Hundeimport der anderen Art

petra2903 · Verfasst am: 2.11.2004, 12:21 Titel: Hundeimport der anderen Art

Zitat:

Auf dem Gelände des HSC fühlen sich die mallorquinischen Jungtiere Luna, Barry, Balu und Ko. sichtlich wohl: Da wird gerannt, gebalgt, gekniffen, im Gras gewälzt und einander gejagd. "Die Tiere sind sehr anhänglich und menschenbezogen", sagt Guido Klingen, der seine im Sand buddelnde Luna nicht aus den Augen lässt. Doch Luna macht nicht nur Spaß, sondern löst auch Diskussionen aus: "Freunde von uns reagierten sehr kritisch, als wir einen Hund aus Mallorca ins Haus holten", erzählt der 30-Jährige. Es gäbe doch genug Hunde in Deutschland.

"Das ist richtig, aber wir wollen unterstützen, dass Tiere in Heimen nicht sterben müssen und nicht gequält werden", verteidigt sich Klingen. Doch ob Mallorquiner oder Deutscher "Tiere bringen Menschen zusammen, und wenn man sich für diese Geschöpfe einsetzt, tut man auch etwas für Menschen", sagt Gabriele Wittmar, die den Kontakt zwischen Verein und HSC hergestellt hat.
Der Verein hat zurzeit rund 60 Mitglieder. Infos gibt es unter 02151/758142 oder im Internet:
www.luftbruecke-fuer-hunde.de

Soweit der Beitrag aus einer Zeitung o.ä., in einem anderen Thread hier. Ich würde das gerne mal aufnehmen und Eure Meinungen dazu hören: Wie seht ihr die Frage, Hunde (oder andere Tiere) aus anderen Ländern - nicht nur aus Tierheimen, auch die freilebenden Hunde aus Istanbul etc. - nach D zu holen, um sie zu retten oder ihnen ein Zuhause zu geben?

Das Thema beschäftigt mich immer wieder. Habt Ihr Euch dazu schon Meinungen gebildet?

Petra und Italo-Maxi

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Anja O`Glendence · Verfasst am: 2.11.2004, 12:48 Titel:

Hallo Petra,

ich sehe das sehr zweigeteilt.
Zum einen sehe ich eine dringende Notwendigkeit Tiere aus dem Süden nach Deutschland zu holen, da sie dort unter unwürdigsten Verhältnissen leben müssen, wenn man das Leben überhaupt nennen kann. Ich denke jeder Tierheimhund hat dagegen hier das reinste Paradies.
Willkürlich werden beispielsweise in Spanien Tötungen angeordnet und die Tierschützer stehen machtlos daneben. Dann weiss ich von Bekannten von Markus, die sich ganz aktiv im Tierschutz engagieren und Hunde aus Spanien und Ungarn holen, dass sie letztlich eine Rettung von HUndedamen hatten, die sich in einem Bordell Freiern zur Verfügung stellen mussten. Ja, Ihr lest richtig.
Da ist Handlungsbedarf angesagt und zwar schnell und grenzübertretend.
Der Tierschutz hört ja nicht hinter der eigenen Grenze auf.

Was ich aber ebenfalls für sher wichtig halten würde wäre, dass Institutionen geschaffen werden müssen (ich weiss dafür fehlt Geld, daher nur rein theoretisch), die den Tieren im Süden einen besseren Lebensstandard bieten können, wo Kastrationen vorgenommen werden (normalerweise bin ich dagegen, aber bei den Straßenhunden ist es meiner Meinung nach ein Muss um weitere Tiere vor diesem Schicksla zu bewahren) und eine medizinische Versorgung den Tieren gegenüber gewährleistet wird.

Beim Reitsport gibt es eine Abgabe für Turnierreiter bei jedem Start, so ungefähr sollte man eine Abgabe pro gezüchtetem Welpen veranschlagen (selbst bei Kleinstbeträgen wäre das eine Hilfe, sieht man sich mal die Welpenstatistiken des Schäferhundes an), die dann dem Aufbau solcher Institutionen zugute kämen.

In unseren Tierheimen finden sich leider fast ausschliesslich Listenhunde, die ich persönlich als Anfängerhunde VÖLLIG ungeeignet finde, weil ich meine sie gehören in extrem erfahrene Hände, daher ist bei vielen, die den Vorsatz haben einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen, dieser Wunsch im Keim erstickt, wenn sie nur die großen kalibrigen Tiere sehen.
Den Satz "Erstmal müssen unsere Tierheime leer werden" kann man alleine aus dem Grund und aus der Sicht des allgemeinen grenzüberschreitenden Tierschutzes streichen.

Dennoch man wird nicht alle Hunde aus dem Süden holen können, daher muss von hier aus auch etwas IM Land getan werden.

Liebe Grüße
Anja