Kastration bei Hündinnen? Ja oder nein
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Gerlinde Rang 03
Alter: 71 Anmeldedatum: 01.07.2004 Beiträge: 41 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Hunde der User: Wild Bunch's Kathy, gen. Angie
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Verfasst am: 12.12.2006, 15:59 Titel: Kastration bei Hündinnen? Ja oder nein |
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Hallo,
ich quäle mich zur Zeit mit der Entscheidung herum, ob ich meine Angie (20 Monate) vorbeugend und zur Vermeidung von späteren Krebserkrankungen oder sonstigen Komplikationen kastrieren lassen soll. Mein TA rät mir weder zu noch ab und meint, dass müsse jeder für sich entscheiden. Ich weiß, dass eine Kastration ein großer Eingriff ist und möchte eigentlich nicht. Habt Ihr Erfahrungen? Könnt Ihr mir einen Rat geben? Vielen Dank im Voraus und eine schöne Vorweihnachtszeit für alle Forum-lLeute und deren Hundis.
Gerlinde |
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Westieforum Administrator
Alter: 20 Anmeldedatum: 24.01.2004 Beiträge: 1215
Hunde der User: Bonny, Abi, Lesley, Kira, Leo, Motte, Stuart, Kiss, Nicky, Emil, Otto, Willi, Poppy, Tammy, Bibi, Nessie, Baba, Nagi, Balu, Queenie, Scooby jr., Holly, Scooby Doo, Nala, Lance, Nayeli, Barclay, Dopey, Shirley, Joy und Cailey
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Verfasst am: 12.12.2006, 16:29 Titel: |
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Hallo Gerlinde,
wenn Deine Maus 20 MOnate alt ist, hatte sie die zweite bzw. dritte Hitze.
Sicher ist sie jetzt erst erwachsen genug, um überhaupt diesen Schritt zu gehen, aber eine Minimierung der Mammatumore gibt es nicht mehr.
Diese Minimierung erreicht man mit einer Kastration vor der ersten Läufigkeit, wonach das Risiko zu erkranken bei nur noch 0,5 % liegt, kastriert man zwischen der 1 und 2 Läufigkeit minimiert sich das Risiko noch auf 8 % JEDER Zeitpunkt danach hat keinen Einfluss mehr.
Die Erkrankungsrate liegt dann bei 26 % wobei es unerheblich ist, ob die Hündin kastriert oder unkastriert ist.
Meist erkanken die Hündinnen an Mammatumoren, also Tunore in und an der Milchleiste, die ja bei der Kastration unberührt bleibt.
Mit einer Kastration zum jetzigen Zeitpunkt beugst Du nur dem Pyometrakomplex vor, also Deine Hündin kann keine Gebärmuttervereiterung mehr bekommen. Logisch wo nichts ist, kann nichts erkranken
Das ist eben das zweischneidige Schwert der Tumorprophylaxe durch Kastration, um etwas zu erreichen müsste man den Hund IM Wachstum kastrieren und ihm so die hormonelle Entwicklung nehmen, bzw,. bei wirklich früher Kastration die Möglichkeit nehmen, sich überhaupt richtig entwickeln zu können, weil Hormone nunmal maßgeblich daran beteiligt sind.
Die Kastration hat nunmal eine ganze Reihe von Nebenwirkungen:
Inkontinenz
Skelettveränderungen (bei sehr frühem Kastrieren)
Welpenfell
Gewichtszunahme weil veränderter Stoffwechsel (ähnlich wie bei Frauen nach Totaloperation)
usw.
Eine Kastration, bzw., eine frühzeitige Kastration ist übrigens bei Hunden, die für einen bestimmten Zweck ausgebildet werden (Blindenhunde, Polizeihunde, usw.) nicht angesagt, bzw. wird in jedem Vetbuch davon abgeraten, weil nachweislich auch die Lernfähigkeit vermindert wird.
Für mich persönlich käme eine Kastration nur dann in Frage wenn wirklich eine med. Indikation gegeben wäre.
Die Vorsorge der Pyometra gehört für moch nicht dazu, denn wir alle sind so verbunden mit unseren Hunden (leben ständig unter Aufsicht, nict im Zwinger, etc.) dass wir Veränderungen merken und rechtzeitig zum Tierarzt gehen.
Ich will nicht bestreiten, dass ich einige Hunde kenne, die daran erkrankt sind, aber niemals ist es böse ausgegangen, weil die Besitzer immer rechtzeitig den Tierarzt aufgesucht haben. Viele dieser Hündinnen sind sogar konventionell (AB, Prostaglandine, Alicine) behandelt worden und musste nichtmals operiert werden.
