Sind grosse Hunde gefährlich und die Kleinen die Opfer?
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babababy Rang 11
Alter: 46 Anmeldedatum: 27.03.2004 Beiträge: 6261 Wohnort oder Bundesland: CH-Uri
Hunde der User: Baba Nacré (Nagi)
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Verfasst am: 1.4.2005, 07:52 Titel: Sind grosse Hunde gefährlich und die Kleinen die Opfer? |
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Sind grosse Hunde gefährlich und die kleinen die Opfer?
Es ist eine Tatsache, dass grosse Hunde «am längeren Hebel sitzen» als ihre kleinen Artgenossen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Gross und Klein, wobei die Minihunde nicht selten mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Tierspital eingeliefert werden müssen. Woran liegt es, dass sich ungleich grosse Artgenossen so heftig in die Haare geraten können?
Gestern kam meine Nachbarin nach Hause und schimpfte über einen Labrador-Mischling, der sich ins Ohr ihrer Spanielhündin verbissen hatte. «Es wäre noch viel schlimmer gekommen, wenn ich nicht eingegriffen hätte», erzählte die noch immer aufgewühlte Hundehalterin. Die Hündin hatte sich dem kastrierten Rüden völlig unterworfen, trotzdem biss dieser zu. Ebenso erging es einer kleinen Mischlingshündin, die sich auf den Rücken warf und trotzdem vom Labrador-Mischling so schrecklich zugerichtet wurde, dass es an ein Wunder grenzt, dass die kleine Hündin sich wieder erholt hat.
Die Tageszeitung «Blick» berichtete innerhalb zweier Wochen von drei Fällen, in denen Minihunde auf ähnliche Weise zu Schaden kamen. Was kann dazu führen, dass grosse Hunde, die ohnehin überlegen sind, kleine Artgenossen angreifen und zum Teil übel zurichten?
Meinungen zumThema
«Blick» bat seine Leserschaft um Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema, und zahlreiche E-Mails erreichten die Redaktion. So verlangt der Besitzer eines Pudels, dass beisswütigen Hunden ein Maulkorb verpasst werden müsse. Sein Pudel ist von einem Rottweiler schlimm zugerichtet worden. Drei weiteren kleinen Hunden in seiner Wohngemeinde ist es ebenso ergangen. Die Halterin eines Kleinhundes ist überzeugt, dass alle Kleinhundebesitzer von mehr oder weniger blutigen Attacken durch grosse Hunde erzählen können. Sie führt das unter anderem darauf zurück, dass zahlreiche Menschen eine falsche, grosse Rasse ausgesucht haben, eine, die sie nicht richtig fördern können. Sie plädiert für Leinenpflicht und hohe Hundesteuern für so genannte Kampfhunde. Würden alle Hunde richtig geschult, gäbe es weniger Fehlverhalten unter den Hunden und deren Besitzern, meint eine Hundefreundin weiter.
Arg erging es einer Westi-Hündin, als diese ihr Frauchen in ein Geschäft begleitete. Dort lag der Dogge3Schäferhund-Mischling einer anderen Kundin ohne Leine am Boden. Kaum dass dieser den Westi sah, sprang er auf, biss den Kleinen in den Nacken und schleuderte ihn sekundenlang durch die Luft. Die Westi-Besitzerin zeigte die Halterin des grossen Mischlings an, die Polizei schaute sich diesen an - und weiter ist nichts passiert! Dass sich die Hündin seither vor grossen Hunden fürchtet, ist verständlich!
Den Besitzer von zwei grossen Hunden stimmt es traurig, dass vermehrt ein Maulkorb-Obligatorium gefordert wird. Mehr Sinn sieht er in einem Eignungstest, dem sich alle angehenden Hundehalter - egal, ob die Tiere nun gross oder klein sind - zu unterziehen hätten.
Die Halterin eines Dobermannrüden verlangt, dass jeder Hund, der nicht jederzeit abrufbar ist, angeleint sein muss. Sie spricht sich ebenfalls gegen einen Maulkorbzwang aus, denn sie ist überzeugt, dass dadurch die Aggressivität noch erhöht würde. Kommt dazu, dass sich ein Hund mit Maulkorb nicht wehren könnte, würde er seinerseits angegriffen. Grosse Hunde, gefährliche Hunde? Kleine Hunde, potentielle Opfer? Halter von kleinen Hunden würden diese Fragen sofort bejahen, Halter von grossen Hunden vehement verneinen. Doch so einfach ist es leider nicht.
