Das Missverhältnis der Barf-Regel!
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 16.9.2006, 09:41 Titel: Das Missverhältnis der Barf-Regel! |
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Das Missverhältnis der Barf-Regel!
Organismus und Eiweiß/Energiebedarf
Die pauschale Empfehlung der Barfer 2-3 % ( Fleisch) vom Körpergewicht eines Hundes zu füttern, nehmen viele Barfer „ ohne Nachzudenken ....geradezu wörtlich .
Für einen 10 kg Hund würde danach der Fleischanteil ca. 200 g-300g betragen.
Füttert man nach dieser Regel vorzugsweise nur mageres fettarmes Fleisch bekommt der Hund auf Dauer nicht nur zu wenig Protein....... sondern auch zu wenig Energie .
Folgen:
1.Abbau von Körpereiweiß
2. Beeinträchtigung der Immunabwehr
3. Zusammenbruch
Der Körper ist eine Verbrennungsmaschine und braucht Energie.
Wird ihm diese nicht von außen durch die Nahrung zugeführt, greift er auf andere Quellen zurück.
Bei reiner Fleischfütterung fehlen nicht nur wichtige Vitalstoffe für den Erhalt der Körperfunktionen , sondern es fallen mehr Stoffe an, die schnellstmöglich aus dem Körper herausgeschafft werden müssen.
So wird sehr viel körpereigene Energie verbraucht.
Bei Energiemangel bringt der Körper nicht mehr genügend Kraft auf, diesen Müll zu entsorgen (auszuscheiden). Diese wertlosen, unlöslichen Stoffe verbleiben im Körper, reichern sich mehr und mehr im Bindegewebe, in den Gelenken und in den Blutgefäßen an und sorgen für beträchtliche Gesundheitsstörungen
Das Eiweiß- und Energieverhältnis im Erhaltungsstoffwechsel des Hundes bei reiner Fleischfütterung.
Quelle:Meyer/Zentek
Rationsberechnung.
Beispiel 10 kg Hund
Brust Huhn 680 g
Rindfleisch fettarm 570 g
Herz Rind 600 g
Kopffleisch 240 g
Hochrippe Rind 250 g
Kaninchen 450 g
Schweinebauch 170 g |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 22.10.2008, 17:59 Titel: |
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Hallo Marie,
sind das die Grammzahlen ermittelt nach Proteingehalt des Fleisches? |
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 22.10.2008, 18:40 Titel: |
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Hallo Marie,
sind das die Grammzahlen ermittelt nach Proteingehalt des Fleisches? |
Bei kohlenhydratfreier Ernährung muss der Eiweißgehalt ( lt. Kienzle) etwa 50 % über den angegebenen Bedarfswerten liegen, da mehr Aminosäuren zur Glukoneogenese ( Energie aus Eiweiß) verbraucht werden.
Je magerer das Fleisch, desto höher fällt die Gesamtfuttermenge aus. |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 22.10.2008, 19:11 Titel: |
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680 g Huhn für 10 kg Hund?
Ich habe mal so gerechnet:
Ein 10 kg schwere Hund benötigt ca. 28 g Protein.
In 100 g Hühnchenfleisch sind ca. 22 g.
Heißt also ein 10 kg Hund benötigt tgl. 130 g Hühnerbrust zzgl. Fett etc.
Zu Hülf. Ist das falsch??
LG Birgit |
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 22.10.2008, 19:27 Titel: |
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680 g Huhn für 10 kg Hund?
Ich habe mal so gerechnet:
Ein 10 kg schwere Hund benötigt ca. 28 g Protein.
In 100 g Hühnchenfleisch sind ca. 22 g.
Heißt also ein 10 kg Hund benötigt tgl. 130 g Hühnerbrust zzgl. Fett etc.
Zu Hülf. Ist das falsch??
LG Birgit |
Mit dem Proteinbedarf liegst du richtig.
Leider wird mit 100 g Hühnchenfleisch der Energie/Glukosebedarf bei kleinen Hunden nicht gedeckt. Glukose u.a für die Vitamin C-Synthese.
