Erziehung durch positive Bestätigung

babababy · Verfasst am: 11.10.2005, 09:44 Titel: Erziehung durch positive Bestätigung

Erziehung durch positive Bestätigung

Die Ausbildung Ihres Hundes sollte Ihnen beiden Spaß bereiten. Dieses Kapitel enthält Ratschläge, wie Sie die Erziehung für sich und Ihren Hund angenehm gestalten.

Für eine glückliche und funktionierende Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund spielt seine Erziehung eine entscheidende Rolle. Die Grundlagen für einen glücklichen, gut sozialisierten Hund werden bereits im Welpenalter gelegt. Die Erziehung sollte Ihnen und Ihrem Hund auch später Spaß machen. Bei Hunden ist die Erziehung dann besonders erfolgreich, wenn sie auf positiver Bestätigung basiert. Das heißt, Ihr Hund wird für richtige Handlungen belohnt.

[list=]Wie Hunde lernen
Clickertraining
Arbeiten Sie immer mit positiver Bestätigung[/list]

Wie Hunde lernen

Um einen Hund effektiv erziehen zu können, muss man zuerst wissen, wie er lernt. In der "Hundewelt" besteht Lernen daraus, etwas Neues auszuprobieren und zu sehen, welche Konsequenzen daraus folgen. Wenn das Verhalten eine Belohnung nach sich zieht, wird der Hund dieses Verhalten wiederholen. Ein gutes Beispiel ist der Hund, der am Tisch bettelt und belohnt wird, weil er Futter bekommt. Wenn das Verhalten (Betteln) aber eine negative Folge hat (jeder übersieht und überhört ihn, er bekommt nichts), wird der Hund irgendwann mit diesem Verhalten aufhören. Jede wirksame Erziehung beruht auf diesem Prinzip.

Clickertraining

Clickertraining basiert ebenfalls auf dem Prinzip der positiven Bestätigung. Ein "Clicker" ist eine kleine Plastikbox. Sie enthält einen Metallstreifen, der ein Klick-Geräusch macht, wenn man auf die Box drückt. Der erste und wichtigste Schritt beim Clickertraining ist, herauszufinden, was Ihren Hund motiviert. Bei den meisten Hunden ist das entweder ein leckerer Snack oder ein kleines Spiel. Im nächsten Schritt zeigt man dem Hund, dass jedes Klick-Geräusch eine positive Bedeutung hat. Es muss ihm sagen: "Ja, das war genau richtig, du hast das Richtige getan, und jetzt bekommst du eine Belohnung." In der ersten Phase lernt also Ihr Hund, das Klick-Geräusch mit einem positiven Gefühl zu verbinden. Diese Information muss, damit sie sitzt, innerhalb von Sekunden umgesetzt werden.

Sie können die Methode des Clickertrainings gut anwenden, wenn Sie Ihrem Hund beibringen, Sitz zu machen:

Sie halten ein Leckerli in der Hand und warten darauf, dass das Hinterteil Ihres Welpen den Boden berührt. Haben Sie Geduld. Geraten Sie nicht in Versuchung, ihm einen Befehl zu geben oder den Welpen in eine sitzende Haltung zu bugsieren. Warten Sie, bis er sich schließlich von allein hinsetzt.
So bald das Hinterteil Ihres Welpen den Boden berührt, klicken Sie und geben ihm einen Happen.
Wiederholen Sie dies einige Male in kurzen Lerneinheiten und an unterschiedlichen Orten.
Dann fangen Sie an in dem Moment "Sitz" zu sagen, in dem das Hinterteil Ihres Welpen den Boden berührt. Machen Sie weiterhin Klick, und geben Sie ihm dabei eine Belohnung. Ihr Hund lernt, dass "Sitz" tatsächlich bedeutet, mit dem Hinterteil auf dem Boden zu sitzen. Denn er hört dieses Wort nur, wenn er sich in einer sitzenden Position befindet.
Nachdem Sie die oben genannten Punkte einige Male wiederholt haben (40 - 80 Mal verteilt über kurze Übungseinheiten), können Sie damit anfangen, "Sitz" zu sagen. Das heißt, Sie geben das Kommando, bevor sein Hinterteil auf dem Boden ist. Fahren Sie damit fort, ein Klick-Geräusch zu machen und ihm eine Belohnung zu geben, sobald er sitzt. Aber sagen Sie Ihrem Hund nur, dass er "Sitz" machen soll, wenn er auch dabei ist, es zu tun.
Jetzt weiß Ihr Hund, was "Sitz" bedeutet. Das Klick-Geräusch ist für dieses Kommando nicht mehr notwendig. Aber belohnen Sie ihn trotzdem ab und an mit einem kleinen Snack, wenn er auf Kommando "Sitz" macht.

Arbeiten Sie immer mit positiver Bestätigung

Die Clicker-Methode ist nur eine von vielen. Sie sollten auf jeden Fall immer ein Training anwenden, dem das Prinzip der positiven Bestätigung zu Grunde liegt.

Belohnen Sie alles Positive - also wünschenswertes Verhalten - und ignorieren Sie alles Negative. In der Praxis ist es nicht immer leicht, schlechtes Verhalten zu ignorieren. Wenn Ihr Hund Besucher anspringt, ist das zum Beispiel eine negative Handlung, die man kaum ignorieren kann. Dann hilft es, den Hund von einer nicht wünschenswerten Verhaltensweise abzulenken, indem man ihm befiehlt, eine wünschenswerte, wie "Sitz", zu machen. Wenn der Hund für das Hinsetzen belohnt wird, dürfte er bald merken, daß "Sitz machen" viel besser ist als Hochspringen.

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