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22.12.2024, 15:39 |
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Mehr Leben am Show-Ring? Verfasst am: 28.11.2006, 21:31 |
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Mike Kramer
Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? In letzter Zeit kommt doch zunehmend mehr Leben in die unmittelbare Umgebung der Ausstellungsringe unserer Terrier.
Zugegeben, noch wird das Bild geprägt von Zuschauern und Ausstellern, die sich entweder auf das Geschehen im Ring vorbereiten oder dieses mit Interesse beobachten.
Aber da ist unterschwellig auch noch etwas Anderes.
Unvermittelt raschelt, auffällig unauffällig, schon einmal eine Tüte mit Hundeleckerchen. Oder es quietscht verstohlen aus der zweiten Reihe. Nein, eine ungeölte Tür werden Sie auch heute nicht am Ringrand finden.
Aber dem aufmerksamen Beobachter wird der angespannte Blick des einen oder anderen Hundes im Ring den Weg zur Quelle der Geräusche weisen. Irgendein Herrchen oder Frauchen schleicht dann außen um den Ring, eifrig bemüht, in das Blickfeld des Hundes zu gelangen ohne für den Richter oder den Ringsteward sichtbar zu werden.
Mit Begeisterung denke ich dann immer an die Tage meiner Kindheit zurück, als ich mit meinen Eltern die Ausstellungen einer Rasse besuchte, die eine steile Karriere vom Hütehund zur Selbstbewußtseinsprothese hinter sich gebracht hat.
Viel ist mir von den Hunden nicht in Erinnerung geblieben, aber es war immer interessant, die Menschen außen am Ring zu beobachten. Für 10 Hunde im Ring tanzten, rannten und hopsten etwa zwanzig Leute munter um den Ring, riefen fröhlich Hundenamen und warfen Spielzeuge oder Leckerchen in die Luft – nein, war das ein munteres Treiben.
Dieser immense Aufwand an „Manpower“ dürfte darüber hinaus auch den Veranstaltern ein Plus an Umsatz für Verzehr eingebracht haben. Offensichtlich interessierte sich aber dann im Laufe der Jahre niemand mehr so richtig für die Hunde im Ring, denn die Probleme mit der Rasse nahmen seit den späten 60ern sicherlich nicht ab.
Dafür ließen sich richtige Modetrends bei den Springern und Tänzern außen am Ring ausmachen. 3-streifige dunkelblaue Adidas-Trainer wichen im Laufe der Jahre schicken lila-rosa oder orange-roten Ballonseide–Joggern und das Polohemd wurde zum Rassestandard, bevorzugt quergestreift und figurbetonend. Wie gesagt- an das, was sich im Ring tat, habe ich keine Erinnerung mehr – es war für mich ja auch nur noch der uninteressante Drehpunkt der Geschehnisse außen.
Wir Terrierleute sind von so rasanter, publikumswirksamer Action an unseren Ringen sicherlich noch Lichtjahre entfernt, nicht wahr? Unsere Double-Handler führen heute noch ein scheues, möglichst unentdecktes (und meist auch ungeahndetes) Schattendasein, mit dem sie keine wirklich modischen Akzente an den Ring bringen. Und noch sind sicherlich unsere Hunde der Grund, warum Zuschauer unsere Veranstaltungen besuchen.
Aber soll das denn wirklich so langweilig bleiben?? |
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