Der Hund , sowie der Mensch haben die Möglichkeit über die sogenannte Gluconeogenese auch bei kohlenhydratfreier Ernährung ihre Glukosekonzentration im Serum ( wichtiger Baustein fürs Gehirn) aufrechtzuerhalten. Dazu sind bestimmte Aminosäuren von Bedeutung, die im Fett logischerweise nicht enthalten sind.
Sinkt der Blutglukosespiegel z.B. im Gehirn ab , kann der Hund Krampfanfälle bekommen.
Die Angaben über diese Fleischmengen stammen übrigens aus dem M/Z. |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 23.10.2008, 10:51 Titel: |
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Siehste, ist doch gut, dass ich hier eingetreten bin .
Man lernt immer noch dazu.
LG Birgit |
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 23.10.2008, 11:56 Titel: |
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Siehste, ist doch gut, dass ich hier eingetreten bin .
Man lernt immer noch dazu.
LG Birgit |
ich lerne auch gerne dazu. Jeden Tag ein wenig mehr. |
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bettynell Rang 10
Alter: 63 Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1493 Wohnort oder Bundesland: Ennepetal
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Verfasst am: 23.10.2008, 12:36 Titel: |
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Marie, ich muß unbedingt über die Glucose-Sache mehr wissen. Hast du einen Link oder sowas? Ich verstehe es schlecht.
Wie sollte ich dann meinen Hund füttern, wenn ich Huhn gebe? Reicht es KH zuzufügen? |
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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Verfasst am: 23.10.2008, 13:24 Titel: |
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@ bettynell
In der Hundeernährung sollten die Hauptlieferanten zur Energiegewinnung Fette und Kohlenhydrate sein.
Fett als Nahrungsbestandteil wird oftmals von den Barfanfängern unterschätzt, es wird aber von vielen Stoffwechselvorgängen im Körper gebraucht.
Der "gesunde Hund " benötigt im Grunde keine Vitamin C- Zulagen, weil er die Fähigkeit besitzt seinen Bedarf selber zu decken.
Wenn allerdings eine degenerative Erkrankung der Leber oder Niere vorliegt, kann davon ausgegangen werden, daß die Vitamin C-Eigensynthese vermindert ist.
M/Z und andere Experten sind deshalb einstimmig der Meinung, das eine Zugabe sinnvoll ist.
Ein gesunder Hund synthetisiert ca. 40-50 mg Vit.C /pro kg KG .
Um zu gewährleisten, dass der Hund diesen Bedarf decken kann, benötigt er u.a. Glukose.
Glukoselieferanten sind KH und Proteine.
Ich frage mich manchmal auch, ob es wirklich zweckmässig ist, den Hund mit Gemüse und Obst vollzustopfen.
Unsere Vorfahren, die noch Vitamin C selbst herstellen konnten, ernährten sich wahrscheinlich viel von Vitamin-C-reichen Früchten. Sie nahmen damit genügend Vitamin C über die Nahrung auf.
Dadurch ging die Fähigkeit zur Eigensynthese mit der Zeit verloren .
Eine bestimmte Ernährungsweise hängt also zusammen mit der Fähigkeit, bestimmte Vitamine selbst herstellen zu können oder auch nicht.
Ich hoffe, du verstehst den Zusammenhang in nachfolgendem Beitrag.
Ich habe auch etwas Zeit gebraucht , um alles zu verinnerlichen und auf Papier zu bannen.
Kohlenhydrate in der Hundeernährung:
Kohlenhydrate sind für den Hund und auch den Menschen nicht essenstiell.
Der Hund , sowie der Mensch haben die Möglichkeit über die sogenannte Gluconeogenese auch bei kohlenhydratfreier Ernährung ihre Glucosekonzentration im Serum ( wichtiger Baustein fürs Gehirn) aufrechtzuerhalten.
Diese stehen damit nicht mehr für die Synthese der von Körper benötigten Proteine zu Verfügung.
