Hundeerziehung mit Gewalt

Ellie1968 · Verfasst am: 26.9.2009, 18:35 Titel:

So, genau so habe ich das nämlich gemacht, Frank:
Ich habe den Ton abgeschaltet, damit mich das Gebrabbel nicht ablenkt
Winken

.
Dieser "Trainer" hat für mich sowieso viel zu viel Gestik...
Frauchen und Hundi gehören in eine gute Hundeschule, in der das konstante (!) Lernen auch Spaß macht. Ich denke, das würde beiden gut tun...
Diesen Schnauzengriff habe ich von unserer Trainerin so erklärt bekommen, wie Anja es beschrieben hat.
Diesen würde ich aber nur anwenden, wenn sich Spencer aggressiv gegenüber mir oder unbegründet gegenüber anderen verhält.
Das ist aber die letzte Instanz sozusagen.
Diesen Augenkontakt gibt es aber zwischen Spencer und mir auch.
Ich konnte früher feststellen, dass er mich manchmal nicht ernst nimmt, mit dem, was ich verlange.
Komischerweise hat er - nach konsequentem Blickkontakt - dann von seinen Vorhaben abgelassen bzw. aufgehört, zu terrorisieren oder wie auch immer.
Das kann auch falsch von mir gewesen sein, aber es hat funktioniert.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Spencer und seine Kumpels sich schon manchmal anstarren, wenn sie unangeleint aufeinander treffen.
Dies löst sich aber zumeist sehr schnell auf und es wird getobt.
Wenn der Augenkontakt aber zu lange zu starr bleibt, könnte es Ärger geben (und es gab auch schon einmal Ärger mit seinem Kumpel Amadeus...leider...) und da hätte ich eine Frage an Euch da draußen:
WIE VERHÄLT MAN SICH DENN DA RICHTIG?
WAS MACHT IHR, WENN DER KRACH IN DER LUFT LIEGT?
WAS MACHT IHR, WENN DIE BEIDEN SICH BEIM NÄCHSTEN MAL BEGEGNEN?
Bis bald und viele Grüße von

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Sanne66 · Verfasst am: 26.9.2009, 19:01 Titel:

Hallo Ellie Welle

diese Fragen hätte ich auch gern beantwortet. Ich bin leider auch immer sehr verunsichert, oder besser gesagt, ich weiß nicht so wirklich wie ich mich richtig verhalten soll, wenn uns nämlich (wie so oft auf Sylt) ein anderer Rüde begegnet, den Robin so gar nicht ausstehen kann.

Robin fängt dann schon von weitem an zu bellen und bellen und nochmals bellen. Und dann möchte er natürlich am liebsten auf den anderen Rüden losstürmen.
Oder beispielsweise, Robin beschnuppert sich mit einem anderen Rüden, erst ist alles gut, die beiden Jungs beschnuppern sich gegenseitig, und plötzlich fängt Robin an zu knurren. Es kam auch sehr oft vor, dass der andere Rüde zuerst anfing, Robin anzuknurren. Und Robin knurrt natürlich zurück.

So viele Fragen... Konfus

Gar nicht so einfach, die richtige Hundeerziehung...

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 28.9.2009, 13:43 Titel:

Hallo,

was hier gar nicht erwähnt wird, ist die Ursachenfindung Geschockt

.
Darauf baut aber ALLES auf!!!!

Leute, was nützt der Schnauzgriff, wenn er immer wieder angewendet wird Geschockt

.
Der Hund nimmt den Menschen irgendwann nicht mehr für voll (keine Akzeptanz mehr)!

Wenn man sich die Berichte von Herrn Rütter anschaut, dann sieht sehr deutlich, dass er von vorne anfängt Winken

. Bin bei auch nicht immer der gleichen Meinung und vermisse manchmal auch ein paar grundlegend wichtige Infos. Ich weiß aber nicht, ob es sendungstechnisch herausgeschnitten wurde oder ob er es einfach nicht weiß oder schon als selbstverständlich sieht. Allerdings sind seine Methoden sehr effektiv und der Hund hat anschließend ein ganz anderes Verhalten (Vertrauen). Und zwar nicht durch Angst sondern VERSTAND Sehr glücklich

.

Der Hund kann mit Angst immer schneller zum Ziel gebracht werden. Früher nannte man das "den Hund brechen". Da kräuseln sich mir die Nackenhaare. Nur gut, dass ich nicht so viele davon habe Sehr böse

.

@Elke und Sanne:

Der Blickkontakt ist in Ordnung. Beim EIGENEN HUND. Der Hund sollte dann den Blick abwenden. Oft geschieht das mit nur sehr wenig Kopfbewegung. Dazu kommen aber noch die Augen, die der Hund zur Seite bewegt. Das ist schon deutlich zu erkennen.

