Bestrafen ?!? Bitte um Hilfe


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Pia13
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BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 11:57    Titel:    

Hallo Frank,

Zitat:
Das stimmt aber auch nicht immer. Ollie war auch so ein Kandidat, der bereits von Anbeginn an (minutenweises Alleinlassen!) anfing Unsinn zu machen. Egal ob ich 2,3 oder 10 Minuten weg war, er hat angefangen Unsinn zu machen. Und Gino hat nur betroffen geklotzt und nichts gemacht, der Idi! Heute klappt es 5 Stunden aber es war ein langer Weg bis dahin!Ist übrigens eine Eigenart mancher Gesellen seiner Rasse, beim Westie kenne ich es eigentlich nicht. 7 Stunden ganz alleine ist für so einen Hund natürlich völlig indiskutabel, das Verhalten der Tante sowieso! Der arme Hund!


Natürlich hast Du Recht! Immer klappt das sicher nicht - auch nicht mit zweien.
Ich hab Gott sei Dank 2 solcher Ausnahmeexemplare, die ich auch stundenweise alleine lassen kann, ohne das meine Einrichtung demoliert wird Mr. Green
Eigentlich stellen sie gar nichts an, sondern nutzen die Zeit entweder für ein Schläfchen oder sie sitzen auf der Fensterbank und gucken "fernsehen" Wolke

In dem Fall hier finde ich das lange alleine sein erst mal gar nicht vorrangig.
Natürlich soll das so nicht sein - bitte nicht falsch verstehen!
Viel schlimmer finde ich jedoch, den Hund dann zu strafen, wenn sie nach Hause kommt!
Was soll das??????????
Der guten Dame würde ich gerne mal so ein oder zwei Takte persönlich sagen..... Sehr böse Sehr böse

Pia

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„Haben Tiere eine Seele und Gefühle“ kann nur fragen, wer über keines der beiden verfügt.
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Franki
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BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 12:25    Titel:    

ich auch Pia Sehr böse Sehr böse Sehr böse

Grüße
Frank Sehr böse
Kai
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BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 14:06    Titel:    

Clair hat folgendes geschrieben:

[...]
Meiner Erfahrung nach glauben die Leute nur das, für das sie etwas
bezahlen müssen ( beim Tierarzt oder in der Hundeschule)
Da machen sie das, was man ihnen "verordnet" hat, kostet ja schließlich
Geld. Aber der Ratschlag von einer kleinen Trimmerin wird völlig
ignoriert.
[...]
Clair


Hallo,

da stimme ich mit dir völlig überein!!!

Die Literatur gibt zur Bestrafung von Hunden eine Menge her.
Allerdings ist die Thematik differenzierter zu betrachten.

Voraussetzung für ein problemreduziertes Zusammenleben von Hund und Mensch ist sicher kein wissenschaftliches Studium, aber zumindest die Erkenntnis, dass auch das hundliche Lernen einem gewissen didaktischen Prozedere unterworfen ist. So sind m. E. einfachste lernbiologische Hintergründe oder zusammengefasst die Frage: "Wie funktioniert mein Hund" schnell zu eruieren.

Dazu nachfolgendes:


Der einfachste Lernvorgang ist die Gewöhnung. Das Tier lernt passiv, gleichmässig wiederholte Reize, denen keine weiteren für das Tier wichtigen positiven oder negativen Geschehnisse, folgen, nicht mehr zu beantworten, (Rainer Brinks, 2001);

Darauf aufbauend:

Wieso eigentlich soll ein Tier etwas tun, nur weil es dem Menschen so passen würde? Nein, das Tier tut nur, wass ihm selbst nützt. Deshalb muss man so viel belohnen. Dann wird das Verhalten, das gewünscht wird, vom Tier als für sich selbst nützlich angesehen – bei Fuß laufen, auf Zuruf herkommen et cetera.