Minihund nicht «verbäbelen»
Bis vor einigen Jahren kamen die meisten Besitzer von Kleinhunden gar nicht auf die Idee, mit ihren Vierbeinern einen Erziehungskurs zu besuchen oder gar regelmässig auf dem Hundesportplatz zu trainieren. Das Schosshündli wurde verhätschelt, vermenschlicht und von grösseren Artgenossen möglichst fern gehalten. Kam trotzdem mal ein grosser Hund entgegen, wurde der Kleine flugs auf den Arm genommen. Schosshündchen durfte alle Lebewesen ankläffen, Pralinen verdrücken und sein Geschäft bei schlechtem Wetter auf dem Balkon verrichten. Zum Glück hat sich diesbezüglich doch einiges geändert. Kleine Hunde sind nicht mehr bloss ein Zeitvertreib für ältere Damen. Sie werden inzwischen auch von jungen, sportlichen Menschen als treue Begleiter geschätzt. Gut informierte Halter von Kleinhunden sehen in dem Vierbeiner einen vollwertigen Hund und behandeln ihn auch so. Sie besuchen die Welpenspielgruppen, absolvieren einen Erziehungskurs, üben auf den Spaziergängen Gehorsam und trainieren wöchentlich auf dem Hundesportplatz. Diese Kleinhunde haben gelernt, mit ihren grossen und kleinen Artgenossen richtig zu kommunizieren. Sie können sich perfekt in der Körpersprache miteinander verständigen, gehen beispielsweise nicht wild kläffend (Angstaggression) auf einen grossen Vierbeiner los. Sie verhalten sich genau gleich wie die grossen Hunde und fühlen sich dabei auch wohl. Auseinandersetzungen kommen nicht häufiger vor als zwischen gleich grossen Hunden!
Was für den kleinen Hund gut ist, ist für den grossen ein Muss. Halter von grossen Hunden tragen noch mehr Verantwortung. Für jeden von ihnen muss es Pflicht sein, seinen Vierbeiner optimal zu sozialisieren.
BeimWelpen entscheidend
Der grosse Welpe muss Welpen kleiner Rassen bereits in der Prägungsphase kennen lernen. Er muss lernen, dass man mit den Kleinen vorsichtiger spielen muss. Er muss auf den Schmerzschrei des Kleinen reagieren, sein grobes Spiel anpassen. Er muss auch als Junghund den Kontakt mit möglichst vielen verschiedenen Hunderassen pflegen dürfen. Das gilt besonders für Halter von Hunden mit starkem Beutetrieb (Husky). Lässt sich dieser Trieb nicht verlässlich in den Griff bekommen, gehört ein Hund an die Leine - bevor er einen Papillon einer Beute gleichgesetzt hat!
Halter von grossen, aber auch jene von kleinen Hunden sollten sich anpassen. Ist der eine Hund angeleint, gehört der andere ebenfalls an die Leine. Die Rufe nach verschärften Gesetzen wie etwa ein genereller Maulkorbzwang für bestimmte Rassen bieten keine Lösung. Es liegt vielmehr an uns Hundehaltern, unsere Vierbeiner zu gesellschaftsfähigen Begleitern zu erziehen - Möglichkeiten gibt es dafür so viele wie noch nie. Eine optimale Sozialisierung und eine konsequente Erziehung bilden das A und O einer verantwortungsbewussten Hundehaltung. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, würden sich aber alle Hundehalter daran halten, würden sogar Nichthundehalter und Hundehasser ihre Einstellung ändern.
Christine Naef
Tierwelt, Nr. 13, 2005 _________________ Warum kann ich keine Beiträge schreiben? | Netiquette | Forums-Regeln
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Anja O`Glendence Moderator
Alter: 56 Anmeldedatum: 06.01.2004 Beiträge: 10663 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
Hunde der User: Othello vom Büttgeshof Cascaja Alida von Steinberg O'Glendence Lovely Nayeli / O'Glendence Lovely Lancelot / O'Glendence Lovely Lancer O'Glendence Especially For Me /O'Glendence Especially For You O'Glendence Just Jeffrey Magic Moments of Joy vom Märchengarten
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Verfasst am: 20.4.2005, 22:38 Titel: Re: Sind grosse Hunde gefährlich und die Kleinen die Opfer? |
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[size=18][b]Der grosse Welpe muss Welpen kleiner Rassen bereits in der Prägungsphase kennen lernen. Er muss lernen, dass man mit den Kleinen vorsichtiger spielen muss. Er muss auf den Schmerzschrei des Kleinen reagieren, sein grobes Spiel anpassen.