Dieser netter Herr aus dem Filmchen lässt dem Hund aber gar nicht die Chance! Der Kopf wird nicht nur mit aller Gewalt festgehalten sondern auch noch hochgezogen. Der Hund kann vor lauter Angst/Verunsicherung nicht mehr sein normales Beschwichtigungsverhalten zeigen, da er mit ganz anderen Dingen zu kämpfen hat.

Natürlich hilft das. Sogar schneller als eine verhaltenstypische Verständigung.

Versucht doch mal einem Kind zu erklären, warum es die Zähne putzen muss, so dass das Kind das jeden Tag mehrmals freiwillig macht Mr. Green

.

Die andere Methode ist, dem Kind bei Nichtbefolgen PRÜGEL anzudrohen bzw. sie auch schon durchgezogen zu haben, sonst weiß das Kind ja nicht, was es bedeutet.

Was geht schneller? Die VERSTÄNDIGUNG (VERSTEHEN) oder mit Gewalt Winken

.

Bei Gewalt gibt es kein Verstehen. Da gibt es das Vermeiden von Schmerzen.

Genauso ist es bei der vom netten Herrn beschriebenen "Erziehungsmethode".

Liebe Grüße

Diana

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 28.9.2009, 14:06 Titel:

Wie ihr seht, ist es nicht mal ebenso kurz zu beantworten Winken

.

Jetzt mal zu den Fragen:

WIE VERHÄLT MAN SICH DENN DA RICHTIG?

Wenn Rüden sich treffen, gibt es oft einen starren Blickkontakt, bei dem einer den Blick irgendwann abwendet, dann gehen sie langsam und steif (angespannt) aneinander vorbei und drehen sich dann womöglich um und "toben". Situation entspannt und geklärt. Das ist der optimale Ablauf Winken

.

Das setzt aber voraus, wie der Hund aufgewachsen ist, wie wurde er geprägt und sozialisiert. War es ein Einzelwelpe, lebt er in einem Rudel, gibt es eine Hündin im Rudel. Womöglich noch eine läufige Hünden Geschockt

. Alle diese Punkte können das Verhalten grundlegend ändern. Bei den letzteren Punkten auch von heut auf morgen. Vorher alles mit dem gleichen Rüden geklärt, kann nun eine läufigen Hündin aus dem gleichen Rudel das Verhalten des Rüden um 360° drehen Winken

. Das ändert sich aber auch wieder, wenn die Hündin nicht mehr läufig ist.

Das Verhalten muss man beobachten und dann beurteilen. Ich kann hier auch keine Verhaltensvorgaben für euch als Hundebesitzer machen, ohne die Situation zu sehen bzw. euch im Umgang mit den Hunden zu kennen Winken

.

Bei meinem Rüden ohne läufige Hündin und wenn ich mit ihm alleine (ohne die anderen weißen Bestien) unterwegs bin, würde ich ihn machen lassen. Allerdings nur unter Beobachtung der Körpersprache. In der Regel gehe ich weiter, rufe meinen Scooby ganz salopp und er kommt dann auch gleich mitgelaufen. So kann er sich gar nicht erst richtig aufbauen.

Er hat aber ein anders Verhalten, da er noch zwei Hündinnen zu Hause hat. Wenn man nur einen oder zwei Rüden zu Hause hat, läuft es wesentlich entspannter beim Aufeinandertreffen mit anderen Rüden ab.

Wir hatten ja früher einen Westierüden Micky und unseren Dalmi Balu. Beide damals unkastriert. Das war was ganz anderes Winken

. Vieeeel leichter Winken

.

WAS MACHT IHR, WENN DER KRACH IN DER LUFT LIEGT?

Ich entspanne es sofort mit weiter gehen und einem freundlichen, deutlichen Ton. Dafür muss ich meinen Hund aber sehr gut kennen und schon verschiedene Verhaltenssituationen von ihm mitbekommen haben.
Ich betone immer, dass ich das so machen würde. Hätte es vor einigen Jahren auch noch nicht gemacht, da mir die Erfahrung fehlte.

Es kommt immer auf den anderen Hund an. Ist er in der gleichen Größe und von gleichem Gebiss, geht das. Ist dort ein Hund, der eine große Beißkraft hat und eine niedrige Reizschwelle hat, dann würde ich es gar nicht so weit kommen lassen. Nur bei Hunden die ich kenne und denen man sowieso regelmäßig begegnet. Das macht dann Sinn. Anderen Leuten, die man sonst auch nie mit ihren Hunden sieht gehe ich in der Regel aus dem Weg. Ich beobachte aber immer die Körpersprache von meinem Rüden. Die sagt ja schon vieeel aus Winken

.