Auch die Kommunikation unter Hunden ist anch einer Kastration teilweise schwer, weil sie eben die Einordnung RÜDE - HÜNDIN für die anderen Hunde nicht meh einfach vollziehen können.
Es ist natürlich Deine Entscheidung, aber überlegs Dir nochmal.
Warum spielst Du denn mit dem Gedanken?
LG
Anja |
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Gerlinde Rang 03
Alter: 71 Anmeldedatum: 01.07.2004 Beiträge: 41 Wohnort oder Bundesland: Hessen
Hunde der User: Wild Bunch's Kathy, gen. Angie
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Verfasst am: 12.12.2006, 16:38 Titel: |
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Hallo Anja,
vielen Dank für Deine einfühlsamen und informativen Worte.
Deine Erläuterungen sind mir eine große Entscheidungshilfe. Ich hatte nur deshalb mit dem Gedanken gespielt, weil ich einfach Angst habe, meine Kleine zu früh zu verlieren. Ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe mit ihrer Vorgängerin diese schlimme Erfahrung machen müssen und bin daher etwas ängstlich. Da bei Angie die Hitzen bisher vollkommen umproblematisch verlaufen sind (keine Scheinschwangerschaft etc), und sie mit anderen Hunden supergut auskommt, werde ich nun guten Gewissens von diesem Eingriff absehen.
Nochmals vielen Dank.
Gruß an Alle
Gerlinde |
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Westieforum Administrator
Alter: 20 Anmeldedatum: 24.01.2004 Beiträge: 1215
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Verfasst am: 12.12.2006, 16:53 Titel: |
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Hallo Gerlinde,
die Angst davor habe ich auch. Gar keine Frage.
Obwohl Scheinträchtigkeiten hinsichtlich Mammatumore die Statisik sogar leicht senken, das einzige was sie begünstigen sind leider Gebärmuttervereiterungen
Ich kontrolliere regelmäßig die Milchleiste, so beim Bauchli krabbeln drücke ich mal alles ab.
Dann lasse ich sie einfach einmal im Jahr schallen.
Das ist zwar keine wirklich tolle Krebsvorsorge, aber immerhin etwas, was man zur Sicherheit machen kann.
Bei einer meiner Hündinnen habe ich so recht schnell eine kleine Veränderung bemerken können. Ich bin fluchtartig zum Tierarzt und wir haben es erstmal mit Theranekron (Tarantula Spinnengift) versucht und hatten Glück. Er ist verschwunden. Wahrscheinlich war es auch nur eine verkapselte Milchanstauung, aber immerhin, der Puls ist beim Auffinden eines solchen Knubbels ziemlich erhöht und man rotiert.
Bitte schau auch mal in die Downloads, da habe ich eine Studie der Uni Giessen eingescannt (ich meine unter Gesundheit und dann Mammatumore), vielleicht beruhigt Dich das auch ein bisschen.
Vorweihnachtliche Grüße
Anja |
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Clair Rang 06
Alter: 56 Anmeldedatum: 15.08.2006 Beiträge: 121 Wohnort oder Bundesland: Bayern
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Verfasst am: 14.12.2006, 23:16 Titel: |
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Hallo Gerlinde,
Anja hat ja schon ganz toll alles beschrieben.
Ich kann dir mal meinen Grund schildern, warum ich
meine Hündin kastrieren lies.
Sie war ca. 8 Wochen nach ihrer Läufigkeit schlichtweg
"nicht mehr zu gebrauchen". Sie watschelte auf jedem Spaziergang
hinter mir her wie eine Ente. Egal wie interessant ich es auch
gestaltet habe mit Suchspielen, Hoppi über Baumstämme usw.
Es war schrecklich mit ihr. Sie war 2,5 Jahre als ich dann die
Operation wagte. Ich sah einfach, dass sie schrecklich unter ihren
Hormonschüben litt und regelrechte Depressionen hatte.
(Manche einer mag mich dafür jetzt auslachen, aber es war so, sie
war wirklich depressiv)
Sie hat damals die OP mehr oder weniger gut überstanden.
Die Ärztin damals gab keine Schmerzmittel...........
Aber das ist ein anderes Kapitel.
Nach der Kastration hatte ich nach einigen Wochen wieder einen
lebensfrohen, temperamentsprühenden und tatendurstigen Westie.
Kein Vergleich zu früher.
Leider ist sie dadurch, als Spätfolge, inkontinent geworden.
Bei unserer Rasse recht selten, viel häufiger triffts die großen Rassen.
War homöopathisch aber zu beheben.
Aber auch ich würde wirklich nur zur Kastration raten, wenn gesundheitliche oder psychische Probleme auftreten.
Und wie schon gesagt, immer schön das Bauchi kraulen
und abtasten.
Liebe Grüße
Clair |
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