Lernen bedeutet im Grund, dass ein Lebewesen zwei Ereignisse als zusammenhängend erfährt. Da ist zum einen der Erfolg (zum Beispiel: Es gibt was zu essen) und zum anderen die Frage: Was hat dazu geführt, dass ich was zu essen bekommen habe? Aus der Unzahl von gleichzeitigen Eindrücken die beiden kausal zusammengehörenden Momente zu erkennen, das ist Lernen. Dass Mensch und Tier dabei gelegentlich Irrtümern aufsitzen, steht auf einem anderen Blatt.

Berühmt wurden die Experimente des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner in den 40er Jahren, mit denen er Mechanismen des Lernens aufdeckte. Er hatte hungrige Tauben in einen Käfig gesetzt. Die Tauben füllten nun ihre Zeit auf unterschiedliche Weise: Die eine tänzelte linksherum im Kreis, die andere pickte in eine bestimmte Käfigecke et cetera. Nach 15 Sekunden wurde ein bisschen Futter in den Trog geschüttet. Nachdem es aufgepickt war, begannen die Vögel alsbald erneut mit dem Verhalten, das sich schon einmal als „erfolgreich“ erwiesen hatte. Je öfter Futter kam, umso mehr verstärkten die Vögel ihr Verhaltensmuster. Das Experiment ging unter dem Namen „’Aberglauben’ bei Tauben“ in die Geschichte der Verhaltensforschung ein,
Dr. Barbara Schöning MSc.
Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz, Tierverhaltenstherapeutin;


Daneben:

4.2. Die Bestrafung

Von Bestrafung ist nach Skinner zu sprechen, wenn eine Verhaltensweise eine aversive Konsequenz hat und sich die Auftretensfrequenz dieser Verhaltensweise daraufhin verringert. ,,...Das verbreiteste Kontrollverfahren ist die Bestrafung. Das Muster ist vertraut: Verhält sich jemand nicht so, wie du möchtest, schlag ihn nieder; benimmt sich ein Kind schlecht, gib ihm eine Tracht Prügel... .Die Erziehung hat auf den Rohrstock auch noch nicht verzichtet. Und im alltäglichen Kontakt mit unseren Mitmenschen steuern wir Verhalten durch Tadel, Zurechtweisun- gen, Missbilligung oder Ächtung. ...All dem liegt eine Absicht zugrunde: Tendenzen zu gewissen abweichenden Verhaltensweisen einzuschränken. Verstärkung baut solche Tendenzen auf; Bestrafung soll sie niederreißen."15

In der heutigen Zeit gibt es in der Erziehung (bzw. im Unterricht) natürlich nicht mehr den Rohrstock, dennoch ist das Thema Bestrafung auch heute noch relevant und es wird kontrovers diskutiert. In diesem Abschnitt werde ich versuchen, eine pädagogische Bewertung von erzieherischen Strafmaßnahmen vornehmen. Dazu wird zunächst die Theorie der Bestrafung dargestellt.

Wie beim Prinzip der Verstärkung können auch beim Prinzip der Bestrafung unangenehme und angenehme Reize zur Herstellung der Verhaltenskonsequenz genutzt werden. Folgt einem Verhalten eine unangenehme Konsequenz, indem der Situation ein unangenehmer Reiz hinzugefügt wird, dann spricht man von Bestrafung Typ I Folgt einem Verhalten eine unangenehme Konsequenz, indem aus der Situation ein angenehmer Reiz entfernt wird, so spricht man von Bestrafung Typ II. Im Gegensatz zur positiven und negativen Verstärkung führt die Bestrafung zu einer Verminderung der Auftretenswahrscheinlichkeit, also zu einer Schwächung oder Unterdrückung des betreffenden Verhaltens.

Ein Strafreiz ist ein Ereignis, das einem Verhalten folgt und das die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten auftritt, senkt. Wenn der z.B. Lehrer seinen Schüler Uwe jedes mal, wenn er schwätzt, für zwei Minuten in die Ecke stellen lässt . Uwe schneidet Grimassen, während er in der Ecke steht, was seine Mitschüler zum Lachen bringt. Der Lehrer gibt ihm daraufhin eine Strafarbeit auf und Uwe hört auf, Grimassen zu schneiden. Trotzdem schwätzt er am nächsten Tag wieder und muss wieder in die Ecke wobei er allerdings keine Grimassen mehr schneidet. Bei diesem Beispiel war die Strafarbeit der Strafreiz. Das Verhalten, dass geschwächt wurde, war das Grimassenschneiden. Es ist also eine Bestrafung vom Typ I, ein unangenehmer Reiz (die Strafarbeit) wurde vom Lehrer hinzugefügt.

