Ohrenentzündungen


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Franki
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 09:50    Titel: Ohrenentzündungen    

Hallo

im Zusammenhang mit Ohrenentzündungen aller Art (Bakterien; Pseudomonas und Malassezien) gibt es eine phantastische Mischung, die man sich selber in der Apotheke zusammenstellen lassen kann.

Die Mischung:

Zutaten:
16 Oz. Isopropyl Alkohol (= 450 ml)
4 Esslöffel Borsäure-Pulver
16 Tropfen Gentiano Violet Lösung 1%

In der Apotheke mischen lassen. Die Mixtur muss vor jeder Anwendung gut durchgeschüttelt werden, da sich das Borsäure-Pulver am Flaschenboden absetzt. Man zieht die Flüssigkeit in einer Injektionsspritze ohne Nadel auf und gebe sie damit ins Ohr.

Behandlung: Je nach Zustand des Ohres - wenn die Ohren sehr stark entzündet sind, am Anfang keine Haare ausreißen und auch das Ohr nicht reinigen. Dies kann man erst machen, wenn die Entzündung nach ca. 2 Tagen abgeklungen ist. Etwas Watte unters Ohr halten, Flüssigkeit ins Ohr geben (vorsichtig, nicht mit starkem Druck reinspritzen!), massieren, dabei bis 60 zählen, mit Watte abtupfen. Dann noch einmal eintropfen, Überschüsse abtupfen, nicht mehr massieren. Der Hund wird sich schütteln und dadurch die Verunreinigungen aus dem Ohr rausbeuteln. Vorsicht - das Mittel verursacht lila Flecken!

Behandlungsverlauf:
2 x täglich in der ersten Woche - oder in den ersten 2 Wochen bei sehr schweren Fällen
1 x täglich für die nächsten 1 bis 2 Wochen
1 x pro Monat (oder sogar seltener, je nach Hund)

Trotz des Alkohols scheint dem Hund die Behandlung keine Schmerzen zu verursachen. Die Borsäure beruhigt das Ohr, das Gentianer-Violet ist gegen die Infektion. Dieses Mittel scheint bei allen Ohrenentzündungen zu helfen, von Ohrwachs über Milbenbefall bis zum Ohrenzwang. Nach 2 - 3 Tagen kann man das Ohr mit Wattestäbchen äußerlich reinigen (nicht zu tief ins Ohr reinfahren!!).

Diese Mixtur ist auch ein hervorragendes Mittel bei der Behandlung von Lefzenekzemen, auf Wattebausch auftragen, 1 Woche lang täglich 2 x damit reinigen, danach 1 x täglich für ca. 1 - 2 Wochen und danach 1 x pro Monat

Diese Mischung wird von langjährigen und erfahrenen Züchtern aus dem Spanielbereich empfohlen mit durchschlagenden Erfolgen.

Das Ganze ist wissenschaftlich auch untersucht. Hierzu ein englischsprachiger link.

http://www.dermapet.com/articles/art-03.html


Viele Grüße
Frank Smilie
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Ushi
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 10:02    Titel:    

Hallo Frank, vielen Dank für diese Information!!! danke1.gif danke.gif danke1.gif

Wieder ein Tipp, der die übliche A-C-Therapie vermeiden hilft: viele Tierärzte geben in diesem Fall ja am liebsten Antibiotika und Cortison esreicht.gif

Kann mich erinnern, in meiner Kindheit hat meine Mutter uns bei Ohrenproblemen auch "Borwasser" gegeben. Hab mal in der Apotheke danach gefragt, wusste aber keiner was dazu.

lG
Ilse
Franki
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 10:42    Titel:    

Hallo Ushi,

die Borsäure kann man bei der Apotheke bestellen oder sie hat sie vorrätig.
Das Violett gehört zu der Farbenbehandlungstherapie vieler gut geschulter Dermatologen.
Ich habe ein dyshydr. Fußekzem in Stresssituationen wo nichts geholfen hat. Kein Cortison, kein Tannosynth -nichts. Bis mir eine andere Dermatologin "rot" verschrieben hat - und siehe da - nach 4 Wochen war das Ekzem verschwunden.
Meine Schwester hatte eine eitrige Stellen am Fuß, die hat sie mit "blau" behandelt und es hat funktioniert! Gehört zur Schulmedizin zeigt mir aber, dass es nicht immer C+A sein muss.

Grüße
Frank

Smilie
Marie
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 10:45    Titel:    

Hallo Franki,

danke für die Info. Smilie
Habe ich gleich an meine Freundin weitergeleitet.
Deren Cocker hat seit Monaten ein hartnäckiges Lefzenekzem, das nicht in den Griff zu bekommen ist.
Franki
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 10:57    Titel:    

Borsäure ist aber toxisch. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Sie muss die Lefzenfalte mit Wattebausch trocknen und in kleinen Portionen auftragen mit dem Wattebausch. Anschließend wieder trocknen.

Den Hauptanwendungsbereich sehe ich für chronische Otiden bei denen die Gefahr multiresistenter Keime besteht und die therapieresistent sind.