WAS MACHT IHR, WENN DIE BEIDEN SICH BEIM NÄCHSTEN MAL BEGEGNEN?

Wie gesagt, das kommt immer darauf an Sehr glücklich

.

Trifft man sich regelmäßig, z. B. Hundeplatz, Bekannte, täglicher Spaziergang usw. und es lässt sich nicht so, wie zu Anfang beschrieben, unter den Hunden klären, dann würde ich eine Desensibilisierung bevorzugen.

Dann lohnt sich ja auch die Arbeit Winken

.

So, war wieder mal lang und ich hoffe nicht zu langweilig Mr. Green

.

Liebe Grüße

Diana

Sanne66 · Verfasst am: 28.9.2009, 14:47 Titel:

Ne, Diana das war ganz und gar nicht langweilig. Sehr interessant.

Man glaubt ja gar nicht, was man so alles falsch machen kann.

Ich dachte schon das ein- oder andere Mal, dass Robin evtl. sich wegen Emma so aufspielt. Konfus

Alles nicht so einfach... Traurig

Vielleicht kann ich Dich ja beim WT nochmal löchern....Agentin 069 Sehr glücklich

von Agentin 066

Diana of Ivy Garden · Verfasst am: 28.9.2009, 15:33 Titel:

	Sanne66 hat folgendes geschrieben:
	... Vielleicht kann ich Dich ja beim WT nochmal löchern....Agentin 069 von Agentin 066

Ok, dann tauschen wir unsere Spionageerfahrung aus Mr. Green

.

Beobachtende Grüße

Welle

Agentin 069

PS: Alles natürlich STRENG geheim bluesbrother

Ellie1968 · Verfasst am: 28.9.2009, 16:14 Titel:

Agentin Ellie1968 möchte sich dann aber auch gerne einklinken und bittet noch um das Codewort! Mr. Green

Langweilig?
Wenn es um dieses Thema geht, wird es niemals langweilig!
Jeden Tag gibt es neue Situationen und je mehr input ich dazu kriegen kann, desto besser...
Spencer und sein Kumpel Amadeus hatten ja auch 'mal kurzfristig ein Rangordnungsproblem wie ich glaube.
Spencer wurde auf einmal erwachsen und hat sich aufgespielt, als sei er der Chef. Amadeus (2 Jahre älter und vieeeeeeeel ausgeglichener, was das Fortbewegen in freier Natur anbelangt) wusste wahrscheinlich gar nicht, wie ihm geschieht, weil der "kleine" sich auf einmal so aufgespielt hat und nicht akzeptieren wollte, dass er jetzt nicht spielen und toben wollte.
Hier war es Ama's Frauchen Susi und mir aber wichtig, dass das wieder in Ordnung kommt, weil wir ja auch weiterhin zusammen laufen wollten.
Wir haben dann Einzelunterricht genommen, wo uns schon in der ersten Stunde viele praktische Tipps gegeben wurden.
Wir können nun daran arbeiten.
Wir wissen aber auch beide, was dann hilft und können uns daran halten.
Leider nützt das eben gar nichts, wenn man es z.B. mit einem Team zu tun hat, wie es eines bei uns in der Hundeschule gibt:
Herrchen, Anfang 50, Motto: Mir doch egal.
Wuffel, 2, Goldie-Rüde, Ausbildungsstand laut Trainerin: 1/2 Jahr.
"Ja, wenn er dann nicht kommt - der tut ja eh nix, der kommt schon wieder, das weiß ich... Kann man auch nix machen."
DA KÖNNTE ICH KO.... - Verzeihung...
Ich habe ihn darauf angesprochen, was dann ist, wenn ich da mit Spencer um die Ecke komme und er weit und breit nicht zu sehen ist, sein Riesengoldie aber austickt und ich alleine mit der Situation bin.
Die Antwort?
Achselzucken und ein verlegenes Grinsen nach dem Motto, was soll denn da schon passieren mit dem kleinen - und ich denke da liegt nämlich das Problem. Unsere kleinen weißen (und wir!) werden unter den Haltern der großen nicht ernst genommen. Aber gerade vor diesen Begegnungen habe ich wirklich Angst. Angst, weil ich dann überfordert bin. Leider fehlt mir einfach die Erfahrung, was solche unausgeglichene Begegnungen angeht. Was, wenn Spencer den großen auch blöd anmacht und es dann losgeht??? Kann doch auch sein, dass er einmal der Auslöser ist?
Ja, doch, Agentin Ellie1968 hat sehr viel Bedarf und Interesse an Deinem Wissen Diana!!!
Erst einmal danke für Deine Zeilen und bis bald auf dem WT -
so, mein Bericht ist jetzt auch nicht viel kürzer geworden... Mr. Green