Sowohl bei der Bestrafung als auch bei der negativen Verstärkung spricht man von einer aversiven Kontrolle. Als aversiv bezeichnet man die Reize, die der Organismus als unangenehm bezeichnet und die er meidet.

4.2.1.Kritische Bewertung der Bestrafung

Skinner kommt durch seine Tierexperimente zu dem Schluss, dass Strafmaßnahmen ein relativ unwirksames Mittel zur Erzeugung irgendeiner dauernden Verhaltensänderung sei und das Bestrafung Angst hervorrufen kann. ,,...Auf die Dauer wirkt sich Bestrafung im Gegensatz zur Verstärkung sowohl für den bestraften Organismus als auch für die bestrafende Instanz nachteilig aus. Die aversiven Stimuli, die erforderlich sind, provozieren Emotionen, darunter Prädispositionen zu Flucht oder Vergeltung, erzeugen lähmende Ängste. Seit Tausenden von Jahren hat sich der Mensch gefragt, ob sich diese Methode nicht verbessern ließe, oder ob ein alter- natives Verfahren nicht geeigneter sei."17 Der Strafreiz , der auf das Verhalten (im Unterricht also auf das Schülerverhalten) folgt, wird von der Person (vom Schüler) emotional negativ aufgefasst und führt somit zu einer Abschwächung des Verhaltens.

Die Bestrafungswirkung besteht also häufig im Hervorrufen von Angst. Angst vor der Strafe, dem Erzieher, dem Lehrer oder der Eltern können zu Flucht- und Vermeidungsverhalten (negative Verstärkung) führen. Im Zusammenhang mit Bestrafung muss auf das Modell-Lernen hingewiesen werden. Strafende Erwachsene sind schnell Modell für aggressives Verhalten. Es kann zur Imitation dieser Verhaltensweise durch den Beobachter führen 18 (der Schüler könnte also selbst so ein aggressives Verhalten annehmen).

Oft wurde gefordert, nur positive Verstärkungen anzuwenden, da Bestrafung unwirksam sei und höchstens schlechte Nebenwirkungen habe. Nun liegt diese Deutung aus heutiger Sicht ziemlich schief.19

Ich denke, dass keinem Lehrer daran gelegen ist, eine Angst bei seinen Schülern zu erzeugen. Auch ich würde die Bestrafung nicht generell ablehnen. Sie muss natürlich gezielt eingesetzt werden und darf nicht zu oft erfolgen. Sonst kann Habituation einsetzen, d.h. der Bestrafte gewöhnt sich an die Bestrafungen, die Strafen wirken nicht mehr und der Strafende weicht auf immer härtere Bestrafungen aus.

Skinner ist der Auffassung, dass Strafe einen sofortigen Effekt erzielt, jedoch auf die Dauer ein unerwünschtes Verhalten nicht zu eliminieren ist. ,,...Für den Zweck, eine Verhaltenstendenz zu reduzieren, erzielt strenge Bestrafung zweifellos einen sofortigen Effekt. ...Auf die Dauer gesehen eliminiert Strafe in Wirklichkeit jedoch ein Verhalten nicht aus einem Repertoire, und ihr zeitbedingter Erfolg wird auf Kosten der Gesamtleistung des einzelnen und des Glücks der Gruppe erzielt."16

Um eine dauernde Verhaltensänderung bei den Schülern zu erzielen, sollte die Bestrafung meiner Meinung nach wirklich nur gezielt und überlegt eingesetzt werden.

Zudem wirkt sich die Bestrafung auch immer negativ auf die Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler aus, was sicher nicht zu einem Vertrauensverhältnis und zu einer lockeren Unterrichtsgestaltung beiträgt.

