Tiere vermenschlichen

Anja O`Glendence · Verfasst am: 29.9.2005, 14:54 Titel: Tiere vermenschlichen

oder sind wir tierisch?

Die Frage stellt sich manches Mal bei der Betrachtung von Hund und Herrchen, anbei einige interesssante Artikel hierzu.

DIE HEIMLICHEN HERRCHEN
Von Hunden und ihren Menschen

---Süddeutsche TV; Montag, 09.06.2003 22:15 Uhr bei Vox
---Autoren: Fanni König, Claus Eckert, Moderation: Petra Glinski

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Ausschnitte (nur unter Quicktime: download)

Video 1: (2.0 MB)

Video 2: (2.2 MB)

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Die Menschheit teilt sich in zwei Gruppen: Katzenmenschen und Hundemenschen. Dazwischen gibt es wenig. Den Besitzern von Hunden sagt man nach, dass sie ihre Tiere vermenschlichen, in manchen Fällen sogar besser behandeln als die eigenen Kinder. Ganz falsch ist das nicht, betrachtet man den Urlaub von Max und Magnus. Ein Riesenschnautzer und ein Boston-Terrier sind für zwei Wochen Herrchen-los: Der Mensch ist im Süden, das Tier logiert im „Pfötchenhotel“ in Hilden bei Köln.
Hotelchef Wolfgang Goergens verzeichnet 45 000 Übernachtungen im Jahr – mit steigender Tendenz. Und während Herrchen und Frauchen auf Kreuzfahrtschiffen um die Welt reisen, wird den Vierbeinern ein 4-Sterne-Service geboten: Neben Selbstverständlichkeiten wie medizinischer Betreuung und Vollpension gehört auch Baden und Spielen im hoteleigenen Swimmingpool zum Animationsprogramm. Und Dank einer Webcam in jedem Zimmer können sich die Besitzer via Internet vom Wohl ihrer Lieben überzeugen.
Hunde gehören meist über viele Jahre zu einem Haushalt. Das Schlimmste für Tierbesitzer ist, wenn ihr Vierbeiner krank wird. Weil Tiere Privatpatienten sind, gilt der Grundsatz: Der Kranke ist König. In Leipzig steht eine der modernsten Kleintierkliniken Europas. Auf 12 000 Quadratmetern verteilen sich Operationsräume, Röntgenabteilungen und Speziallabors. An die 15 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Allein 80 Hunde können ständig stationär versorgt werden. Tierbesitzer aus dem In- und Ausland lassen ihre Sorgenkinder behandeln. Kein Aufwand ist zu hoch, keine Behandlung zu teuer, von der Vitaminspritze für ein paar Euro bis zur Kernspintomographie für um die 2500 Euro wird alles zum Wohl der Tiere getan.
Süddeutsche TV über Hunde und „ihre“ Menschen.

Der Humanismus, verstanden als die Überzeugung, dass Menschen fähig sind, Probleme mittels Vernunft und Wissenschaft zu lösen, ist heute arg in der Defensive. Der britische Wissenschaftler Raymond Tallis warnt davor, dass der menschliche Geist und menschliches Handeln zunehmend relativiert werden, "wenn wir Tiere vermenschlichen oder 'disneyfizieren' und gleichzeitig menschliches Handeln auf tierische Verhaltensmuster zurückführen". (1) Diese Warnung ist berechtigt, denn inzwischen sind viele Menschen der Ansicht, den Menschen unterscheide nicht viel vom Tier. Menschliche Fähigkeiten werden gering geschätzt, und die Überzeugung, der Mensch sei einzigartig, ist wenig populär. (2) Täglich hören wir von neuen Entdeckungen, die zu belegen scheinen, dass Tiere uns sehr ähnlich sind. Hier eine kleine Auswahl entsprechender Schlagzeilen aus jüngster Zeit:

Wie Tiere sich küssen und versöhnen
Männliche Vögel bestrafen treulose Weibchen
Hunde leiden unter Weihnachts-Stress
Kapuzineraffen fordern Gleichberechtigung
Wissenschaftler beweisen: Fische sind intelligent
Vögel vor dem Scheidungsrichter
Wissenschaftler sagen: Bienen können denken
Schimpansen haben eine Kultur (3)

Quelle novo-magazin

Was meint Ihr?

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Ushi · Rang 11 Alter: 69 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

natürlich sind uns Tiere ähnlich - oder vielmehr wir ihnen, denn wir sind doch auch nur so kleine Säugetierchen (hoffentlich hört mich mein Kardinal Schönborn nicht und auch nicht der Mr President Bush Sehr böse

)

Nein, im Ernst, ohne jetzt eine Diskussion über Evolution und Darwinismus auslösen zu wollen: wenn uns die Tiere, die wir als Haustiere halten, nicht in vielem ähnlich wären, wären sie wohl nicht unsre Haustiere geworden: dann wären sie uns nie so vertraut geworden und könnten uns nicht sooooo ans Herz wachsen. So erklär ich mir das jedenfalls. Bin schon neugierig, wie's die andren sehen?

lG

Ilse

Anja O`Glendence · Verfasst am: 29.9.2005, 20:07 Titel:

Keine Meinung?

tratsch

nellypirelli2000 · Rang 11 Alter: 61 Anmeldedatum: 25.06.2004 Beiträge: 5843

Hallo Anja,

natürlich sind unsere Hunde vermenschlicht. Das liegt glaub ich in unserer Natur Winken

Ich ertappe mich selbst so oft, dass ich mit Nelly rede, als hätte ich ein Kind vor mir

Nelly schläft in unserem Bett, Nelly liegt auf der Badezimmermatte, wenn ich dusche, Nelly sitzt morgens neben mir (aber immernoch auf dem Boden), wenn ich meinen "Wachmacher" trinke usw. usw.