Ausgangsstoffe für diesen Prozess sind Kohlenhydratbruchstücke aus der Glykolyse ( Abbau von Glykolyse durch Fermente ) und die sog.glucoplastischen Aminosäuren( Alanin, Serin, Glycin, Arginin, Histidin usw.).
Hunde und Menschen können Kohlenhydrate in Form von Getreide, Obst und Gemüse verdauen, weil sie beide im Besitz der dazu erforderlichen Enzyme sind.
Was passiert bei einer kohlenhydratarmen- bzw. freien Ernährung?
Bei einer kohlenhydratarmen/freien Ernährung ( z.B. Fleisch mit hohem Fettanteil) MUSS der Eiweißanteil etwa 50 % über den angegebenen Bedarfswerten liegen , da mehr Aminosäuren zur Gluconeogenese verbraucht werden.
Eiweißbausteine ( Aminosäuren) in Zucker ( Glucose) umzubauen, ist für die Leber allerdings sehr belastend, d.h. der Körper verbraucht hierfür viel Wasser , die Körpertemperatur erhöht sich -ist also sehr ineffizient.
Stehen nicht ausreichend Kohlenhydrate zur Verfügung greift der Körper auf Protein als Energieträger zurück.
Da Kohlenhydrate wichtige Energielieferanten sind, sollten in einer ausgewogenen Hundeernährung Kohlenhydrate/Fette und Proteine in einem richtigen Verhältnis stehen.
1.Wenn Eiweiß die Führung übernimmt, werden zwangsläufig Fettdepots abgebaut.
2.Wenn ein Hund keine Kohlenhydrate verbrennen kann, „ verzehrt“ der Organismus die Fett und Eiweißreserven.
3.Wenn nicht genügend Fett mehr da ist , stehen nur noch die Eiweißquellen zur Verfügung.
Bei einer reinen Eiweißkost kann der Hund in kurzer Zeit sehr viel Körpergewicht verlieren.
Eiweißmangel schwächt das Immunsystem, das Haarkleid leidet... die Muskulatur wird abgebaut.
Bekommt der Hund dagegen ausreichend Fett bei gleichzeitigem Proteinüberschuss ( mageres Muskelfleisch) entsteht eine negative Stickstoffbilanz im Organismus, da ein Proteinüberschuss unweigerlich einen Überschuss an Stickstoff nach sich zieht.
Dieser Stickstoffabbau belastet sowohl die Leber als auch die Nieren .
In der Naturheilkunde besteht bei mangelnder Entgiftung oder aufgrund erhöht anfallender Harnsäuremengen die Gefahr einer Auskristallisation der Harnsäure als Harnsäurekristalle vorwiegend in der Muskulatur. Es kann zu Bewegungsstörungen kommen.
Es besteht die Gefahr, dass eine langfristige Überlastung oder Schwächung der Niere die Harnstoffentgiftung stört und Ventile über die Haut gesucht werden, die u.a. Probleme wie Ekzeme, Hot spot, Allergien zur Folge haben.
Auch die Darmbakterien, die für die Reinigung des Verdauungstraktes zuständig sind, sterben durch diese ballaststoffarme Ernährung immer mehr ab.
Achtung:
Eiweißüberdosierungen können zur Entmineralisierung von Knochen und Knorpeln führen. Kupfer, Zink, Calcium, Magnesium ,Mangan usw, werden beim enzymatischen Eiweißabbau vermehrt benötigt.
Es kann zu einer Konkurrenzsituation um diese Nährstoffe im Knochenhaushalt kommen.
Die Folge sind Bewegungsstörungen, wie z.B. Arthrose oder Muskelverspannungen. Darin liegt langfristig eine große Gefahr bei Eiweißüberdosierungen.
Ein Hund „ toleriert „ eine stark überhöhte Proteinzufuhr eher, wenn die Energie im richtigen Verhältnis bereitgestellt wird. Ist das Verhältnis Energie zu Eiweiss im Ungleichgewicht, sind ernste Probleme im Vorfeld schon vorprogrammiert.
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Marie Rang 11
Alter: 64 Anmeldedatum: 05.06.2004 Beiträge: 5929 Wohnort oder Bundesland: Hessen
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