Strafen sind häufig nicht effektiv, da die Bedingungen des instrumentellen Lernens selten alle beachtet werden können. Das Verhalten wird meist nur unterdrückt und tritt dann wieder auf, wenn es ungestraft ausgeführt werden kann. Außerdem zeigen Bestrafungen häufig unerwünschte Nebenwirkungen. Eine Ausnahme hiervon gibt es allerdings in Form von informativen Strafstimuli. Bei intellektuellen Tätigkeiten können leichte Strafreize, wie Kritik oder Korrekturen, in einer sonst unterstützenden, wertschätzenden Atmosphäre durchaus effektiv sein. Gerade ein Lehrer sollte befähigt sein, solche Lernhilfen geben zu können. Auch in Gesprächen können leichte Formen von Missbilligung, Erstaunen usw. zu minimalen Verhaltensänderungen (Einlenken, Präzisierung usw.) auf Seiten des Betroffenen führen.

4.2.2. Prinzipien, die beim Einsatz von Strafe zu beachten sind

Eine Bestrafung muss auch bestrafend sein. Wenn eine Verhaltenskonsequenz die Häufigkeit eines vorher gezeigten Verhaltens reduzieren soll, muss sie von dem Individuum, das bestraft wird, als aversiv erlebt werden. Wenn sie nicht aversiv erlebt wird, kann diese Verhaltenskonsequenz das Verhalten sogar verstärken und damit die Auftretenshäufigkeit erhöhen. Wie aversiv eine Verhaltenskonsequenz erlebt wird, ist individuell (also bei jedem Schüler) unterschiedlich. Ich denke, dass man als Lehrer mit der Zeit einschätzen kann, wie aversiv ein Reiz bei dem jeweiligen Schüler wirkt und ob eine Bestrafung wirklich notwendig ist und ob nicht vielleicht doch eine andere Methode angebrachter ist. Wie ich in der Einleitung bereits erwähnt habe, dient die Pädagogische Psychologie der Optimierung des pädagogischen Handelns. An dieser Stelle kann man mit Hilfe der Psychologie also versuchen seinen Umgang mit den Schülern so vorteilhaft wie möglich zu gestalten.

Die Bestrafung darf weder zu stark noch zu schwach sein. Damit sich Häufigkeit eines unerwünschten Verhaltens reduziert, muss die Verhaltenskonsequenz zwar aversiv sein, sie darf jedoch nicht zu drakonisch sein, sonst kann es zu negativen Effekten wie z.B. Feindseligkeit und Aggression kommen. Nach forschungsergebnissen von Bandura und seinen Mitarbeitern ist hervorgegangen, dass bei Kindern unter bestimmten Bedingungen die Tendenz besteht, aggressive Verhaltensweisen nachzuahmen.21

Weiterhin muss darauf geachtet werden, dass die beabsichtigte Anwendung von Strafreizen nicht von dem Betroffenen subjektiv als Belohnung aufgefasst wird. Eine Verhaltensänderung kann auch nur erfolgen, wenn dem unerwünschten Verhalten eine Verhaltensalternative dargeboten wird.
Da Skinner der Bestrafung selbst kritisch gegenüberstand, nannte er in seinen AusFührungen auch gleich Alternativen. ,,...Wir können operantes Verhalten vermeiden,

indem wir operantes Verhalten auf andere Weise schwächen. ...Verhalten kann, vor allem bei kleinen Kindern, oft aus dem Repertoire gelöscht werden, indem man, einem Entwicklungszeitplan folgend, Zeit verstreichen lässt....Der wirksamste alternative Prozess ist wahrscheinlich die Löschung. Zwar erfordert auch sie Zeit, aber immerhin wesentlich weniger als das Vergessen einer Reaktion."22
In der Unterrichtspraxis ist meiner Meinung nach einfach nicht die Zeit, einfach abzuwarten und zu hoffen, das sich das unerwünschte Verhalten des Schülers ändert. Es ist aber sinnvoll, den Prozess der Löschung dem der Bestrafung vorzuziehen. Auch in der Literatur wird auf alternative Prozesse zur Verhaltensmodifikation hingewiesen.