Christine Naef
Tierwelt, Nr. 13, 2005 |
Das ist die Aufgabe der Welpenspielgruppen, doch leider werden dort in dem Fall die meisten Fehler gemacht. Diese sind später meist gar nicht mehr auszumerzen, weil das Gelernte (großer Hund gleich Schmerz beim Spielen) sich in der entscheidenden Phase abgespielt hat. _________________ Netiquette
"Wie sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke des Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann"
"Tief im Winter lernte ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer lag" (Camus)
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babababy Rang 11
Alter: 46 Anmeldedatum: 27.03.2004 Beiträge: 6261 Wohnort oder Bundesland: CH-Uri
Hunde der User: Baba Nacré (Nagi)
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Verfasst am: 21.4.2005, 07:09 Titel: |
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Hallo Anja
Ja, da hast Du recht.
Für mich ist eine gute Welpenspielgruppe so aufgebaut, dass es nicht zu viele Hunde sind, möglichst gemischt, mit vielen Spielsachen ausgerüstet, an welchen sich die Hunde nicht verletzen können.
Dan ist dort mindestens ein Leiter/-in und zwei Assitenten/-innen. Und diese werden bei uns im Club zum Beispiel ausgebildet und müssen eine Prüfung ablegen, die von der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft vorgegeben wird. Das ist nicht einfach nur Plausch, sondern noch happig.
Leider gibt es viel zu viele Welpenspielgruppen, die Welpen einfach nur süss finden, aber nicht wissen, wie mit Konfrontationen bzw. Konflikten umzugehen. Das gibt dann leider "Fehlprägungen"! _________________ Warum kann ich keine Beiträge schreiben? | Netiquette | Forums-Regeln
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Rastyline Moderator
Alter: 69 Anmeldedatum: 08.11.2004 Beiträge: 12533
Hunde der User: RASTY (Rello vom Reuthbach) + 08.09.2011 MARGIE (Black Watch Marge) Sir Henry (Topstar's Dream of Sir Henry)
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Verfasst am: 21.4.2005, 08:20 Titel: |
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Hallo Anja,
da kann ich dir nur zu gut beipflichten. In Rastys Spielgruppe waren auch nur große Hunde und obwohl ich nach 5 oder 6 Stunden schon nicht mehr hingegangen bin hat es ihn so geprägt das er heute vor jeden großen Hund Angst hat. Noch schlimmer ist es wenn die Hunde spielen wollen.
Das Spielen hat sich sogar fast auf alle Größen bei ihn eingeprägt. So richtig mit anderen Hunden toben kann unser Hund überhaupt nicht.
Er ist immer übervorsichtig. Nur Hunde die er besonders gerne hat läßt er dann auch schon mal an sich ran. _________________
meine Hunde HP Sonja-Rastyline |
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babababy Rang 11
Alter: 46 Anmeldedatum: 27.03.2004 Beiträge: 6261 Wohnort oder Bundesland: CH-Uri
Hunde der User: Baba Nacré (Nagi)
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Verfasst am: 21.4.2005, 08:24 Titel: |
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Hallo Sonja
Oh Mensch,... so was macht mich immer echt traurig!!!
Solche Spielgruppen, die die Welpen falsch prägen! Und nachher
ist ein bestimmtes Muster einfach drin! Wie bei Rasty. Er hat gelernt
übervorsichtig zu sein, dann passiert mir nix!
So was ist einfach sehr schade und von den jeweiligen Gruppen
wirklich unverantwortlich!!!!! Da müssten doch viel mehr Kontrollen
durchgeführt werden! _________________ Warum kann ich keine Beiträge schreiben? | Netiquette | Forums-Regeln
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Rastyline Moderator
Alter: 69 Anmeldedatum: 08.11.2004 Beiträge: 12533
Hunde der User: RASTY (Rello vom Reuthbach) + 08.09.2011 MARGIE (Black Watch Marge) Sir Henry (Topstar's Dream of Sir Henry)
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Verfasst am: 21.4.2005, 08:44 Titel: |
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Hallo Sonja
Oh Mensch,... so was macht mich immer echt traurig!!!
