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Autor Anja O`Glendence
Datum 8.6.2006, 20:23
Aufrufe 2603
Beschreibung Keratokonjunktivitis Sicca
Kategorie T
Typ Doku
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Trockenes Auge
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Das „trockene Auge“
Das „trockene Auge“, eine häufige Erkrankung bei kleineren Hunderassen, kennzeichnet sich durch einen Mangel an Tränenflüssigkeit.
Hierbei können ein oder beide Augen betroffen sein.
Dieser Mangel führt zum Austrocknen der Bindehäute und der Hornhaut und kann bei Nichtbehandlung zur Erblindung des Hundes führen.
Die Folgen eines „trockenen Auges“:
Chronische Bindehautentzündung
Hornhautentzündungen bis zu Hornhautgeschwüren
Transparenzverlust der Hornhaut.
Die Erkrankung kann erblich bedingt oder erworben sein.
Die erblich bedingte Variante tritt oft in Verbindung mit immunvermittelten Erkrankungen, wie Atopie, Hypothyreose, Morbus Cushing, systemischer Lupus, rheumatoider Arthritis, Diabetis mellitus, chronischer Hepatitis oder Pemphigus, auf.
Ebenso können Störungen der Sexualhormone ursächlich oder in Verbindung mit dem „trockenen Auge“ in Erscheinung treten (Ovariektomie, Geburt oder Säugeperiode).
Spezifische Ursachen können in einer vorangegangenen Staupeinfektion oder auch verschiedener Medikamentengaben, wie beispielsweise Sulfonamide, zu finden sein.
Welche Funktion hat die Tränenflüssigkeit?
Ein gesundes Auge (Mensch und Hund) ist durch die Tränenflüssigkeit feucht, glatt und glänzend. Die Flüssigkeit wird in mehreren Tränendrüsen am Auge gebildet und erfüllt wichtige Aufgaben wie die Ernährung der Hornhaut, sie bietet Schutz vor Infektionen und sorgt für eine Reinigung von Staub und Schmutz durch den Lidschlag.
Das gesunde Hundeauge hat somit eine klare, durchsichtige und ohne Auflagerungen behaftete Hornhaut.
Ist die Versorgung der Tränenflüssigkeit gestört, wird also zu wenig oder womöglich keine Tränenflüssigkeit mehr produziert, trocknen Hornhaut und Bindehaut aus.
Die Hornhaut wird sichtlich matt, uneben und stumpf, der daraus resultierende Schleim und anhaftender Schmutz und Bakterien führen dann schnell zu schweren Entzündungen.
Bei einem unbehandeltem „trockenen Auge“ kommt es zu einer stetigen Verschlechterung. Die Tränendrüsen verlieren teilweise vollständig die Fähigkeit Tränenflüssigkeit zu produzieren. Diese ständige Reizung des Auges führt letztendlich zur völligen Erblindung.
Symptome
Die Symptome sind leider nicht immer typisch und ähneln zu Beginn denen einer normalen Bindehautentzündung.
Folgende Symptome können erste Anzeichen für ein „trockenes Auge“ sein:
vermehrtes Blinzeln
Juckreiz
Rötung der Augen mit Eiteransammlung durch Begleitentzündung
Im fortgeschrittenen Stadium:
Stumpfe und trockene Hornhaut
Ablagerung von Pigment auf der Hornhaut
Sehstörungen bis zur Blindheit
Diagnose
Ein sicheres Mittel zur Diagnose des „trockenen Auges“ ist der sogenannte „Schirmer Tränentest“ (STT).
Mit diesem Test wird binnen 60 Sekunden die Menge der Tränenflüssigkeit die in dieser Zeit produziert wird zuverlässig gemessen.
Ein kleiner, saugfähiger Papierstreifen (Messtreifen) wird in den unteren Bindehautsack eingehängt und für eine Minute dort belassen. Die Höhe der Benetzung dieses Streifens ist das Maß für die Tränenproduktion.
Liegen die Werte zwischen
10 und 0 mm, liegt ein „trockenes Auge“ vor.
Werte unter 15 mm kann eine beginnende Erkrankung anzeigen, selbst wenn das Auge noch frei von Symptomen ist. In diesem Fall sollten regelmäßige Tests stattfinden.
Ab Werten von ca. 15 mm ist das Auge gesund.
Therapie
Wird ein „trockenes Auge“ diagnostiziert, so wird meist eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, die es zum Ziel hat eine eventuell vorliegende Infektion auszuheilen. Dauerhaft wird versucht die natürliche Tränenproduktion wieder anzuregen.
Sofortige Erleichterung verschafft man dem Hund mit der Gabe von künstlicher Tränenflüssigkeit, diese verbleiben 40 bis 60 Minuten am Auge und müssen dann erneut appliziert werden, was eine stündliche Gabe notwendig macht.
Antibiotika und Kortikosteroide werden dann benötigt wenn eine akute Infektion bekämpft werden muss. Sie dienen aber nur um Begleitsymptome auszuschalten und ändern nichts an der Ursache, Ziel muss es daher immer sein, die eigene Produktion der Tränenflüssigkeit wieder anzukurbeln.
Zur Anregung der natürlichen Tränenproduktion stehen Augensalben zur Verfügung. Diese Salben stoppen das Krankheitsbild an seinen Ursprüngen und verhindern eine weitere Zerstörung der Tränendrüsen.
Bei konsequenter Anwendung kommt es in aller Regel schnell zur Produktion von körpereigenen Tränen.
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