Verhaltensmodifikation ist der Oberbegriff für Verhaltensänderungen, v.a. in der Pädagogik, soweit sie nach experimentalpsychologisch gesicherten Erkenntnissen der Lerntheorien (zum Teil auch anderer Theorien) erfolgen.23

4.3. Die Löschung

Die Extinktion (Löschung) eines Verhaltens ist das Absinken der Reaktionsrate nach dem Ausbleiben einer Verstärkung; bei einer vollständigen Extinktion bis auf das Ausgangsniveau, das vor dem Einsetzen jeglicher Verstärkung zu beobachten war. Viele unterrichtsstörende Verhaltenweisen werden durch die Aufmerksamkeit, die ihnen der Lehrer schenkt, ungewollt verstärkt und aufrechter-

halten. Um es zu löschen, kann einfaches Ignorieren am effektivsten sein. Wenn der Lehrer z.B. einen Schüler, der ständig im Unterricht stört, einfach nicht beachtet, dann kann das zur Löschung dieses Verhaltens führen. Zu beachten ist dabei, dass die Reaktionsrate zunächst ansteigen kann. Das bedeutet, dass der Schüler nicht gleich aufhört zu stören. Zunächst muss er ,,testen", ob das Nicht-Beachten auch konsequent durchgehalten wird. Wenn also z.B. ein Lehrer ein bestimmtes uner- wünschtes Verhalten eines Schülers ignoriert, kann dieses trotzdem noch durch Mitschüler, Eltern etc. verstärkt werden, womit die Bemühungen des Lehrers gescheitert wären. Deshalb ist wichtig, dass die anderen Schüler in der Klasse mitmachen und das Verhalten ebenfalls ignorieren, was in der Praxis besonders in unteren Klassen nicht immer einfach ist, Romy Suckow Uni Potsdam, Dossier;


Aufbauend:

Aversive Kontrolle ist: Bestrafung und negative Verstärkung
Bestrafung durch kontingente Stimulation:
ein Strafreiz (punisher) ist ein Ereignis, das einem Verhalten folgt und die
Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten auftritt, senkt.
ein Strafreiz ist das Gegenteil eines Verstärkers.
Gefahren des Strafens:
Ist der Strafreiz ein Strafreiz? - Senkt er die Rate des Verhaltens?
Der Strafende kann - da er Bestandteil der Situation ist - selbst zum Strafreiz
werden.
Das Strafen wird beim Strafenden verstärkt durch seinen unmittelbaren
Erfolg.
Analogien zur Verstärkung:
Es gibt ebenso:
primäre Strafreize (z.B. Elektroschock)
konditionierte Strafreize (z.B. Schimpfen)
generalisierte Strafreize (z.B. soziale Ablehnung durch Mitschüler)
Es gibt ebenso diskriminative Reize für Bestrafung (SP)
Bsp.: Die Anwesenheit des Lehrers im Klassenzimmer ist ein SP für
Schwätzen
Unterscheide: SP vor dem Verhalten, (konditionierter) Strafreiz nach dem
Verhalten, Dr. Christoph Bördlein;

Auswirkungen:

Sehr harte Strafen

Denn nur eine sehr harte Bestrafung ist ein wirksames Erziehungsmittel. Fulkerson meint, dass die Strafe von Anfang an so beschaffen sein muss, dass sie an der Grenze zu dem liegt, was beim Hund körperliche Schäden hervorrufen würde.

Mit schwacher Bestrafung zu beginnen, und die Härte schrittweise zu steigern, hält Fulkerson für wirkungslos. Tierversuche haben gezeigt, dass das Objekt bei einem solchen Vorgehen eher lernt, Schmerzen zu ertragen, anstatt das unerwünschte Verhalten abzulegen. Strafe wird dann zu einem natürlichen Teil des Lebens unseres Hundes. Wir sollten uns wirklich fragen, ob man unter solchen Bedingungen noch Lebensfreude erwarten kann, Mike Theiss, Kate Fulkerson, Ph. D.;


Zum Zeitfenster:

2.4.3 Gedächtnis

Das Gedächtnis ist mehrstufig aufgebaut. Es kann unterteilt werden in das sensorische
Gedächtnis und das Kurzzeitgedächtnis, die beide Informationen auf bioelektrischer Basis
speichern, sowie das Langzeitgedächtnis dessen Speicherung auf molekularer Ebene statt
findet. Hinzu kommen Instinkthandlungen also unbedingte Reflexe, die angeboren sind. Sie
sind vor allem bei akuter Gefahr wichtig.
Das sensorische Gedächtnis hat eine Speicherzeit bis zu einer Sekunde. Es besteht aus dem
visuellen und dem auditiven Bereich. Neue Informationen werden mit schon gespeicherten
Daten anderer Gedächtnisstufen verglichen (Mustererkennung). Weiterhin wird die Information
auf ihre Bedeutung hin untersucht. Das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationen viele
Minuten lang. Es wird als primäres Gedächtnis bezeichnet. Gespeicherte Daten werden von
neuen Informationen „überschrieben“. Die Übernahme ins Langzeitgedächtnis wird durch
Wiederholungen und hohe Intensität des Erlebten gefördert. Das Langzeitgedächtnis hat eine
Speicherzeit von Monaten bis Jahrzehnten. Es wird in ein sekundäres und ein tertiäres Gedächtnis
eingeteilt. Ersteres hat eine lange Speicherzeit, der Zugriff erfolgt in der Regel nur
langsam. Daten können durch zuvor oder anschliessend aufgenommene Informationen verdrängt
werden. Im tertiären Gedächtnis liegen Daten, die fast täglich abgerufen werden, eine
kurze Zugriffszeit haben und nicht mehr vergessen werden,
(BINGMANN 1994), INAUGURAL–DISSERTATION
zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von Juliane Stichnoth aus Göttingen Hannover 2002;



Zusammengefasst geben die Bücher von Frau
Dorit U. Feddersen-Petersen, Hundepsychologie und vor allen Dingen die Bücher von B. Skinner über das Zusammenwirken von aversiven Strafreizen in der Bedeutung des max. Zeitfensters hinreichend Aufschluss über die Thematik.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass der von dir geschilderte Mensch m. E. zur Spezie der ckarakterdeformierten Menschen gehört und somit auch der wissenschaftliche Aspekt einer Problemstellung hier nicht förderlich ist, vermutlich ist der Tierschutz dort der richtige Ansprechpartner.


Viele Grüße

Kai


---------
Zitierte Texte in kursiv und teilweise als Auszug

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Franzi 14
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BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 14:51    Titel:    

Hallo Clair und ihr anderen User, hat mich sehr schockiert dein Thema/Beitrag....ich hab auch erst mal drann gedacht das ihr der Hund weggenommen werden sollte,aber wenn ich dir das nun auch sage wird dir das ja nichts helfen denn du willst ja eher wissen wie man das genaue Gegenteil hinnbekommt und ich finde auch das man dm Hund wirklich nur ein Klitzekleines bisschen bebringen müsste dann wäre er ein guter gehorsamer hund aber nur wenn sich erst mal diese Frau ändert!!!!Vorher geht das nicht leider weiß ich auch nicht wie mann so eine Frau zur vernunft bringt.Ich weiß das das eine unschöne Methode ist aber du könntest ihr ja mal sagen,wenn das so weiter geht dann werd ich denn Hund von dem elend befreien...oder so ähnlich, vielleicht auch noch etwas netter da du die Frau ja gut kennst und sie sicherlich nicht freudig auf sowas reagiert aber ich glaube das sonst bei dieser Frau nichts merh möglich ist...

mehr kann ich dir nicht sagen, ich stimme den anderen zu!!!!
Viele schockierte Böse Grüße Franzi
germon
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Debbi vom Bohrertal/D

BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 14:52    Titel:    

Hallo Clair

Ich will nicht glauben was ich da lese!

Wenn du was für den armen Hund tun willst, dann schau zu das er von diesem Menschen wegkommt!
Da wäre ein guter Psychologe gefragt....., nicht für den Hund sondern für das unmögliche Verhalten dieses Menschen.