Bei Malassezia Otidis wird das Cerumen und das Lipidprofil durch die Behandlung verändert, so dass eine Rebesiedelung auch bei Sebborhoe oleosa (Westiesyndrom) wirksam verhindert wird.

Zur normalen Ohrenreinigung verwende ich bei Ollies Cocker-Ohren lauwarmes Wasser mit Apfelessig alle 14 Tage.

Grüße
Frank Smilie
Nic04
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 15:18    Titel:    

Ist bei mir grade aktuell, aber mit Max dem Schäferhund! Mein TA überlegt ihn zu kräftig sedieren um dann das Ohr zu spülen! Fahre gleich für die nächste dicke Spritze!!! Ansonsten bekommt er Aurizon und Epi-Otic. Habe einen Abstrich nehmen lassen um endlich zu wissen, was es ist.

Geht das Mittel für jede Art der Entzündung, egal welchen Ursprungs?

Mein TA meinte, er müßte genau wissen was es ist, um weiterbehandeln zu können!

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(Konrad Lorenz)
Franki
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 15:47    Titel:    

Hi,

ich habe es glücklicherweise noch nicht anwenden müssen, aber es soll gegen fast alle untherapierbaren Otiden helfen. Der sorgfältige Umgang und die Applikation ist ja ausführlich beschrieben. Wichtig ist, dass keine Perforation des Trommelfells vorliegt, das muss durch den TA ausgeschlossen sein.
Dein TA macht ein sog. Antibiogramm also eine Untersuchung, welche Art von Bakterien Deinem Hund so zusetzen. Hätte er eigentlich gleich machen sollen um eine geeignete Therapie in die wege zu leiten. Hoffentlich sind noch keine Resistenzen vorhanden!

Musst Du entscheiden, was Du machen möchtest. Das ABgramm abwarten und dann antibiotisch gezielt befeuern oder dieses Mittel verwenden. Ich würde das Mittel verwenden allerdings erst nachdem das Antibiogramm da ist. Sind Pseudomonas mit im Spiel muss auf jeden Fall auch eine AB-Therapie gemacht werden.

Grüße

Frank Smilie
Nic04
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 17:24    Titel:    

Hi Frank!
Erst einmal, vielen Dank für die Hilfe!
Ich nehme für Kea (Westie) "Ohrenpflege PLUS" von Gimpet, damit ihr nie so etwas passiert! Ist das ok, oder ist warmes Wasser mit A-Essig (wie viel?) besser?

Für die Augen kaufe ich auch extra vom Gimpet oder Trixie! Ist das alles Quatsch Konfus

@ Ilse: Borwasser gibt es seit ungefähr 10 Jahren nicht mehr. Hab, auf anraten meiner Mutter, in der Apotheke gefragt! Die schmunzelten nur Verlegen

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Franki
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BeitragVerfasst am: 8.6.2006, 17:41    Titel:    

Hallo,

die Apfelessigreinigung ist für gesunde Ohren gedacht und da auch nur bei Hunden, wo penibel darauf geachtet werden muss, also bei Schlappohrenträgern Smilie oder Hunden, die immer wieder mit Otiden zu tun haben.
Damit wirst Du nicht weiterkommen in dem Zustand, den Du aktuell beschreibst.
Ist das Ohr wieder gesund, dann kannst Du es aber vorbeugend durchaus machen. Man nehme 1/4 lit. lauwarmes Wasser und 2 Esslöffel Apfelessig. Man ziehe es in einer Spritze 2 ml auf und gibt es in den Gehörgang. Kneten des Gehörgangs und anschließendes Aufsaugen mit einem Wattebausch. Das restliche Essigwassergemisch auf einen sauberen Waschlappen und die Ohrenränder und ggf. verschmalztes Fell damit säubern.

Wirkt antibakteriell, schmalzlösend und adristringierend und ist damit sowohl zur Vorbeugung gegen Pilze als auch gegen Bakterien gut geeignet.
Grüße
Frank Smilie
Franki
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BeitragVerfasst am: 9.6.2006, 06:55    Titel:    

Hallo,

aus meinem Gespräch mit der Vet.dermatologin gestern habe ich mitgenommen, dass es einen Ohrreiniger beim Ta gibt auf Basis von Borsäure (2%) und Essig (2%), der hocheffeltiv sein soll, auch zur Daueranwendung für das problematische Ohr.
Er heißt MalAcetic Otic von DermaPet und ist insbesondere geeignet für das fettige, viel Ohrschmalz produzierende Ohr (sekundäre Hyperlipidämie bei Allergie; Epidermisdysplasie; primäre Seborrhoe; primäre Malassezia-Dermatidis).

Zu beziehen/bestellen beim TA.

Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand:

- kein Alkohol
- hypoallergen
- geringe Dosierung der Wirkstoffe Borsäure und Essig
- kein Risiko von Resistenzbildung, da kein AB
- kein Cortison

Durch regelmäßige Anwendung langfristige Umstrukturierung des Lipidfilms und dadurch schlechteres Umfeld für die Besiedelung mit patogenen Keimen.

Grüße
Frank
Smilie
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