibt. Mit dieser Kontrolle gebe ich mich zufrieden, denn wenn ich alle 2 Tage beim TA den BZ messen lassen würde, gäbe das nur eine Momentaufnahme wieder und würde mich nur jedesmal 10,-E kosten.

Zum Futter hätte ich gerne gewusst, zu welcher Sorte Dir Vetconcept geraten hat. Carepack??

es ist alles sehr schwierig und unbefriedigend, aber leider haben die TA recht wenig Ahnung von Diabetesbehandlung(ich könnte auch sagen Null Ahnung). Hast Du sicher auch schon festgestellt? Meine TÄ sagt immer, ich hätte inzwischen durch meine Internetsurferei mehr Ahnung als sie. Das schmeichelt mir zwar, ist aber kein Trost, wenn ich mir vorkomme bei der Behandlung von Timmy, als würde ich Tierversuche veranstalten.

Ich kann Dir nur sagen, es dauert, bis Du Kiwi einigermaßen eingestellt hast und der BZ akzeptable Werte annimmt. ich bin jetzt seit 3 Monaten am behandeln und es läuft nicht immer gleichbleibend gut. Aber mit dem Auf und Ab muss man anscheinend leben, Hauptsache dem Hund geht es besser.

VG
Andrea

Mareille · Verfasst am: 30.10.2007, 21:15 Titel:

danke andrea, ich hatte schon auf deine antwort gewartet, man fühlt sich am anfag sehr alleine und ratlos.

Zitat:

wie du schreibst, hat Kiwi mit 480 ja noch einen sehr hohen BZ-Wert. Wieviel wiegt Kiwi zur Zeit? Da Du wie ich selbst keinen BZ messen kannst, können wir uns ja die Hand reichen. ich habe mich bei der Einstellung immer an der täglichen Trinkmenge orientiert. Da bei Dir aber 3 Hunde leben, ist es sicher nicht möglich, exakt abzumessen und zu kontrollieren, wieviel Kiwi am Tag so trinkt. Dadurch wird es sehr schwer für dich werden, den BZ richtig einzustellen.

kiwis anfangswert vor einer woche war 480. wir sind in der letzten woche danach noch 3x zur kontrolle gegangen. der wert war sehr schnell weniger. er wechselte in der zeit von 240 bis 280. gestern bewegte er sich wieder in diesem bereich. wir haben gestern noch einmal blut zu einer großen untersuchung geschickt. auf das ergebnis warte ich jetzt.

ja, du hast das schon sehr richtig gesehen. die kontrolle der trinkmenge ist sehr schwierig. nicht nur wegen den drei hunden. wir haben auch noch einen größeren teich mit einem bachlauf im garten. auch da trinken die drei natürlich. im moment bewege ich mich fast ausschließlich in kiwis nähe. aber das geht natürlich auch nicht immer.

kiwi wiegt im moment etwas über 9 kg.

Zitat:

Wenn du beim TA Blut abnehmen und den BZ messen lässt, hast du nur den Wert von dem Zeitpunkt. Sagen wir mal 11 Uhr, aber was ist um 12.30 Uhr, um 16,00Uhr oder um 21.30 Uhr?? Das sind nur Beispiele, um es zu verdeutlichen. Die Profis im Diabetesforum für Tiere messen z.T. stündlich über den Tag verteilt- Tagesprofile-, um sich über die Wirkungsdauer vom Caninsulin einen Überblick zu verschaffen. Da wir das nicht können, spritzen wir eigentlich ins Blaue, ohne Kontrolle zu haben, was ich sehr bedenklich finde. Da ich aber nicht selbst den BZ messen kann, bleibt mir leider nichts anderes übrig. Das bereitet mir große Bauchschmerzen, aber da es dem Hund durch meine Spritzerei besser geht, muss mir diese Handhabung genügen. Ich lasse alle 3 Wochen Blut beim TA abnehmen und im Labor den Fructosaminwert bestimmen, der den durchschnittlichen BZ-Wert der vergangenen 2-3 Wochen wiedergibt. Mit dieser Kontrolle gebe ich mich zufrieden, denn wenn ich alle 2 Tage beim TA den BZ messen lassen würde, gäbe das nur eine Momentaufnahme wieder und würde mich nur jedesmal 10,-E kosten.

mir wird leider auch nichts anderes übrig bleiben. obwohl ich eben in der apotheke war und mich mit dem apotheker über die möglichkeit der häufigen kontrolle unterhalten habe. vielleicht kommt man doch nicht daran vorbei. aber ich habe einfach angst, dass kiwi irgendwann angst vor meiner hand bekommt. ich bin ja nun nicht ihr frauchen, vielleicht hast du es schon gelesen. sie ist der hund meiner tochter. sie ist beruflich in einer anderen stadt und kommt nur am wochenende. mein rudel akzeptiert sie nicht. dadurch ist sie im moment recht ängstlich.

ich werde auch regelmäßig den fructosaminwert untersuchen lassen. jetzt mal eine ganz naive frage. wenn ich alle std. kontrollieren würde, was kann ich dann ändern? ohne ta würde ich die insulindosis niemals erhöhen. das würde ich mir nicht zutrauen.

ja, die fa. vet-concept hat mir zu care pack geraten. kiwi frisst es sehr gerne.

	Zitat:
	es ist alles sehr schwierig und unbefriedigend, aber leider haben die TA recht wenig Ahnung von Diabetesbehandlung(ich könnte auch sagen Null Ahnung). Hast Du sicher auch schon festgestellt?

ich habe im moment eigentlich ein sehr gutes gefühl beim ta. er hat lange mit mir geredet und auch das spritzen mit viel geduld erklärt. aber ich habe ja noch keine ahnung. deswegen werde ich bestimmt erst später feststellen können ob er ahnung hat. er hat meinem rudel aber schon öfter geholfen. letztes jahr hatten sie eine schlimme vergiftung durch überdüngung unseres gartens. obwohl ich düngeverbot gegeben hatte. da war auch kiwi fast nicht mehr da. mit dem ta haben wir es bei ihr dann auch wieder geschafft.

	Zitat:
	Ich kann Dir nur sagen, es dauert, bis Du Kiwi einigermaßen eingestellt hast und der BZ akzeptable Werte annimmt. ich bin jetzt seit 3 Monaten am behandeln und es läuft nicht immer gleichbleibend gut. Aber mit dem Auf und Ab muss man anscheinend leben, Hauptsache dem Hund geht es besser.

ja, ich stelle mir die nächste zeit alles andere als einfach vor. aber verzagen hilft nicht. wir müssen ja versuchen unseren schätzchen das leben noch so angenehm wie möglich zu machen. kiwi ist im moment schon ein ganz anderer hund. sie ist wieder lustig und vergnügt. das werde ich mit aller kraft versuchen zu stabilisieren. ich bin ja sehr froh, dass ich hier hilfe finde.

Mareille · Verfasst am: 31.10.2007, 10:25 Titel:

ich habe gerade den fructosaminwert bekommen, 400. das klingt doch nicht so schlecht, oder?