Sowas macht mich dermassem wütig Böse Winken Winken Winken

Moni
SabineH
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Gerry of Sunflower *3.9.2005

BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 15:24    Titel:    

Ich bin mir leider sicher, dass da auch ein Hinweis schwarz auf weiß nichts nutzt. Leider. So jemandem gehört jegliche Verantwortung über andere Lebewesen abgenommen. Ich hoffe, sie hat keine Kinder...

Nimms Dir nicht zu sehr zu Herzen, auch wenn es schwer fällt. Diese Frau wird sich nicht ändern lassen dagegen.gif

Sabine und ihr Rudel
Nic04
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Kea von den white Dogs
Alex von Bewie, gen. Max +15.4.11
O'Glendence Rose DeWitt Bukater

BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 15:45    Titel:    

Hallo Clair!

Deiner "Freundin" (für mich wär das keine, ganz ehrlich) gehört die Tasche ins Gesicht geschlagen, sorry!!!! verwarnung.gif verwarnung.gif

Warum kaufen sich solche Menschen einen Hund, um Frust abzulassen Sehr böse Sehr böse Sehr böse

_________________

Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
Hexencurly
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Kira

BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 17:04    Titel:    

Hallo Clair,
auch ich kann mich den anderen anschließen. Ich habe mir Monate zuvor Gedanken gemacht, ob ich mich der Verantwortung stellen kann ein Tier egal welches aufzunehmen. Obwohl für mich nur ein Hund in Frage kam, aber spielt ja auch keine Rolle. Was ich damit sagen will ist, erstens sollte ich mir vor einem Kauf eines Hundes Gedanken machen wie lange er alleine bleiben muss, zweitens hat sie eine soziale emotionale Verantwortung für dieses arme Hundchen, was sie scheinbar nicht hat, sonst würde sie den armen Hund nicht mit der Tasche schlagen, mir bricht es das Herz traurig soetwas mit an zu hören. Man sollte ihr wirklich den Hund wegnehmen und eine Freundin die so mit ihrem Tier umgeht würde ich mal gut den Marsch blasen esreicht.gif . Gegefalls würde ich sogar die Freundschaft zu ihr kündigen. verwarnung.gif

Geschockt Traurige Grüße von Michaela und Kira
Franzi 14
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BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 18:55    Titel:    

Hallo Clair, erlich gesagt habe ich es vorhin versucht nett zu formelieren aber nett hab ichs nur dir gegenüber gemeint!!!Klar sagen wir alle das dieser Frau der Hund weggenommen werden sollte und man ihr die Freundschaft kündigen soll...ich würde das alles auch sagen aber leider weiß ich zu wenig ich denke schon das gleiche wie die anderen User aber für dich hat es einen Grund gegeben das du ihr die Freundschaft noch nicht gekünigt hast und es nicht gemeldet hast das dieser Frau der Hund weg genommen werden sollte...

Ich und bestimmt auch die anderen würden sich freuen wenn sie wissen wieso du all das denn noch nicht getan hast, wenn es jedoch etwas persönliches ist dann will ich auf keinen Fall weiter nachhaken aber würde mich freuen wenn du uns aufklärst, aber wie gesagt du musst gleich sagen wenn du das lieber nicht schreiben willst!!!!

Ich bin immer noch sehr geschockt und auch sehr böse Böse

Und nimms nicht schwer, du darfst auf keinen Fall all diese Wut auf dich beziehen du weißt an wen sich das richtet, nicht an dich!!!!Und du hast bestimmt alles richtig gemacht deinem Beitrag nach bist du wirklich ein guter Mensch dafuer.gif troest
Liebe Grüße Franzi
Kai
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Balu von der Rekener Mühle
Braveheart Scooby Jr. of Ivy Garden

BeitragVerfasst am: 19.10.2006, 21:17    Titel:    

Hallo,

eine Ergänzung zu meinem Beitrag:


Alwin Schönberger: Die einzigartige Intelligenz der Hunde
Piper Verlag GmbH
September 2006 - gebunden - 308 Seiten
ISBN: 3492048234


Ich hoffe, du bekommst die Argumentationshilfen an die Frau gebracht.


VG

Kai

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