Durchfall-was tun'?!?

Lilli · Rang 03 Alter: 48 Anmeldedatum: 19.04.2004 Beiträge: 29

Hallo!
Ich habe mal wieder eine Frage. Unsere Peppi hat vorgestern abend beim spatzieren gehen Durchfall gehabt, aber ganz übel, wie Wasser war das! Meine Freundin sagte dann sie dürfe 24 Stunden kein Futter bekommen. Gestern (hatte ja den ganzen Tag kein Futter) Abend hatte sie dann richtig schwarzen Stuhl, flüssig. heute morgen hat sie dann ein bißchen von ihrem Trockenfutter bekommen was ich ein wenig mit warmen Wasser eingeweicht habe. Heute abend wollte sie aber schon wieder nicht fressen und auf dem Spaziergang hat sie dann breiigen Durchfall gehabt. Ein paar Meter weiter dann hat sie noch ein paar Tropfen gemacht, diesmal halt wieder total flüßig. Was soll ich jetzt machen?!? "Was gebe ich ihr? Wann muß ich zum Tierarzt?Was macht ihr in solchen Fällen? Ich weiß auch überhaupt nicht warum sie Durchfall hat, sie hat nix weiter gefressen, also nichts fremdes, nix anderes als sonst. Kann sie auch einen Infekt haben?!? Und wenn, kann der auf uns Menschen übergehen?Ich weiß echt nicht mehr weiter.....hoffe ihr wisst da besser bescheid!
Liebe Grüße, Lilli

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ellerchen · Verfasst am: 3.8.2004, 20:01 Titel:

Hallo Lilli,

ich würde auf alle Fälle zum Tierarzt gehen. Nelly hatte anfangs laufend Durchfall, letztendlich durch Giardien hervorgerufen. Ich hatte ihr Kamillentee gegeben und ein spezielles Diätfutter, vom Tierarzt bekommen. Meist haben ja die Kleinen auch Bauchrumpeln, wenn sie Durchfall haben. Nelly bekam da eine Spritze vom TA, damit sich alles beruhigte.

Ich wünsche Euch alles Gute

Katrin und Nelly

Lilli · Rang 03 Alter: 48 Anmeldedatum: 19.04.2004 Beiträge: 29

Hallo Katrin!
Danke für seine schnelle Antwort. Eine Frage: was sind Giardien?!? Bakterien? Und weißt du wo diese herkommen?

ellerchen · Verfasst am: 3.8.2004, 20:25 Titel:

Hallo Lilli,

Giardien sind Einzeller, die eigentlich aus exotischen Ländern von Menschen mitgebracht werden können, aufgrund von Unsauberkeit etc.
Giardie verursachen Durchfall, der mit Blut vermischt ist. Bei Nelly war`s ganz schlimm. Sie hatte dann nur noch Blut ,wenn sie sich löste. Durch eine Antibiotika-Therapie haben wir das wieder in den Griff gekriegt.
Es sind Bakterien.

LG
Katrin und Nelly

ellerchen · Verfasst am: 3.8.2004, 20:27 Titel:

Nelly hatte die Giardien vom Züchter mitgebracht Geschockt

Bea · Verfasst am: 3.8.2004, 20:54 Titel:

Hallo Lilli,

Cosmo hatte als er ca. 6Monate war auch ganz schlimmen Durchfall.Als dann auch weißer Schleim mit rauskam,bin ich zum Arzt.Er hatte eine schlimme Magenschleimhaut Entzündung.Er bekam eine Spritze,ich habe ihm dünnen Fencheltee zu trinken gegeben,und zum Essen gab es Hüttenkäse.Nach ein paar Tagen war alles wieder gut.Trinkt die Kleine denn normal?Das ist ganz wichtig!
Ich würde aber auch auf jeden Fall zum TA gehen!Lieber einmal nachschauen lassen,und wenn's nur zur Beruhigung ist Smilie