Man kann es nicht mehr vergleichen mit früher. Der Hund hat sich einen festen Platz beim Menschen, in der Familie geschaffen, ohne dass er es wollte?!?!....Egal. Ich möchte keinen Hund haben, der draußen in seinem einsamen Zwinger auf sein Fressen wartet.

Ich wollte es so, wie es ist. Es ist schon erstaunlich, welche Wörter unsere Pelznasen kennen Bunny

.

Ich habe mal gelesen, dass wir es eigentlich sein sollten, die sich in den Hund hineinversetzen sollten und nicht umgekehrt.

Wir meinen auch manchmal, dass wir GENAU wissen, was unsere Mäuse wollen, aber das stimmt bestimmt nicht immer Welle

In der Hoffnung, dass noch ein paar "Schreiberlinge" sich zu Wort melden, melde ich mich jetzt ab zum "Schönheitsschlaf"......natürlich mit Nelly Winken

Rastyline · Verfasst am: 30.9.2005, 08:19 Titel:

Hallo Anja,
denke auch das unsere Hund schon ein wenig vermenschlicht werden.
Speziell bei uns, die keine Kinder haben ist Rasty schon auch ein wenig unser Kind.
Allerdings übertreiben wir es nicht. Hoffe ich jedenfalls

Früher waren Hunde z.B Hof- Wach- oder Schutzhunde, heute sind sie meistens Familienmitglieder und so werden viele auch behandelt. Dazu gehört auch das sie mal ins Bett dürfen oder auch mal mit an den PC

nicht war Moni

Ich möchte auf mein "Kindchen" auf keinen Fall verzichten und dazu gehört eben auch das er schön betüddelt und verwöhnt wird, dafür bekommem wir ja auch soooooooo viel Liebe Wolke

von ihnen zurück und genauso soll es sein liebe
pawprint

gioundlucy · Verfasst am: 30.9.2005, 08:25 Titel:

Hallo Anja!

Ich denke auch das unsere Wauzis etwas vermenschlicht sind.
Bei uns ist es wie bei euch auch unsere 2 schlafen im Bett, kennen Wörte bzw.Sätze die nicht undbedingt nur von der Hundeschule her sind.
Und ich könnte es mir auch nicht vorstellen so wie es früher war Hund draussen in einer Hütte und einziger Kontakt füttern.
Ich spreche auch mit meinen Hunden, denke mir auch immer mann sind die intellegent.
Was sie ja auch sind.
Aber zb. wenn es bei uns schüttet wie aus Eimer müssen sie sich ne Unterbodenwäsche unterziehen.
Und ich sage schon vor der Türe ihr müsst in die Badewanne und sie verstehn es , Gio läuft gleich von alleine ins Bad (ihn stört das nicht) und Lucy versucht unsichtbar zu werden (sie mag das nicht sonderlich) und es ist meine Bestätigung, dass beide mich verstehen und dementsprechend handeln Winken

Ich will es abe genau so und nicht anders, es halten mich sicher einige für verrückt aber damit kann ich ohne Probleme leben.

else · Verfasst am: 30.9.2005, 14:03 Titel:

wir vermenschlichen unsere tiere auch!!!
und da stehn wir auch zu!!!
kater felix und hermann dürfen auch mit ins bett.
beide zeigen uns mit ihrer lautsprache, mimik und gestik was sie wollen. und sie verstehen uns, wenn wir was sagen ganz genau. das ist bei der katze genauso wie beim hund.
sie geben uns uneingeschränkt liebe und vertrauen und bereichern unser leben mit ihren drolligen spässen.
sie sind wie unsere kinder.
sogar mein mann steht dazu.
liebe grüsse
petra und "die kinder"
Welle

Anja O`Glendence · Verfasst am: 30.9.2005, 14:07 Titel:

Hallo,

leider ist das Wort "Vermenschlichen" stets negativ behaftet, wenn man darüber liest oder in HUndeschulen spricht.

liebe Grüße
Anja

Ushi · Rang 11 Alter: 69 Anmeldedatum: 09.06.2005 Beiträge: 2212

leider wahr, dabei: wie kann das Wort "vermenschlichen" negativ besetzt sein, wenn doch "menschlich" so positiv besetzt ist?

Wenn wir's nur öfter täten, dass wir die Tiere vermenschlichen: dass wir nämlich ihre Rechte auf artgerechtes Leben, sozialen Umgang und Ernährung achten, so wie wir es (angeblich) mit Menschen machen?

nachdenkliche Grüße

ilse

Ela · Verfasst am: 30.9.2005, 14:29 Titel:

Hallo,

ich würde mal das Wort "vermenschlichen" einfach nur mal positiv sehen.
Wie einige User schon geschrieben haben, gibt es heute mehr Haushunde (und das sind ganz klar Familienmitglieder), als Hofhunde. Wir schaffen uns einen Hund an, mit dem Vorsatz: lieben, kümmern, glücklich machen und glücklich gemacht werden. Wir haben leider auch keine Kinder, also sind die Hunde unsere Kinder Lachen

. Ich habe schon oft gesagt, dass unsere Hunde besser behandelt werden, also so manches Kind

.
Stelle ich den beiden ihre gefüllten Näpfe hin, sage ich: Lasst es Euch schmecken. Bescheuert, oder ??

Ich bin dennoch der Meinung, dass alles im Rahmen bleiben muss.
Unsere Hunde müssen nicht mit Messer und Gabel am Tisch sitzen, dürfen sich (mal) im Dreck suhlen, usw.

LG Ela