Solche Spielgruppen, die die Welpen falsch prägen! Und nachher
ist ein bestimmtes Muster einfach drin! Wie bei Rasty. Er hat gelernt
übervorsichtig zu sein, dann passiert mir nix!
So was ist einfach sehr schade und von den jeweiligen Gruppen
wirklich unverantwortlich!!!!! Da müssten doch viel mehr Kontrollen
durchgeführt werden! |
Ja Alexandra,
das sehe ich auch so. Heute würde ich ja auch selber darauf achten. Aber beim ersten Hund vertraut man eben den Empfehlungen die man bekommt. Das traurige ist nun, das Rasty eigentlich nur mit uns so richtig toben kann, draußen wenn andere Hunde da sind steht er immer Abseits und schaut zu. Dann tut er mir immer soooooo leid. _________________
meine Hunde HP Sonja-Rastyline |
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nellypirelli2000 Rang 11
Alter: 61 Anmeldedatum: 25.06.2004 Beiträge: 5843
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Verfasst am: 21.4.2005, 11:06 Titel: |
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Hallo Ihr Lieben,
ich war auch vor einigen Monaten bei einer Hundegruppe auf dem Hundeplatz. Wir wurden nur belächelt....
Nelly hatte natürlich Schiss. Wir waren auch nur 3 Mal da, das hatte uns gereicht.
Leider ist es auch so, dass die Halter "großer" Hunde die kleinen Hunde nicht für voll nehmen.
Und dann noch die Zitate: "Du musst Nelly mit anderen Hunden zusammen lassen, sonst wird sie immer so ängstlich bleiben!"
Na toll, wie soll das gehen, Nelly wurde (schon als Welpe) von solchen Hunden angegriffen!!!!
Das prägt! ein Leben lang. |
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Marianne Rang 09
Alter: 80 Anmeldedatum: 07.04.2005 Beiträge: 786 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
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Verfasst am: 21.4.2005, 11:40 Titel: |
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Leider ist es auch so, dass die Halter "großer" Hunde die kleinen Hunde nicht für voll nehmen. |
Genau, die kleinen Hunde werden eher belächelt und es ist den meisten auch egal, wenn so ein kleiner Hund mal eben bei einer Beißerei drauf geht. Dem Großen kann ja kaum etwas passieren. |
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Sabine Nicht mehr aktiv
Anmeldedatum: 27.01.2005 Beiträge: 2027
Hunde der User: Little Joystick´s / DX-Mas Snowman genannt NICO
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Verfasst am: 21.4.2005, 12:17 Titel: |
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Hallo,
da hatte ich wohl mit der Wahl "meiner" Hundeschule (Jungehundegruppe und Hundeführerschein) Glück gehabt.
Gut, Nico war die ersten beiden Male auch sehr verschreckt Als all die anderen (meistens große Hunde) auf ihn zurannten hat er Fersengeld gegeben und sich auf den Treppenabsatz geflüchtet
Aber er hatte sich dabei ja auch was gedacht. Die anderen blieben am Ende der Treppe stehen und nachdem Nico ganz oben trohnte waren dann alle gleich groß
Er kam aber erst runter als die anderen weg waren und dann hat er sich langsam ganz vorsichtig rangetastet. Nach dem 3. Besuch der Spielgruppe hatte er mit keinem der Anderen mehr Probleme.
Sowas gibt es also auch.
Viele Grüße |
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-Birgit- Rang 11
Alter: 61 Anmeldedatum: 08.12.2004 Beiträge: 4781 Wohnort oder Bundesland: Deutschland
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Verfasst am: 21.4.2005, 13:05 Titel: |
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Marianne hat geschrieben:
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Genau, die kleinen Hunde werden eher belächelt und es ist den meisten auch egal, wenn so ein kleiner Hund mal eben bei einer Beißerei drauf geht. Dem Großen kann ja kaum etwas passieren. |
Hallo Marianne,
"... wenn so ein kleiner Hund mal eben bei einer Beißerei drauf geht ? " Da muss ich fragen , hast du so einen Fall selbst erlebt das du diese Ausdrucksweise hast ?
Fragende Grüße |
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