Gute Besserung für Deine Pelznase
Bea

Pontus · Verfasst am: 3.8.2004, 21:19 Titel:

Hallo Lilli,

bei Durchfall sollte der Hund erstmal 24 Stunden nichts zu fressen bekommen, das war schon richtig, was dir deine Bekannte geraten hat. Aber danach kann man nicht gleich wieder mit dem normalen Futter anfangen, sondern sollte Schonkost geben, wie z.B. gekochte Hühnchenbrust mit weichgekochtem weißen Reis und eine kleine Prise Salz drüber, oder wenn der Hund Milchprodukte verträgt, Hüttenkäse mit Stampfkartoffeln. Das solltest du mind. 3 Tage als Alleinfutter geben und dann gaaanz langsam das normale Futter zufüttern, aber nur, wenn sich der Durchfall auch gebessert hat. Ansonsten nach 3 Tagen Durchfall ab zum TA.

Susann of Ibengarden · Verfasst am: 3.8.2004, 22:17 Titel:

Hallo Lilli,

Ilse kann ich nur zustimmen. So mache ich das auch, wenn bei meinen Durchfall angesagt ist. Und das Trinken ist wichtig! Sollte er mehr Flüssigkeit durch den Durchfall verlieren, als er zusich nimmt, droht innerliche Vertrocknung - dann solltest du sofort zum TA.

Da Durchfall eine Menge Ursachen haben kann und es schon mal öfters vorkommt, hier mal paar Info`s dazu.

Man unterscheidet zum Einen nach der Dauer:

- akute
- chronische (länger als 14 Tage)
- wiederkehrende Durchfallerkrankungen

und zum Anderen je nach auslösender Ursache:

- infektiöse Darmerkrankungen (Bakterien, Viren, Pilze)
- Darmerkrankungen durch Parasiten (Spul-, Haken-, Peitschen-, Bandwürmer, Protozoen)
- vergiftungsbedingte Erkrankungen (z.B. durch Spritzmittel auf den Feldern, viele Hunde fressen die jungen Getreidehalme mit großem Appetit und erkranken daran)
nicht entzündlichen Darmerkrankungen durch z.B. Pankreasinsuffizienz (die Bauchspeicheldrüse produziert keine oder nicht genügend ihrer Verdauungsenzyme), Allergien, Fütterungsfehler (z.B. zuviel Grillreste) oder Streß

Durchfälle und auch Brechdurchfälle gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen unserer Vierbeiner. Zwei anatomische physiologisch-funktionelle Einheiten spielen bei Durchfallerkrankungen eine Rolle: das sind zum Einen die sogenannten Darmzotten mit ihren "Mikrovilli", welche die Darmoberfläche zu einer riesigen "Aufnahmefläche" (Aufnahme der verdaulichen Nahrungsbestandteile, Flüssigkeit etc.) vergrößern und zum Anderen die in den sogenannten Darmkrypten gelegenen Drüsen, deren Sekretion zusammen mit Speichel, Galle, Magen- und Bauchspeicheldrüsensekreten zu einem Flüssigkeitsumsatz beiträgt, der 3,5mal so groß ist wie die Flüssigkeitsmenge, die über die Nahrung aufgenommen wird.

Bei den akuten, entzündlichen Durchfallerkrankungen (Bakterien, Viren) kommt es nun zur Störung dieses System, das sich mit Resorption (Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darm) und Sekretion (Flüssigkeitsabgabe in den Darm) im Gleichgewicht befindet. Man unterscheidet sekretorische und exsudative Durchfälle.

Bei sekretorischen Durchfällen (z.B. durch Bakterientoxine) überwiegt die Flüssigkeitsabgabe in den Darm über die Resorption aus dem Darm, das Gleichgewicht ist gestört und es kommt zum Durchfall.

Am schwerwiegensten sind exsudative Durchfälle, da es sich hierbei nicht nur um eine Funktionsstörung handelt, sondern Darmzotten und Darmwand werden geschädigt und sogar zerstört, verlieren ihre Permeabilität, so daß Exsudat (Körperflüssigkeit) und sogar Blut (z.B. blutiger Durchfall bei der Parvovirose - "Katzenseuche" des Hundes) in das Darmlumen treten.
Da solche Fälle normalerweise auch mit stark gestörtem Allgemeinbefinden des Patienten und Fieber einhergehen, ist der sofortige Gang zum Tierarzt unerläßlich.

Wurmbefall im Darm kann vor allem bei Welpen zu Darmproblemen führen. Durch den Wurmbefall kommt es nicht nur zu einem zum Teil nicht unerheblichen Blut- und Nährstoffverlust, sondern auch zur Darmreizung, die sich je nach Abwehrlage in mehr oder weniger starkem Durchfall äußert. Auch hier muß ihr Tier zum Tierarzt, der anhand einer Kotuntersuchung die vorhandenen Parasiten identifizieren und im Anschluß gezielt entwurmen und behandeln kann. Regelmäßiges Entwurmen beugt diesem Problem vor.

Nicht entzündliche Durchfälle sind im wesentlichen auf Fütterungsfehler zurückzuführen und "osmotisch" bedingt, d.h. hier wurden mit der Nahrung osmotisch aktive ("wasserbindende") Stoffe aufgenommen, die eine Flüssigkeitsansammlung im Darm auslösen, die nicht resorbiert werden kann. Ursächlich kommen hierfür unvermittelter Futterwechsel, zuviel Futter, zuviel Kohlenhydrate, verdorbenes, verunreinigtes, auch zu kaltes oder zu fettreiches Futter in Frage. Auch durch chemische Substanzen und Gifte wie z.B. Insektizide kann es zu einer erhöhten Sekretion der Darmdrüsen und/oder zu einer verminderten Resorption an den Darmzotten kommen.

Nicht zu unterschätzen sind auch "nervös-" bzw. "streßbedingte" Durchfälle, denn Tieren schlagen Prüfungsangst oder Wettkampfstreß genauso auf den Magen-Darm-Trakt wie uns Menschen. Auch Aufenthalte in Tierpensionen, die Hektik bei Hundeausstellungen oder lange Autofahrten in den Urlaub, oft verbunden mit abruptem Klimawechsel, können zu diesen Durchfällen führen, die auf eine "nervös" gesteigerte Darmmotorik zurückzuführen sind.

Meistens sind diese Durchfälle unkompliziert und das Allgemeinbefinden des Hundes ist nicht beeinträchtigt. In der Regel genügt hier als Therapie ein Fastentag und eine sich anschließende Magen-Darm-Diät über einige Tage.
Neben fertigen Magen-Darm-Diäten, die es als Dosen- oder Trockenfutter gibt (beim Tierarzt erhältlich), kann man diese Diät auch gut selbst kochen: ca. 2/3 gekochter Reis, ersatzweise Kartoffeln oder Kartoffelpüree, ca. 1/3 Hüttenkäse, Magerquark oder mageres Hühnchenfleisch, evtl. etwas selbstgekochte, ungewürzte Fleischbrühe. Auch die Zugabe eines mit Schale geriebenen Apfels hat sich bewährt.
Die Diät sollte in kleinen Portionen, mehrmals täglich gefüttert werden, um den Darm nicht zu überlasten.

LG Susann

Lilli · Rang 03 Alter: 48 Anmeldedatum: 19.04.2004 Beiträge: 29

Hallo Ihr!
Danke für eure Mühe und die vielen Hinweise und Tips! War mit Peppi dann aber doch noch zum Tierarzt weil es einfach nicht besser wurde. Sie hat eine Antibiotikaspritze und Tbl. für zuhause mitbekommen, Tabletten um den Darm ruhigzustellen und Diätfutter von Hills. Mittlerweile ist alles wieder gut, Gott sei Dank. Hoffe das passiert so schnell nicht wieder Geschockt